Steam rüstet zur VoD-Plattform auf: Konkurrenz für Amazon & Co.?
Nutzer können über Steam Filme ausleihen
Bild: Screenshot/Steam
Die Spielplattform Steam drängt immer mehr ins Wohnzimmer. Jetzt hat der Betreiber Valve die Zusammenarbeit mit dem Filmverleih Lionsgate bekanntgegeben und macht damit eine Ansage an die bestehenden VoD-Plattformen. Doch kann sich der Anbieter gegen die Mitbewerber behaupten?
Nutzer können über Steam Filme ausleihen
Bild: Screenshot/Steam
Auf der Plattform Steam sind laut Angaben des Betreibers rund 125 Millionen Nutzer angemeldet und der Service ist auf nahezu allen Plattformen verfügbar. So steht das Programm für Windows, Mac, Linux und SteamOS zum kostenfreien Download bereit. Seinen Fokus auf Spiele sieht man Steam bereits beim ersten Öffnen an, so werden auf der Startseite aktuelle Games gezeigt, die Kunden zum Kauf angeboten werden.
Um zum Filmangebot des Anbieters zu gelangen, muss man die Sektion Filme aufrufen oder gelangt über diesen Link zu einer Übersichtsseite. Aktuell sind dort insgesamt 159 Filme gelistet, wobei es sich dabei teilweise auch um Dokumentationen zur Spieleentwicklung handelt. Doch wie ordnen sich die Neuzugänge von Lionsgate ein? Leider können deutsche Nutzer nur auf 10 Titel des Filmpublishers zugreifen. Einer der aktuellsten Titel ist der Comedy-Film Blue Mountain State: The Rise of Thadland, der in diesem Jahr erschienen ist. Hier müssen Anwender allerdings mit deutschen Untertiteln Vorlieb nehmen - eine deutsche Tonspur wird nicht angeboten. Eine Übersicht der Lionsgate-Filme hat der Anbieter auf dieser Seite bereitgestellt.
So können sich Nutzer einen Film bei Steam leihen
Nach der kostenfreien Registrierung bei Steam gelangen Nutzer über die Film-Sektion zu einer Auswahl an Titeln und können sich hier für ihren Favoriten entscheiden. Auf der eigentlichen Artikelseite wird der Nutzer darauf hingewiesen, dass der Film nach dem Kaufvorgang für 48 Stunden zur Verfügung steht, sobald er erstmals gestartet wurde. Alternativ lässt sich die erstmalige Wiedergabe des Streifens auf bis zu 30 Tage hinauszögern.
Je nach Titel verlangt Steam bei den Lionsgate-Filmen zwischen 3,99 und 7,99 Euro. Zum Vergleich: Bei Amazon-US zahlen Kunden für den Film Mountain State: The Rise of Thadland in der Leihvariante umgerechnet 4,43 Euro, man bewegt sich preislich also knapp unter dem direkten Mitbewerber. Als Bezahlvarianten stehen Käufern etwa Kreditkarte, Sofortüberweisung und PayPal zur Verfügung. Weiterhin lässt sich auch Steam-Guthaben im Einzelhandel erwerben, über die die Filmleihe ebenfalls bezahlt werden kann.
Streaming in Full-HD möglich?
In den Einstellungen lassen sich Bildqualität und Untertitel festlegen
Bild: Screenshot/Steam
Nach Abschluss des Kaufvorgangs können Nutzer ihre Leihfilme in der Bibliothek einsehen und die Wiedergabe starten. Anschließend öffnet sich ein Pop-Up-Fenster und der Videopuffer wird aufgeladen. Je nach Film können Nutzer zwischen unterschiedlichen Qualitäten wählen. Für die Wiedergabe in 1080p empfiehlt Steam eine Anbindung mit mindestens 12 MBit/s, für 720p sollen 8 MBit/s ausreichen.
Fazit: Kann das VoD-Angebot von Steam mithalten?
Noch vor der Zusammenarbeit mit Lionsgate konnte man ausgewählte Filme anderer Verleiher über Steam erwerben, doch dabei handelte es sich zumeist nur um Kauffassungen. Unter anderem lässt sich etwa der Kinohit von 2015 Mad Max: Fury Road zum Preis von 16,99 Euro kaufen. Bei Amazon Video zahlen Kunden hingegen nur 7,98 Euro. Aktuell dürfte es sich für deutsche Nutzer also in den wenigsten Fällen lohnen, über Steam Filme zu leihen. Allerdings lässt der Anbieter in einer Mitteilung durchblicken, dass man künftig weitere Film-Inhalte auf der Plattform Einzug erhalten sollen.