Smartphones: Fünf verbreitete Vorurteile zu iPhone &Co.
Verantwortlich für den Schub für Multimedia-Smartphones war wiederum das Apple iPhone. Das iPhone ist alles andere als ein klassisches Business-Handy, auch wenn es inzwischen den Datenabgleich per Microsoft Exchange unterstützt. Vor allem das Fehlen einer mechanischen Tastatur und der Möglichkeit, unterwegs den Akku auszutauschen, lassen viele Business-Anwender einen Bogen um das iPhone machen. Auch die Entscheidung von Microsoft, Windows Phone 7 nicht mehr als Business-Betriebssystem zu positionieren, sondern zu entschlacken und auch für Privatnutzer interessant zu machen, zeigt die aktuelle Entwicklung: Smartphones haben längst die Business-Ecke verlassen.
Viele hundert Euro müssen Nutzer für ein Smartphone außerdem nicht mehr unbedingt ausgeben. Laut Bitkom-Studie kosten Smartphones in Deutschland aktuell im Schnitt 226 Euro, andere Handys liegen bei 116 Euro. Beim Discounter Aldi war kürzlich das Samsung Galaxy 550 mit Android 2.1 für 169 Euro ohne Vertrag erhältlich. Für echte Ausstattungskracher wie das Apple iPhone, das HTC HD7 oder das Samsung Galaxy S - von manchen auch als "Superphones" bezeichnet - werden dagegen mindestens 450 Euro fällig.
Irrtum Nr. 3: Apple hat das Smartphone erfunden
Nokia 9201i Communicator
Foto: Nokia
Apple hat das Smartphone nicht erfunden. Ob mit Windows Mobile, Symbian OS oder
Symbian UIQ – zahlreiche Smartphones kamen schon viele Jahre zuvor auf den Markt.
Ganz vorne dabei waren damals die von den Netzbetreibern vertriebenen Modelle MDA,
XDA oder VPA, allesamt gebaut von HTC. Auf ihnen lief zumeist Windows Mobile und sie
richteten sich an Business-Anwender, die unbedingt ihr mobiles Büro mit Kalender und
Office unterwegs immer dabei haben wollten.
Nokia setzte auch stark aufs Business. Lange etabliert war die bereits weiter oben
vorgestellte Communicator-Serie, Privatkunden konnte Nokia damit aber kaum gewinnen.
Das soll sich mit dem neuen Nokia E7 Communicator
ändern. Sony Ericsson dagegen zielte mit seinen Smartphones vergleichsweise früh
auch auf Privat-Anwender ab: Die Touchscreen-Smartphones
P800,
P900 und
P910i mit dem Betriebssystem Symbian UIQ
taugten zwar auch fürs Office, machten aber auch multimedial mit Kamera inklusive
Videoaufnahme von sich reden. Später brachte Sony Ericsson noch weitere
Smartphone-Modelle wie das M600i mit dem
UIQ-System, bevor dieses aufgrund der mittlerweile im Vergleich zu anderen
Smartphone-Plattformen zu schlechten geratenen Performance abgewickelt
wurde.
HTC HD7
Foto: HTC
Apple traf vor etwa drei Jahren einfach den Nerv der Zeit und bot ein funktionierendes System um das Smartphone herum. Smartphones anderer Hersteller galten dagegen schnell als schwer bedienbar, unsexy und langsam. Obwohl das iPhone preislich weit über den Modellen der Konkurrenz lag, verwies es sie beim Absatz schnell auf die Plätze und löste sogar den Untergang von anderen Plattformen wie Windows Mobile oder Palm OS aus. Heute ist die Konkurrenz mit Windows Phone 7, webOS und der aktuellen Android-Version 2.2 wieder auf Augenhöhe.
Irrtum Nr. 4: Gleiches Betriebssystem, gleiche Funktionen
Android ist nicht gleich Android: Das Smartphone-Betriebssystem für Google-Dienste entwickelt sich immer weiter und wird von den Entwicklern mit jeder neuen Version um zusätzliche Anwendungen erweitert. So ist es mit Smartphones, die unter einer älteren Android-Version laufen, beispielsweise nicht möglich, ohne Zusatzsoftware und Eingriffe in das System Dateien per Bluetooth zu übertragen, den Laptop per Tethering unterwegs ins Internet zu bringen oder Widgets auf insgesamt sieben Startbildschirmen zu verteilen. Aktuell laufen zwar bereits viele Google-Smartphones mit dem aktuellen Betriebssystem der Version 2.2, aber mit Geräten mit Android 1.6 ist weder Tethering noch Bluetooth-Datenübertragung möglich.
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