SMS-Cell-Broadcast: Erste technische Details zum Empfang
Das Rätselraten um SMS-Cell-Broadcast findet langsam ein Ende. Auf Nachfrage von teltarif.de haben wir die notwendigen Details erfahren, wie man SMS-Cell-Broadcast-Nachrichten empfangen kann.
Ältere Modelle mit „Kanalnummer“
Schematische Darstellung des SMS-CB-Warn-Systems
Grafik. Deutsche Telekom
Die Funktion SMS-Cell-Broadcast ist schon in sehr alten Handy-Modellen aus der GSM-Zeit verfügbar. Wer noch ein funktionsfähiges Gerät mit passender SIM-Karte hat, kann sich einmal in die Tiefen der Einstellungen begeben. Eine Garantie, dass es etwas empfangen wird, gibt es natürlich nicht.
Der richtige Kanal
Bei älteren Modellen mit SMS-CB kann eine dreistellige Kanalnummer unter den Geräte-Einstellungen gewählt werden, um Nachrichten empfangen.
In den Geräteeinstellungen dieser Geräte muss Cell Broadcast (Mitteilungseinstellungen - Nachrichtendienst) eingeschaltet werden und die Kanalnummer "919" ausgewählt oder frisch eingetragen werden. Als Kanal-Name kann möglicherweise ein eigener Begriff wie "Warnung", "Alarm" oder ähnliches vergeben werden. Kanal 919 wird für die höchste Warnstufe in deutscher Sprache für „echte“ Warnungen verwendet werden, also nicht für reine Tests, teilt die Telekom mit.
Warntag am 8. Dezember
Das Ziel ist es, am Warntag am 8. Dezember 2022 "über die höchste Warnstufe bundesweit eine Warnung auszustrahlen". Diese wird voraussichtlich neben der Kanalnummer (MessageID) 4370 auch zusätzlich über die Kanalnummer 919 ausgestrahlt werden.
Wie sieht es bei Android aus?
Reicht es, die neuste Version von Google Messages installiert zu haben, auch wenn das Grundbetriebssystem (Android 8, 9, 10, 11) noch „älter“ sein sollte?
Nein, antwortete die Telekom, nicht unbedingt. In älteren Android-Versionen (älter als Android 11) könnte man manuell die dreistelligen Message-IDs konfigurieren. Ein reines Update des Google Messages Clients reiche dafür nicht aus.
Bei Android-Version 11 oder neuer muss ein Update des sogenannten "Mainline Modules" vorhanden sein. Das bekommen die Kunden über die Google Play Systemupdates automatisch. Diese werden von Google in diesen Wochen ausgeliefert.
Bisher nur regionale Tests
Bislang fanden die Test-Sendungen nur in bestimmten Regionen statt.
Die Telekom antwortete dazu: Die (normalerweise unterdrückten) Test-Aussendungen der Telekom auf dem Kanal 4380 finden sowohl in bestimmten Regionen als auch bundesweit statt. Am Warntag am 8. Dezember soll dann bundesweit gewarnt werden. Genau dieses Szenario haben die Telekom (und Vodafone) in den letzten Tagen getestet (von o2 liegt noch keine Antwort vor).
Was mache Apple-Nutzer?
Apple-Anwender müssen noch etwas warten. Voraussichtlich wird die Funktion "SMS-Cell-Broadcast" bei Apple-Geräten nach Informationen der Telekom erst ab iOS Version 16.1 verfügbar sein.
Bekanntlich wird iOS 16 oder höher laut Apple nur ab iPhone 8 aufwärts unterstützt. Das bedeutet: Ältere iPhones bleiben wohl weiterhin stumm.
Ursprünglich hätte der Warntag am 8. September 2022 stattfinden sollen. Das wurde jedoch verschoben.