Musik und KI

Musikstreaming: Spotify löscht KI-generierte Fake-Songs

Auch wenn es urhe­ber­recht­lich noch eine Grau­zone ist, hat Spotify unzäh­lige Songs gelöscht, die per Künst­licher Intel­ligenz gene­riert wurden.
Von

Es ist ein aktu­eller Hype in der Musik­welt: Neue Songs mit den Stimmen längst verstor­bener Stars wie David Bowie, Freddie Mercury oder Frank Sinatra, aber auch Musik­stücke, bei denen die Stimmen aktu­eller Top-Stars wie Madonna oder Eminem per Künst­licher Intel­ligenz imitiert werden.

Fake-Song wurde millio­nen­fach gestreamt

Der Musik­streamer Spotify geht gegen diese neue Masche nun verstärkt vor und löscht solche Songs. Bisher promi­nen­testes Beispiel ist der KI-Song "Heart On My Sleeve" mit den Fake-Stimmen der Top-Stars Drake und The Weeknd. Diesen hat Spotify entfernt, nachdem er inner­halb von 48 Stunden bereits 20 Millionen Streams erreicht hatte. Bei YouTube kann der Song, dessen Urheber sich "Ghost­writer" nennt, noch gestreamt werden. Spotify geht gegen KI-generierte Songs vor Spotify geht gegen KI-generierte Songs vor
Foto: Tomasz Zajda - Fotolia.com, Logo: Spotify
Die Universal Music Group (UMG) hatte Strea­ming-Platt­formen wie Spotify und Apple Music zuvor bereits aufge­for­dert, Musik, die von Künst­licher Intel­ligenz erstellt wurde sowie Melo­dien und Texte, die von urhe­ber­recht­lich geschützten Liedern genutzt werden und Stimmen imitiert, zu blockieren.

Persön­lich­keits­rechte der Original-Künstler werden verletzt

Jetzt äußerte sich Spotify-Chef Daniel Ek zum Einsatz von KI in der Musik­welt und beson­ders auf Spotify. In einem Inter­view mit der briti­schen BBC sagte er, dass seiner Meinung nach KI in einigen Berei­chen nütz­lich einge­setzt werden könne, sie aber nicht dazu benutzt werden dürfe, um Künst­lern ihre Stimmen zu stehlen. Während es sich urhe­ber­recht­lich noch um eine Grau­zone handelt - die Original-Stars gelten ja nicht als Erfinder des Stückes -, werden jedoch ihre Persön­lich­keits­rechte verletzt, da ihre Stimme kopiert wird.

Beson­ders beliebt ist hierbei der Online-Musik­gene­rator "Boomy", der mit KI-Unter­stüt­zung Laien in Sekun­den­schnelle zu eigenen Songs verhilft. Die Betreiber von Spotify entfernten laut einem Bericht der "Computer Bild" bereits viele Titel, bei denen der Verdacht soge­nannter Fake-Streams mit Stimmen-Imita­tion bestand. Teil­weise wurden diese Stücke sogar mit den Namen der Original-Künstler gela­belt, auch, um die an die Künstler ausge­schüt­teten Tantiemen betrü­gerisch in die Höhe zu treiben.

Die Entwickler des Song-Gene­rators teilten mit, dass sie "jede Art von Mani­pula­tion oder künst­lichem Strea­ming kate­gorisch ablehnen" und man "mit Part­nern aus der Branche zusam­men­arbeite, um dieses Problem zu lösen".

Spotify scheint auch eine neue Funk­tion zu testen, nach der Lyrics von Songs Premium-Abon­nenten vorbe­halten bleiben.

Mehr zum Thema Künstliche Intelligenz