Gerücht: Wird Post-Chef die Telekom beaufsichtigen?
Bei der Deutschen Telekom könnte der im Moment noch amtierende Vorstandschef der Deutschen Post DHL Group (Briefe, Pakete etc.), Frank Appel, zum Favoriten für den Posten als Vorsitzender des Aufsichtsrates der Deutschen Telekom aufsteigen.
Auf einer Sitzung des Aufsichtsratspräsidiums der Telekom, die am 15. Dezember stattfinden soll, könnte eine Vorentscheidung fallen, bestätigten fünf mit den Vorgängen vertraute Personen der gewöhnlich gut informierten Wirtschaftszeitung "Handelsblatt".
Telekom Hauptversammlung im April
Der Deutsche-Post-Chef Frank Appel könnte neuer Aufsichtsratsvorsitzender der Deutschen Telekom werden
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Der Telekom-Aufsichtsrat dürfte dem Vorschlag des Spitzengremiums folgen und Appel dann auf der Hauptversammlung der Telekom am 7. April 2022 zur Wahl in das Gremium vorschlagen. Er würde dann nach Anlauf des Aktionärstreffens den Vorsitz vom langjährigen Aufsichtsratsvorsitzenden Ulrich Lehner (seit 2008 im Amt und aktuell 75 Jahre alt) übernehmen.
Eine offizielle Bestätigung gibt es für diese Gerüchte nicht: Sowohl die Deutsche Post als auch die Deutsche Telekom lehnten dazu eine Stellungnahme ab.
Verlängert Tim Höttges seinen Vertrag?
Gleichzeitig soll es Gespräche über eine vorzeitige Vertragsverlängerung für Deutsche Telekom-CEO Timotheus Höttges geben. Eigentlich würde sein Vertrag noch bis Ende 2023 laufen.
Aber mehrere Aufsichtsratsmitglieder hatten eine Zustimmung für eine weitere Amtszeit signalisiert, damit Höttges beispielsweise das Geschäft in den USA stabilisieren kann und den Netzausbau in Europa weiter vorantreibt.
Appel hat Erfahrung
Frank Appel hat als Chef der Deutschen Post DHL Group schon Erfahrungen, wie man ein Unternehmen steuert, das zum Teil der Bundesrepublik Deutschland gehört. Deutsche Post und Deutsche Telekom haben gemeinsame Wurzeln (Deutsche Bundespost) und beide sorgen in der Öffentlichkeit für eine Grundversorgung mit wichtigen Dienstleistungen - auch wenn die Gesetzeslage längst eine andere ist.
Appel, so war zu hören, wisse auch genau, wie man sich auf politischem Parkett zu bewegen habe. In politischen Kreisen beispielsweise der FDP und bei Grünen wird schon länger diskutiert, dass der Bund seine Aktien-Anteile an der Deutschen Telekom komplett verkaufen solle.
Stimmen die Gerüchte, wird Appel längst im neuen Amt sein, wenn in Berlins Untergrund immer noch mobilfunktechnische Steinzeit herrscht.