Telekom regelt Nachfolge
von links: Der künftige Aufsichtsratchef Frank Appel, der alte und neue Telekom CEO und rechts der bisherige Aufsichtsratschef Ulrich Lehner.
Foto: Deutsche Telekom
Heute hat der Aufsichtsrat der Deutschen Telekom in Bonn getagt. Dabei hat sich das höchste Gremium des Unternehmens für den derzeitigen Post-Chef Frank Appel als seinen künftigen neuen Vorsitzenden ausgesprochen. Die entscheidende Wahl wird bei der Hauptversammlung am 7. April nächsten Jahres stattfinden. Der bisherige Amtsinhaber Ulrich Lehner (75) steht aus Altersgründen für keine weitere Amtszeit zur Verfügung.
Lehner findet, dass "Frank Appel eine Führungspersönlichkeit ist, die zu den erfahrensten Managern in Deutschland gehört."
Neuer Telekom-Aufsichtsratschef ist Chef der Deutschen Post
von links: Der künftige Aufsichtsratchef Frank Appel, der alte und neue Telekom CEO und rechts der bisherige Aufsichtsratschef Ulrich Lehner.
Foto: Deutsche Telekom
Appel hatte bei der Deutschen Post in den letzten Jahren "die Digitalisierung konsequent vorangetrieben" und verfüge über "ein ausgeprägtes Verständnis für das Wirtschaften in regulierten Märkten." In seiner bisherigen Rolle habe er gezeigt, wie man ein Unternehmen erfolgreich im globalen Wettbewerb, auch außerhalb Europas, positionieren könne", beurteilt Lehner seinen Nachfolger.
Höttges verlängert bis 2026
In der gleichen Sitzung wurde der Vertrag von Telekom-Chef Tim Höttges vom Aufsichtsrat vorzeitig um fünf weitere Jahre bis 2026 verlängert. Sein bisheriger Vertrag wäre Ende 2023 ausgelaufen.
Höttges hat "Ja" gesagt
In einem Blogpost im Business-Netzwerk LinkedIn, bekannte Höttges: "Ich habe auch „Ja“ gesagt" und weiter: "Ich bleibe immer Team Magenta, aber nun bleibe ich auch noch etwas länger direkt #dabei."
"Offen gestanden", so erklärt Höttges seinen Schritt, habe er schon mit seinem Ruhestand geliebäugelt, doch als die Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreter des Aufsichtsrates mit der Bitte auf ihn zukamen, seinen Vertrag noch einmal zu verlängern, konnte er nicht Nein sagen. "Die Aufgabe macht mir Spaß und motiviert mich. [...] Ich freue mich, gemeinsam mit anderen unser Geschäft weiter zu entwickeln und in die Zukunft zu führen. Natürlich technologisch. Aber Technologie immer nur als Basis für das, was wir unseren Kundinnen und Kunden anbieten können. [...] Leading Digital Telco [...] bedeutet dabei übrigens nicht unbedingt „Größe“, sondern den Anspruch, in allem, was wir tun, führend zu sein." Höttges möchte „mehr Fortschritt graben“ und anderen Unternehmen und Industrien dabei helfen, digitaler, wettbewerbsfähiger, klimaneutral und nachhaltig zu werden.
Besonders freut sich Höttges auf seinen künftigen neuen Chef, Frank Appel. "Telekom und DHL haben dieselbe Herkunft. Und auch in der Gegenwart gibt es viele Parallelen: Ein reguliertes, internationales Wachstumsgeschäft, die Beteiligung des Bundes, Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung."
Sein Noch-Chef Ulrich Lehner findet es gut, "dass wir Tim Höttges länger als bisher geplant an die Deutsche Telekom binden können. Er steht wie kein anderer für den Wandel und den Erfolg der vergangenen Jahre. Tim Höttges hat – zusammen mit seinem Team - in den vergangenen fast acht Jahren die Telekom modernisiert und konsequent auf einen Wachstums- und Innovationskurs ausgerichtet. Sie haben dabei ihre Ziele stets übererfüllt. Mit Geschick, Hartnäckigkeit und Durchsetzungsvermögen hat Tim Höttges die Deutsche Telekom zum führenden Telekommunikationsunternehmen in Europa gemacht."
Lehner ist froh, "dass wir unseren Frontmann halten können. Er ist Mr. Magenta und genießt innerhalb und außerhalb des Unternehmens großes Ansehen. Seine Hauptaufgabe wird sein, die Strategie der Telekom in den nächsten fünf Jahren konsequent umzusetzen und das Unternehmen zum führenden digitalen Telekommunikationsunternehmen weiterzuentwickeln.“
Beim Netzetag hatten Telekom Vorständin Claudia Nemat und Deutschland-Chef Srini Gopalan den weiteren Netzausbau der Telekom vorgestellt.