Vorausbezahlt

Vergleich: Neue Telekom-Prepaid­tarife schon wieder überholt

Die Telekom und Voda­fone haben in den vergan­genen Wochen neue Prepaid­tarife einge­führt. Betrachtet man die Inklu­siv­leis­tungen, müsste die Telekom eigent­lich erneut nach­bes­sern.
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Im September hat die Deut­sche Telekom ihre Prepaid­tarife aufge­wertet. Kunden bekommen seitdem mehr Daten­volumen als bisher. Jetzt zog Voda­fone nach. Ab sofort bietet der Düssel­dorfer Konzern eben­falls neue voraus­bezahlte Preis­modelle an. Beim Blich auf die Tarif­tabellen beider Netz­betreiber zeigt sich: Güns­tiger sind die CallYa-Ange­bote. Entweder die Kunden bekommen mehr fürs Geld als bei der Telekom oder der Tarif ist güns­tiger als beim Magenta-Mitbe­werber.

o2 hatte schon im Früh­jahr neue Prepaid-Tarife einge­führt und dabei - wie auch im Post­paid-Segment - die Grund­gebühren erhöht. Im Nach­hinein betrachtet hat die Telefónica-Kern­marke damit ein Eigentor geschossen, denn - unge­achtet der jewei­ligen Inklu­siv­leis­tungen - sind die o2-Prepaid-Ange­bote nun fast durch die Bank teurer als bei den Mitbe­wer­bern. Dafür gibt es ein Feature, das die Konkur­renz nicht kennt.

Echte Prepaid-Tarife bei Voda­fone und o2

Während die Deut­sche Telekom schon seit Jahren keinen grund­gebühr­freien Prepaid-Tarif mehr aktiv vermarktet, gibt es bei Voda­fone und o2 nach wie vor 9-Cent-Tarife, bei denen die Kunden nur dann etwas bezahlen, wenn sie auch wirk­lich abge­hend tele­fonieren, simsen oder den mobilen Internet-Zugang nutzen.

Prepaid-Tarife von Telekom, Vodafone und o2 im Vergleich Prepaid-Tarife von Telekom, Vodafone und o2 im Vergleich
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Für Einsteiger und preis­sen­sible Kunden bieten Telekom und Voda­fone Tarife für knapp 5 Euro Grund­gebühr in vier Wochen an. Bei o2 fehlt diese Preis­stufe im aktu­ellen Prepaid-Tarif­port­folio. Bei Telekom und Voda­fone bekommen die Kunden in jedem Abrech­nungs­zeit­raum 1 GB Daten­volumen und eine Flat­rate für netz­interne Tele­fonate und SMS.

Im MagentaMobil Prepaid S von der Telekom sind für 4,95 Euro in jedem Abrech­nungs­zeit­raum außerdem 50 Gesprächs­minuten in andere Netze inklu­sive. Im CallYa Start von Voda­fone sind für jeweils 4,99 Euro 100 Einheiten enthalten, die für Anrufe und SMS genutzt werden können - auch ins und im EU-Ausland.

6 GB für knapp 10 Euro

Auch bei den 10-Euro-Tarifen hat Voda­fone mit der CallYa Allnet-Flat S die Nase vorn. Hier bekommen die Kunden für jeweils 9,99 Euro 6 GB, bei der Telekom im MagentaMobil Prepaid M für 9,95 Euro nur 4 GB. Voda­fone bietet zudem in jedem Abrech­nungs­zeit­raum 200 Einheiten für Tele­fonate und SMS ins Ausland an.

Bei o2 kostet der Prepaid S ab dem zweiten Abrech­nungs­zeit­raum 12,99 Euro. Dafür sind neben der Alle-Netze-Flat­rate - wie bei Voda­fone - 6 GB High­speed-Daten­volumen inklu­sive. Vorteil bei o2: Anstelle einer "harten" Daten­drossel surfen die Kunden nach dem Verbrauch der Inklu­siv­leis­tung immer noch mit 384 kBit/s.

15-Euro-Tarife: Voda­fone-Kunden bekommen mehr Daten­volumen

Das gleiche Bild wie bei den 10-Euro-Preis­modellen zeigt sich bei den Tarifen für knapp 15 Euro in vier Wochen. Bei der CallYa Allnet-Flat M für 14,99 Euro sind 10 GB inklu­sive. Dazu kommen 500 Einheiten für Auslands­tele­fonate und -SMS. Die Telekom bietet im MagentaMobil Prepaid L für 14,95 Euro nur 8 GB.

Bei o2 bekommen die Kunden im Prepaid M regulär 12 GB Daten­volumen in jedem Abrech­nungs­zeit­raum. Im Rahmen einer Aktion erhöht die Telefónica-Marke die Inklu­siv­leis­tung derzeit auf 18 GB - dauer­haft, solange der Kunde den Tarif behält. Dazu kommt auch hier die "Weiter­surf-Garantie" mit 384 kBit/s. Aller­dings schlägt der Tarif ab der fünften Woche mit jeweils 17,99 Euro zu Buche.

Telekom verzichtet auf 20-Euro-Tarif

Die Telekom hat den Tarif MagentaMobil Prepaid XL Special für 19,95 Euro im Monat wieder aufge­geben. Der regu­läre MagentaMobil Prepaid XL bietet für 24,95 Euro 18 GB Surf-Volumen. Mehr ist auch bei der CallYa Allnet-Flat L von Voda­fone nicht inklu­sive, wenn man von den 500 Einheiten für die Auslands­kom­muni­kation absieht. Der Tarif kostet aber nur 19,99 Euro in vier Wochen.

Als Alter­native hat Voda­fone noch den CallYa Digital im Angebot, der exakt 20 Euro in vier Wochen kostet. Hier beträgt das Inklu­siv­volumen jeweils 20 GB. Dafür fehlen die Auslands­ein­heiten. Zudem wird dieser Tarif zwar im Prepaid­ver­fahren abge­rechnet, aller­dings per SEPA-Last­schrift.

Der o2 Prepaid L liegt mit 22,99 Euro in vier Wochen (ab dem zweiten Abrech­nungs­zeit­raum) preis­lich zwischen den Ange­boten von Voda­fone und Telekom. Regulär sind 18 GB Daten­volumen je Abrech­nungs­zeit­raum inklu­sive. Im Rahmen der aktu­ellen Aktion bekommen Neukunden dauer­haft 24 GB, solange sie den Tarif behalten. Dazu kommt auch hier die Weiter­surf-Garantie. MagentaMobil Prepaid und CallYa gegenübergestellt MagentaMobil Prepaid und CallYa gegenübergestellt
Quellen: Telekom, Vodafone

Echte Flat­rate für knapp 80 Euro

Die echten Flat­rates haben Telekom und Voda­fone nicht verän­dert. Der CallYa Black bietet für 79,99 Euro in vier Wochen unbe­grenzte Tele­fonate, SMS und Daten. Bei der Telekom kostet der vergleich­bare Tarif MagentaMobil Prepaid Max 99,95 Euro. Voda­fone-Kunden bekommen noch 500 Einheiten für Anrufe und SMS ins EU-Ausland.

o2 verzichtet auf eine echte Flat­rate auf Prepaid-Basis. Im Tarif o2 Prepaid Max für 74,99 Euro in vier Wochen sind aber neben unbe­grenzten Tele­fonaten und Kurz­mit­tei­lungen in alle Netze 999 GB Daten­volumen inklu­sive. Das dürfte für die meisten Kunden einer Flat­rate gleich­kommen.

Telekom: Unfle­xibler Jahres­tarif

Die Telekom hinter­lässt nicht nur bei den im Vier-Wochen-Takt abge­rech­neten Tarifen einen schlech­teren Eindruck als etwa Voda­fone. Auch der MagentaMobil Prepaid 5G-Jahres­tarif kann im direkten Vergleich nicht über­zeugen. Kunden haben weniger Daten­volumen als im CallYa Jahres­tarif von Voda­fone zur Verfü­gung. Zudem gestaltet sich die Nutzung weniger komfor­tabel.

Der MagentaMobil Prepaid 5G-Jahres­tarif beinhaltet 48 GB Daten­volumen. Das sind 2 GB weniger als beim CallYa Jahres­tarif. Zudem können Voda­fone-Kunden die Daten­menge flexibel über die zwölf Monate verteilt nutzen. Die Telekom ratio­niert die Inklu­siv­leis­tung mona­teweise, sodass die Kunden jedem Monat nur 4 GB zur Verfü­gung haben. Nicht verbrauchtes Volumen verfällt zum Monats­ende.

Die Jahres­tarife von Telekom und Voda­fone kosten 99,95 bzw. 99,99 Euro. Bei Voda­fone sind zusätz­lich zur Sprach- und SMS-Flat­rate im Inland und im EU-Ausland noch 2400 Einheiten für Gespräche aus Deutsch­land in andere Staaten der Euro­päi­schen Union inklu­sive - eine Kompo­nente, die den Telekom-Prepaid­tarifen gänz­lich fehlt. o2 Prepaid inklusive der aktuellen Aktionen o2 Prepaid inklusive der aktuellen Aktionen
Quelle: o2.de

o2-Jahres­tarife nicht vergleichbar

o2 bietet gleich zwei Prepaid-Jahres­tarife an - einmal nur für den mobilen Internet-Zugang und zum anderen für Smart­phone-Nutzer. Diese sind deut­lich güns­tiger als die Ange­bote von Telekom und Voda­fone. Aller­dings sind die Inklu­siv­leis­tungen erheb­lich schlechter. So bietet das Smart­phone-Jahres­paket für 79,99 Euro zwar eine Allnet-Flat­rate, aber nur 15 GB Inklu­siv­volumen.

Wer nur einen mobilen Internet-Zugang benö­tigt, kann für 59,99 Euro o2 Prepaid Internet-to-Go buchen. Hier sind 40 GB Surf­volumen enthalten. Im Smart­phone taugt der Tarif aber maximal als Zweit­karte im Dual-SIM-Betrieb. Anrufe sind mit dem Internet-to-Go-Preis­modell nämlich maximal über Messenger- und VoIP-Apps möglich.

Der 5G-Zugang ist mitt­ler­weile bei allen Netz­betrei­bern auch für Prepaid­kunden obli­gato­risch. Zudem haben Kunden die Wahl zwischen einer physi­schen SIM-Karte und einem eSIM-Profil. VoLTE ist eben­falls für Telekom-, Voda­fone- und o2-Kunden möglich. Das gilt bei Telekom und o2 auch für WLAN Call, während CallYa-Kunden VoWiFi bei Bedarf über die Kunden­betreuung frei­schalten lassen müssen.

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