Störungen

Zu wenig Sendemasten: Polizei im Funkloch

Die Polizei in Berlin hat offenbar ein massives Problem mit ihrem Funknetz, berichtet die Berliner Morgenpost. Es gibt zu wenig Sender. Oft müssten die Beamten auf ihre privaten Handys zurückgreifen, was weitere Probleme nach sich zieht.
Von Thorsten Neuhetzki

Probleme beim digitalen Polizeifunk Probleme beim digitalen Polizeifunk
Foto: dpa
Die Berliner Polizei hat offenbar massive Probleme mit ihrem digitalen Funknetz. Das berichtet die Berliner Morgenpost, ein Blatt der Funke Mediengruppe. Demnach gibt es im gesamten Stadtgebiet Netz­abdeckungs­probleme für das Polizei­funknetz. Dabei handelt es sich um ein eigenes Mobilfunk­netz, das die Polizisten mit Handfunk­geräten und aus den Streifen­wagen zur Kommunikation untereinander nutzen. Doch laut Morgenpost gibt es vor allem in Gebäuden, Tunneln, Tiefgaragen und U-Bahnhöfen massive Probleme mit dem Netz, so dass die Polizisten auf ihre Privathandys ausweichen müssen. Vor allem bei Massenveranstaltungen ist das ein Problem.

"Sobald wir bei einem Einsatz in ein Haus müssen, bricht entweder die Verbindung ab oder der Funk ist nur ganz schwer zu verstehen", zitiert die Morgenpost einen Beamten. Daran sei eine zu geringe Zahl an Sendemasten gepaart mit einer geringen Sendeleistung der Handgeräte schuld. Diese dürfen mit maximal 1 Watt senden. Berlin zählt nach Angaben der Zeitung etwa 50 Basisstationen für das digitale Berliner Polizeifunknetz. Nach Angaben der Gewerkschaft der Polizei bräuchte die Stadt für ein flächendeckendes Netz jedoch so viele Stationen wie Wien. Dort sind es 138 Sender - obwohl die österreichische Hauptstadt nur halb so groß ist.

U-Bahn-Netz nur mit BVG-Funk

Probleme beim digitalen Polizeifunk Probleme beim digitalen Polizeifunk
Foto: dpa
Probleme macht der Polizei auch das Berliner U-Bahn-Netz. Zwar sei es den Beamten möglich, das Funknetz der BVG zu nutzen - dort allerdings erreichen sie nur die Leitstelle der Verkehrsbetriebe, die Informationen erst weiterleiten müssen. Eine direkte Kommunikation mit den eigenen Kollegen ist über Funk nicht möglich.

Dass die Beamten bei großen Menschenansammlungen ebenfalls Probleme mit dem Funknetz haben und auf ihre Privathandys ausweichen müssen, kann ein weiteres Problem darstellen: Bei Massenveranstaltungen sind die Netze der Mobilfunkanbieter oftmals überlastet. Eine zuverlässige Kommunikation ist dann nicht möglich. Da die Polizisten ihre privaten Geräte nutzen, sind diese auch nicht im Netz priorisiert wie es beispielsweise Handys für Rettungsorganisationen sein können.

Mehr zum Thema Netz