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Höttges: Telekom befürwortet SMS-CB-Warndienst

Die seit Tagen disku­tierte Warnung der Bevöl­kerung über SMS-Cell-Broad­cast wird von der Telekom befür­wortet - wenn sie gut gemacht ist.
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Auf den ersten Blick sieht die Telekom Vermittlungstelle noch gut aus... (mehr im Video) Auf den ersten Blick sieht die Telekom Vermittlungstelle noch gut aus... (mehr im Video)
Foto: Telekom Deutschland / Screenshot Youtube
Seit Tagen wird über die Möglich­keit disku­tiert, künftig vor extremen Kata­stro­phen zu warnen. Vorge­schlagen wird die gute alte SMS oder genauer gesagt den Dienst SMS-Cell-Broad­cast zu verwenden. Telekom-Chef Tim Höttges befür­wortet die Einfüh­rung eines SMS-Warn­sys­tems in Deutsch­land. „Cell Broad­cast, also die Warnung per SMS, muss ein Teil des Warn­sys­tems sein. Wir können das System aufbauen“, schrieb Höttges auf der Social-Media-Platt­form „LinkedIn“. An einer mögli­chen Ausschrei­bung des Bundes werde sich die Telekom selbst­ver­ständ­lich betei­ligen.

SMS-CB infor­miert alle Nutzer einer Funk­zelle anonym

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Foto: Telekom Deutschland / Screenshot Youtube
Cell Broad­cast ein Mobil­funk­dienst zum Versenden von SMS-ähnli­chen Nach­richten an alle Mobil­tele­fone inner­halb einer Funk­zelle oder einer Gruppe von Funk­zellen im jewei­ligen Mobil­funk­netz. Da die Nach­richt als "Broad­cast" (= an alle) versendet wird, muss die Rufnummer des jewei­ligen Kunden über­haupt nicht bekannt sein, das freut die Daten­schützer.

Die Einfüh­rung erfor­dert nach Analyse der Telekom jedoch soge­nannte "Vorsys­teme". Es muss ein „Cell Broad­cast Center“ imple­men­tiert werden, über das "von offi­zieller Stelle" der Versand von Warn­mel­dungen ange­stoßen wird. Zudem muss das System bestens gegen Angriffe Dritter geschützt werden, um den absicht­lichen Versand falscher Meldungen zu verhin­dern. Denn das wäre am Ende fatal.

Höttges dankt Mitar­bei­tern

Tim Höttges hatte am Dienstag im Ahrtal Mitar­bei­terinnen und Mitar­bei­tern der Telekom für ihren Einsatz persön­lich gedankt. Er kündigte auf LinkedIn weiter an, dass die Telekom eine Million Euro für die Opfer der Flut­kata­strophe spenden werde. Dazu werde der private Fern­seh­sender SAT1 am Samstag eine große Spen­den­gala veran­stalten. Vom Unwetter persön­lich betrof­fene Mitar­beiter der Telekom erhalten zudem Hilfe über den Sozi­alfonds des Unter­neh­mens.

Wieder­her­stel­lung der Infra­struktur geht weiter

Wich­tigste Aufgabe der Telekom sei es nun, so Höttges weiter, die Infra­struktur wieder ans Laufen zu bekommen. Rund 90 Prozent der ursprüng­lich ausge­fal­lenen Mobil­funk­stand­orte seien inzwi­schen wieder am Netz. Zerstörte Glas­faser­lei­tungen seien an vielen Stellen durch Richt­funk ersetzt worden.

Nach der Wieder­her­stel­lung der mobilen Grund­ver­sor­gung werde es darauf ankommen, die bestehenden Kapa­zitäten für die Zukunft deut­lich zu erwei­tern. Es sei absehbar, dass der Wieder­aufbau des Fest­netzes mehrere Monate dauern werde. Viele Bewohner der betrof­fenen Gebiete würden solange auf „Fest­netz über Mobil­funk“ auswei­chen.

Service­teams weiter vor Ort

Die Telekom infor­miert über den jewei­ligen Stand des Wieder­auf­baus sowie über weitere Maßnahmen für die Kunden. Telekom-Kunden aus den betrof­fenen Gebieten erhalten derzeit unli­mitiertes Daten­volumen im Mobil­funk. Zudem sind Service-Mobile der Telekom unter­wegs. Sie versorgen die Menschen unter anderem mit so genannten PowerBanks (Zusatz­akkus) zum Aufladen mobiler Endge­räte, mit Handys und Schnell­starter-Paketen.

Infor­mationen von vor Ort

Auf ihrem YouTube Kanal Telek­omnetz vermit­telt die Telekom in teil­weise erschüt­ternden Bildern über die unvor­stell­baren Ausmaße dieser Natur­kata­strophe auf die Region.

Mehr zum Thema Cell Broad­cast, dem Info-Dienst für Kata­stro­phen-Warnungen, lesen Sie in unserem Ratgeber.

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