Zu wenig Sendemasten: Polizei im Funkloch
Probleme beim digitalen Polizeifunk
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Die Berliner Polizei hat offenbar massive Probleme mit ihrem digitalen Funknetz. Das
berichtet die Berliner Morgenpost, ein Blatt der Funke Mediengruppe. Demnach gibt es im gesamten Stadtgebiet
Netzabdeckungsprobleme für das Polizeifunknetz. Dabei handelt es sich
um ein eigenes Mobilfunknetz, das die Polizisten mit Handfunkgeräten und
aus den Streifenwagen zur Kommunikation untereinander
nutzen. Doch laut Morgenpost gibt es vor allem in Gebäuden, Tunneln, Tiefgaragen und
U-Bahnhöfen massive Probleme mit dem Netz, so dass die Polizisten auf ihre Privathandys ausweichen
müssen. Vor allem bei Massenveranstaltungen ist das ein Problem.
"Sobald wir bei einem Einsatz in ein Haus müssen, bricht entweder die Verbindung ab oder der Funk ist nur ganz schwer zu verstehen", zitiert die Morgenpost einen Beamten. Daran sei eine zu geringe Zahl an Sendemasten gepaart mit einer geringen Sendeleistung der Handgeräte schuld. Diese dürfen mit maximal 1 Watt senden. Berlin zählt nach Angaben der Zeitung etwa 50 Basisstationen für das digitale Berliner Polizeifunknetz. Nach Angaben der Gewerkschaft der Polizei bräuchte die Stadt für ein flächendeckendes Netz jedoch so viele Stationen wie Wien. Dort sind es 138 Sender - obwohl die österreichische Hauptstadt nur halb so groß ist.
U-Bahn-Netz nur mit BVG-Funk
Probleme beim digitalen Polizeifunk
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Probleme macht der Polizei auch das Berliner U-Bahn-Netz. Zwar sei es den Beamten möglich,
das Funknetz der BVG zu nutzen - dort allerdings erreichen sie nur die Leitstelle der
Verkehrsbetriebe, die Informationen erst weiterleiten müssen. Eine direkte Kommunikation mit
den eigenen Kollegen ist über Funk nicht möglich.
Dass die Beamten bei großen Menschenansammlungen ebenfalls Probleme mit dem Funknetz haben und auf ihre Privathandys ausweichen müssen, kann ein weiteres Problem darstellen: Bei Massenveranstaltungen sind die Netze der Mobilfunkanbieter oftmals überlastet. Eine zuverlässige Kommunikation ist dann nicht möglich. Da die Polizisten ihre privaten Geräte nutzen, sind diese auch nicht im Netz priorisiert wie es beispielsweise Handys für Rettungsorganisationen sein können.