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Samsung NC20 im Linux-spezifischen Test

Von Jan Rähm

Das Samsung NC20 ist nun nicht mehr ganz neu. Diverse Blogger und Journalisten widmeten sich schon dem ersten mit Vias Nano ausgestatten Gerade-noch-so-Netbook. Nun haben sich die Kollegen der Linux-Community ein Exemplar des 12-Zöllers vorgenommen und getestet, wie gut das NC20 unter Linux zu betreiben ist.

Samsung NC20-anyNet U2250 WBT

Die Tester hatten von Anfang an kein leichtes Spiel. Als ersten Schritt wollten sie dem NC20 einen neuen Massenspeicher spendieren, jedoch keinen größeren, sondern einen robusteren. Eine SSD sollte es sein. Doch das NC20 wollte damit partout nicht booten. Das Bios erkannte den Flash-basierten Speicher nicht. Die Lösung des Problems war in den versteckten Funktionen des Netbooks zu finden. Diese schalteten die Tastenkombinationen [Fn]+[11] und [Fn]+[F12] frei. Ein paar Einstellungen später ließ sich auch die SSD betreiben.

Kaum war das erste Problem Geschichte, trafen die Tester schon auf das nächste. Unter Ubuntu und verschiedenen Derivaten gestartet zeigte der Login-Bildschirm nur ein flackerndes Bild. Das Urteil: Ubuntu und Co fehlen die passenden Treiber für die Via Chrome-9-Grafik. Daran hat auch die jüngst veröffentlichte Version 9.04 nichts geändert.

Mehr Erfolg brachte der Test mit Open Suse 11.1 von Novell. Hier kam der freie Vesa-Treiber zum Einsatz. Doch Spaß machte die Arbeit damit wohl nicht. Eine testweise Installation diverser Openchrome-Module aus dem OpenSuse-Buildservice glückte nicht. Eine nutzbare Lösung war erst beim Durchsuchen der Software-Verzeichnisse des großen Bruders Suse Linux Enterprise Edition 10 (SLES) greifbar. Im Repository lagen nutzbare RPM-Pakete mit passenden X.org-Treibern. Doch auch damit konnte die Grafik-Leistung nicht überzeugen. Der Mediaplayer Kaffeine musste ohne 2D-Beschleunigung auskommen. Die Alternativen Mplayer und VLC hingegen liefen anstandslos. 3D-Unterstützung war gar nicht zu bekommen - daher: Schicke Effekte gibt es auf dem KDE-Desktop nicht.

Anpassungen musste die Linuxer aus München auch im Energiehaushalt vornehmen. Erst der manuelle Eingriff ins System ermöglichte die variable Taktung des Prozessors. Das Powermanagement stellte dann die Tester halbwegs zufrieden. Die Funktionstasten für die Helligkeitsreglung funktionierten nicht.

Nun zu den Dingen, die sofort betreibsbereit waren. Dazu gehörten das WLAN mit ath5k-Treiber und die Webcam mit Uvcvideo-Treibern. Gar nicht arbeiten wollte der Kartenleser.

Genauso durchwachsen wie der Test fällt das Fazit der Linux Community aus. Die Tester raten vom Samsung NC20 ab und zum vergleichbaren Netbook Mini 12 von Dell. Dieses brächte die bessere Linux-Unterstützung und sei zudem mit vorinstalliertem Ubuntu statt Windows XP zu haben. Außerdem sei bei ähnlicher Größe und Ausstattung leichter und preislich in etwa gleichauf.

Videotests zum Samsung NC20:

Samsung NC20 im Test - Teil 1: Unboxing (Video) Samsung NC20 im Test - Teil 2: Erster Eindruck (Video) Samsung NC20 im Test - Teil 3: Installation von Windows 7 (Video) Samsung NC20 im Test - Teil 4: Vergleich Windows 7 (Video)

<via Linux-Community.de>