Rechnungsfehler

Sparhandy muss kostenlose Festnetznummer wieder streichen

Einem Sparhandy-Kunden wurde zu seinem neu gebuchten o2-Mobilfunkvertrag eine kostenlose Festnetznummer versprochen. Als diese separat berechnet wurde, beschwerte sich der Kunde. Was war geschehen?
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Leserfall: Sparhandy muss gratis Festnetznummer wieder streichen Sparhandy muss gratis Festnetznummer wieder streichen
Logos: Sparhandy, mobilcom-debitel - Montage: teltarif.de
Das Angebot klang verlockend und wurde auch über Schnäpp­chen­por­tale wie mydealz.de verbreitet: Ein o2-Mobil­funk­ver­trag für monatlich 4,99 Euro (statt regulär 14,99 Euro) mit o2- und Festnetz-Flat sowie 500 MB - und als Sahne­häub­chen eine kostenlose Festnetznummer. Außerdem gab es die Motorola Moto 360 zum Einmalpreis von 59 Euro zum Vertrag (regulärer Straßenpreis ohne Vertrag: rund 150 Euro). Vertrieben wurde das Angebot über Sparhandy, Ver­trags­partner war mobilcom-debitel.

Doch es kam ganz anders: Nach einer zunächst reibungslosen Abwicklung tauchten auf den Rechnungen zusätzlich 4,99 Euro für die versprochene kostenlose Festnetznummer auf. In unserer Reihe "teltarif hilft" sind wir der Frage nachgegangen: Was war geschehen?

Festnetznummer wird fälschlicherweise berechnet

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Logos: Sparhandy, mobilcom-debitel - Montage: teltarif.de
teltarif.de liegt die Kommunikation eines Kunden mit Sparhandy zu diesem Fall vor. Als der Kunde zunächst mit Sparhandy Kontakt aufnahm, bat Sparhandy um die Rechnung des Kunden, verbunden mit dem Hinweis: "Als Händler haben wir keinen Zugriff auf die Rechnungssysteme der Mobilfunkprovider/Netzbetreiber."

Merkwürdig war auch gewesen, dass die Option auf der Sparhandy-Auf­trags­be­stätigung "Homezone" hieß, bei mobilcom-debitel aber korrekt als "deutschlandweite Festnetznummer" bezeichnet wurde. Nach Einsendung der Rechnung meldete sich Sparhandy über mehrere Wochen nicht. Innerhalb der nächsten neun Monate hakte der Kunde mindestens fünfmal nach, erhielt aber nie einen zufriedenstellenden Lösungsvorschlag.

Schließlich wandte der Kunde sich an teltarif.de und wir nahmen mit dem Händler Kontakt auf.

Option gibt es gar nicht zum Vertrag

Bei ersten Recherchen stellte sich heraus, dass mobilcom-debitel als Provider zum Tarif "Flat M Internet o2" gar keine bundesweite Festnetznummer als Zusatzoption anbietet. Es scheint also ein Missverständnis in der Kommunikation zwischen Sparhandy und mobilcom-debitel gegeben zu haben. Sparhandy übermittelte alle Tarifbuchungen wohl mit aktivierter Option "bundesweite Festnetznummer". Obwohl mobilcom-debitel diese Option zu diesem Vertrag gar nicht anbietet, wurde die Option dennoch geschaltet und dem Kunden dafür eine monatliche Grundgebühr von 4,99 Euro auf die Rechnung gesetzt, wovon wiederum Sparhandy nichts wusste. Laut Angaben des Kunden hat die Festnetznummer auch ordnungsgemäß funktioniert. Offenbar ist aber keines der Unternehmen auf die Idee gekommen, von sich aus einmal beim Partnerunternehmen nachzufragen, ob mit der Bestellung beziehungsweise Freischaltung alles korrekt gelaufen ist.

Unser Leser bekam nun eine Problemlösung, die er nicht wirklich wollte: Nachdem beide Firmen festgestellt hatten, dass es diese Kombination aus Tarif und Festnetznummer eigentlich gar nicht geben durfte, wurde die Zusatzoption im Kundenkonto gestrichen und die funktionierende Festnetznummer wieder abgeschaltet. "Eigentlich wollte ich meine Festnetz-Nr. reinportieren, das ging aber nachträglich nicht mehr", schreibt der Kunde.

Alle aufgelaufenen Grundgebühren für die Festnetznummer wurden dem Kunden mittlerweile erstattet. Sparhandy beeilte sich noch mitzuteilen, dass es sich dabei um einen Einzelfall handele und andere Nutzer nicht betroffen seien. In den Nutzer­kommentaren des Portals mydealz.de gibt es aber einige Berichte von anderen Kunden, denen genau dasselbe passiert war: Sie hatten ebenfalls das Angebot bestellt und sich anschließend über die Berechnung der Festnetznummer beschwert, woraufhin die Option gelöscht worden ist.

In einem derartigen Fall müssten Sparhandy und mobilcom-debitel den betroffenen Kunden die Möglichkeit einräumen, vom Vertrag zurückzutreten. Dann könnte jeder Kunde für sich entscheiden, ob er den Vertrag zu diesem Preis auch ohne Festnetznummer weiternutzt oder ob er sich nach einem anderen Angebot mit Festnetznummer umschaut.

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