Konzept

T-Concept: Kommunizieren mit Glaskugel und Emma

Viele Kunden bekommen beim Thema "KI" Zorn und sind genervt: Die Telekom stellt sich einen holo­gra­fischen KI-Assis­tenten vor, der den Kunden kennt und wirk­lich helfen kann.
Vom MWC in Barcelona berichtet

Der Mobile World Congress ist die ideale Bühne, um mit Design-Studien den Einfluss von KI auf die mögliche Kommu­nika­tion in Zukunft zu zeigen. Ein Holo­gramm namens „Emma“ könnte digi­tale Beglei­terin im Alltag werden - so die Idee der Deut­schen Telekom in Halle 3 des MWC.

„Concept T“: Weiter­ent­wick­lung des Routers

Wie könnte die persön­liche Kommu­nika­tion in Zukunft aussehen? Wie entwi­ckeln sich Telefon, Router und Inter­net­zugang in Design und Funk­tion? Während im Autobau Zukunfts­modelle als bestaunte Studien bereits Messe-Alltag sind, blicken Tele­kom­muni­kati­ons­anbieter eher hinter verschlos­senen Türen ins Über­morgen. Mit der Design-Studie „Concept T“ will die Telekom ihre "Gedan­ken­welt einer auf den Menschen ausge­rich­teten Kommu­nika­tion" öffnen. T-Concept: Der Router der Zukunft spricht selbst und versteht auch menschliche Sprache und könnte auf den Namen Emma hören. T-Concept: Der Router der Zukunft spricht selbst und versteht auch menschliche Sprache und könnte auf den Namen Emma hören.
Foto: Deutsche Telekom
Künst­liche Intel­ligenz (KI), Web 3, Computer Vision, WiFi-Sensing und Holo­grafie: Diese und andere Tech­nolo­gien werden unsere Kommu­nika­tion verän­dern. Aber wie? Die Telekom stellt ihr „Concept T“ vor: Drei Design-Studien spie­geln seine Vision der Zukunft am Beispiel des Routers wider.

„Concept T will heraus­finden, wie unter anderem Holo­gramm-Tele­fonie Realität werden könnte. Die Studie wolle das "mensch-zentriertes Tech­nologie-Verständnis konse­quent weiter­denken", erklärt die Telekom dazu: „Ich bediene Concept T mit natür­licher Stimme und Gesten. Möglich machen wird all das auch clevere KI“, sagt Claudia Nemat, Vorstands­mit­glied für Tech­nologie und Inno­vation bei der Deut­schen Telekom.

Gespräch mit Emma über ein holo­gra­fisches Tele­fonat

„Emma, beam me up“, funk­tio­niert zwar noch nicht, doch die holo­gra­fischen Anrufe mit „Concept View“ greifen die Idee des digi­talen Reisens auf. Und Emma soll als KI-basierter Avatar der künst­lichen Intel­ligenz ein Gesicht geben und den Menschen als persön­liche Assis­tentin für sämt­liche Belange des tägli­chen Lebens zur Verfü­gung stehen. Emma könnte auch als holografische Beraterin im Raum schweben. Emma könnte auch als holografische Beraterin im Raum schweben.
Foto: Deutsche Telekom
Emma könnte zu einem zentralen Element im Haus­halt werden, so die Idee der Entwickler. Etwa als hilf­reiche Shop­ping-Assis­tentin, die gewünschte Produkte als Holo­gramme in 3D zur Begut­ach­tung zeigt. Sie könnte auf Wunsch auch gleich die passenden Schuhe zur neuen Hose vorschlagen. Oder als Kura­torin, die bei der Auswahl passender Filme, Bücher oder Songs unter­stützt. Oder als Concierge, der den persön­lichen Ernäh­rungs­plan kennt, nur passende Rezepte zeigt und das Internet nach güns­tigen Ange­boten für den nächsten Einkauf durch­sucht. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Emma beherr­sche selbst­ver­ständ­lich auch Web-3-Anwen­dungen. Sie managt die digi­tale Geld­börse ebenso wie die digi­talen Iden­titäten der Haus­halts­ange­hörigen. Zudem verwaltet sie Crypto-Währungen und NFTs.

Emma statt Chat­bots

Emma soll die zentrale Ansprech­part­nerin für die Dienste der Telekom, wie Netz­werk­manage­ment, Vertrags­ange­legen­heiten oder Service­fragen werden. Wo heute Chat­bots immer wieder von vorne anfangen, würde Emma die Auftrags­his­torie der Kunden sowie deren gebuchten Produkte und Verträge wirk­lich kennen. Daher könnte sie bei even­tuellen Problemen oder gene­rellen Fragen zur Bedie­nung und Nutzung unter­stützen. Beispiels­weise das Heim­netz­werk je nach indi­vidu­ellem Nutzungs­ver­halten steuern: Bestimmte Geräte bei holo­gra­fischen Video­calls, TV und Gaming prio­risieren oder im Smart Home die Raum­tem­peratur regeln. So soll aus einem rein funk­tio­nalen Gerät, wie einem Router, ein leben­diges „Must-have“ werden.

Besu­cher des Mobile World Congress könnten Emma erleben und sie beispiels­weise bitten, Produkte wie das T Phone und seine Funk­tionen und Merk­male vorzu­stellen. Emma würde ein drei­dimen­sio­nales Bild des Gerätes liefern und könnte auch holo­gra­fische Anrufe durch­stellen. Inter­essierte können sich selbst als Holo­gramm bestaunen.

Intel­ligente Verknüp­fung von Tech­nolo­gien

Die notwen­dige Hard­ware wurde in eine schlichte Glas­kugel einge­baut. Doch es gehe nicht um Hell­sehen oder Para­psy­cho­logie, betont die Telekom. „Concept View“ setze als Gedan­ken­kon­zept eine mögliche Kommu­nika­tion der Zukunft konse­quent um. Tech­nische Basis ist der Router. Ein Gerät, das die Kunden auch in Zukunft ohnehin zuhause haben werden. Jetzt soll der Router zum "emotio­nalen Erlebnis" und der digi­tale Assis­tent in Form eines Holo­gramms Antworten liefern. Er gebe der Studie im wahrsten Sinne des Wortes ein Gesicht.

Schon heute ist klar, dass Geräte in Zukunft auf Gesten und Sprache reagieren. Das könnte Knöpfe oder kompli­zierte Menüs über­flüssig machen. Die Gesichts­erken­nung würde indi­vidu­elle Nutzer­pro­file machen und die digi­talen Assis­tenten viele Routine-Entschei­dungen abnehmen oder aktiv Vorschläge machen.

Im Inneren steckt - wir ahnen es - KI. Sprach­erken­nung und Basis­modelle für "gene­rative KI" könnten die Bedie­nung intui­tiver machen. Das Beson­dere liege in der intel­ligenten Verschmel­zung der unter­schied­lichen Tech­nolo­gien, heißt es dazu.

“Concept Level“, das modu­lare System

„Concept Level“ ermög­licht ein maßge­schnei­dertes Setup. Die Basis mit herkömm­lichen Router-Funk­tionen lässt sich durch weitere Elemente ergänzen. Beispiels­weise durch ein zylin­der­för­miges Modul mit Display. Dieses beinhaltet einen KI-Sprach-Assis­tenten und bietet zudem eine Smart-Home-Steue­rung über eine inter­aktive Anzeige. Diese zeigt beispiels­weise den Strom­ver­brauch an.

Ein kegel­för­miges Modul liefert WiFi-Sensing mit Raum­über­wachung. Also für Home-Secu­rity-Funk­tionen wie Haus­tür­moni­toring oder die Warnung bei einem Einbruch. Und, nicht nur für Ältere sinn­voll: Sensoren, die einen Sturz regis­trieren und die Herz­fre­quenz über­wachen. Bei einem Notfall im Haus­halt erhalten Fami­lien­mit­glieder oder ein Arzt auto­matisch eine Benach­rich­tigung. Ein Fußballstadion als Hologramm im Raum könnte das notwendige Feeling vermitteln. Ein Fußballstadion als Hologramm im Raum könnte das notwendige Feeling vermitteln.
Foto: Deutsche Telekom
Ein Web-3-Modul dient als digi­tale Geld­börse für Krypto-Währungen oder der sicheren Spei­che­rung von NFTs. Es gene­riert bei der Nutzung “Magenta Tokens”, die beispiels­weise als Gutscheine für Upgrades einge­löst werden können. Ein weiterer Baustein ist das Mesh-Modul. Es sorgt für perfekte Konnek­tivität und verstärkt überall dort die Verbin­dung, wo eine beson­ders gute WiFi-Versor­gung benö­tigt wird.

Die einzelnen Module werden über WiFi-Char­ging kontaktlos mit Strom versorgt, sodass sie auch separat vom Basis-Modul laufen. Auf den so frei gewor­denen Flächen des Basis-Moduls lassen sich weitere Geräte wie Smart­phones oder Smart­watches kabellos aufladen.

Design-Studie 3: „Concept Buddy“, der sympa­thi­sche Butler

Mit seinen großen Augen und dem Lächeln gibt der kleine Roboter der KI ein sympa­thi­sches Gesicht. Er bietet alle Funk­tionen von „Concept Level“ und ist darüber hinaus mobil. Mit seinen Rädern kann er in der Wohnung herum­fahren und so zum Beispiel die Luft­qua­lität in den Räumen messen oder das WLAN ziel­genau ausspielen.

Dank eines einge­bauten Projek­tors wird er beispiels­weise zum Gieß­assis­tenten: Das Gerät blendet das Bild einer Regen­wolke über den Zimmer­pflanzen ein und erin­nert so daran, dass diese gegossen werden müssen. Oder es proji­ziert für das Workout das Video des Personal Trai­ners an eine Wand und hilft bei der korrekten Ausfüh­rung der Bewe­gungen. Auch zeigt er Magenta-TV in belie­biger Größe und mit 360-Grad-Raum­klang, wo man möchte.

Steuern lässt sich „Concept Buddy“ über Gesten und Sprache.

Nichts, was es morgen zu kaufen gibt

Wohl­gemerkt: Die verschie­denen Vari­anten von „Concept T“, die mit der Design-Agentur Layer (London) umge­setzt wurden, sind nur Konzept und stellen keine Produkte dar, die morgen zu kaufen wären. Die Telekom. Betont, dass noch nicht sicher ist, welche Tech­nologie-Konzepte genauso umge­setzt und produ­ziert werden. Denkbar ist jedoch eine Umset­zung einzelner Funk­tionen in unter­schied­lichen Produkten.

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