Themenspezial: Verbraucher & Service Post

Bericht: Brief-Zustellung bald an weniger Wochentagen?

Der Chef der Bundes­netz­agentur kann sich vorstellen, dass die Post künftig nicht mehr sechsmal pro Woche kommt. Entscheiden könne das seine Behörde aber nicht.
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Derzeit wird die Post in Deutsch­land - abge­sehen von Feier­tagen - an sechs Tagen in der Woche ausge­tragen. Das könnte sich ändern, wie der Deutsch­land­funk unter Beru­fung auf die Funke-Medi­engruppe berichtet. Dem Bericht zufolge zeigte sich der Präsi­dent der Bundes­netz­agentur, Klaus Müller, offen für eine Redu­zie­rung der Tage, an denen die Post zur Zustel­lung von Briefen verpflichtet ist.

Der Chef der Regu­lie­rungs­behörde argu­men­tiert, das Kommu­nika­tions­ver­halten in der Gesell­schaft habe sich geän­dert. In der Tat wird vieles, was früher auf dem Postweg abge­wickelt wurde, heut­zutage digital erle­digt. So sagte Müller dem Bericht zufolge gegen­über den Zeitungen der Funke-Medi­engruppe, in anderen Ländern sei es längst üblich, dass die Post nur noch an zwei bis vier Tagen pro Woche zuge­stellt wird. Kommt die Post bald seltener? Kommt die Post bald seltener?
Foto: Deutsche Post AG
Der BNetzA-Präsi­dent sei offen dafür, dass es auch in Deutsch­land zu einer derar­tigen Ände­rung kommt, sodass die Post beispiels­weise die Zustel­lung an Montagen einstellen könnte, um Kosten zu senken. Müller betonte aber auch, dass die Entschei­dung für einen solchen Einschnitt beim Bundestag liege, nicht bei der Bundes­netz­agentur.

Zurück­hal­tung zu Porto­erhö­hung

Dem Bericht zufolge zeigte sich Müller darüber hinaus zurück­hal­tend bezüg­lich einer mögli­chen weiteren Erhö­hung des Brief­portos. Derzeit verlangt die Post bereits stolze 85 Cent für die Zustel­lung eines Briefes. Dabei gebe es nach wie vor viele Beschwerden über die Post und deren Leis­tungen. Unter diesen Umständen müsse man sorg­fältig prüfen, ob die Kosten für die Verbrau­cher noch weiter steigen können.

Müller sagte weiterhin, er sehe "legi­time Inter­essen der Post". Auf der anderen Seite sei es aber auch wichtig, die Inter­essen der Kunden auf dem Schirm zu haben. Keine Infor­mationen gibt es dazu, ob und ggf. wann eine Entschei­dung darüber fallen könnte, dass die Post nicht mehr an sechs Tagen pro Woche ausge­tragen werden muss.

Während der Versand von Briefen per Post nach wie vor unver­zichtbar ist, auch wenn er nicht mehr den Stel­len­wert wie in der Vergan­gen­heit genießt, ist das Tele­gramm mitt­ler­weile über­flüssig. Folg­lich wurde der Dienst Ende des vergan­genen Jahres einge­stellt.

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