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Bericht: Skydance will Paramount übernehmen

Laut einem Bericht der "Finan­cial Times" befindet sich der Medi­enkon­zern Para­mount Global in Verkaufs­ver­hand­lungen mit der Produk­tions­firma Skydance. Speku­lationen über einen Besit­zer­wechsel gibt es bereits seit längerer Zeit.
Von Björn König

Seit längerer Zeit speku­lieren Bran­chen­beob­achter über einen poten­ziellen Verkauf des Holly­wood­stu­dios Para­mount. Nicht ohne Grund, denn der Medi­enkon­zern gilt trotz seiner langen Geschichte und einem Reper­toire beein­dru­ckender Produk­tionen in der Branche als Leicht­gewicht. Vor allem im Strea­ming steht Para­mount einer nicht uner­heb­lichen Konkur­renz sowohl in den USA als auch inter­national gegen­über. Hinzu kommt: Die immens hohen Ausgaben in diesem Geschäfts­bereich spie­geln sich nicht gleich­zeitig auch bei Umsatz und Gewinn wider.

Über­nahme durch Skydance?

Wechselt das Hollywood-Studio Paramount bald den Besitzer? Wechselt das Hollywood-Studio Paramount bald den Besitzer?
Bild: Skydance Media
Dass Para­mount nun laut "Financal Times" als Über­nah­mekan­didat durch Skydance gehan­delt wird, kommt trotzdem eini­ger­maßen über­raschend. In der Branche wurde eher mit einem Zusam­men­schluss zweier "schwä­chelnder" Medi­enkon­zerne gerechnet, so wäre ein Merger zwischen Comcast und Para­mount vorstellbar. Auch ein weiterer Zusam­men­schluss mit Warner Bros. Disco­very käme unter Konzern­chef David Zaslav infrage.

Para­mount und Skydance arbeiten bereits eng bei verschie­denen Produk­tionen zusammen und auch finan­ziell wäre ein solcher Deal nicht ausge­schlossen, denn hinter Skydance steht vor allem der zahlungs­kräf­tige Investor RedBird Capital Part­ners. Ein solcher Zusam­men­schluss hätte aber für Para­mount weit­rei­chende Konse­quenzen, denn Skydance ist vor allem eine Produk­tions­gesell­schaft und inter­essiert sich dementspre­chend in erster Linie für das Studio. TV-Networks und der Strea­ming-Dienst Para­mount+ hätten dann vermut­lich keine Zukunft mehr im Konzern. Die Aufspal­tung inklu­sive anschlie­ßendem Teil­ver­kauf wäre eine sehr wahr­schein­liche Konse­quenz.

Kartell­recht­lich möglich

Para­mount-Chefin Shari Reds­tone geht aber vermut­lich noch aus einem ganz anderen Grund mit Skydance in Verkaufs­ver­hand­lungen. Im Gegen­satz zum poten­ziellen Merger unter Medi­enkon­zernen wäre der Deal mit Skydance vor allem kartell­recht­lich weitaus einfa­cher vermit­telbar. Die Geschäfts­modelle beider Unter­nehmen ergänzen sich, zudem würde eine Aufspal­tung weiteren Wett­bewerb schaffen.

Eben dieser Wett­bewerb wäre drin­gend nötig, denn die Zusam­men­schlüsse zwischen Warner und Disco­very sowie Amazon und MGM haben den Markt bereits weitest­gehend neu geordnet - und das nicht zum Vorteil von Kinos, Lizenz­neh­mern und Zuschauern. Aller­dings bleibt auch die Aufspal­tung von Para­mount ein schwie­riges Thema. So würden sich beim Verkauf des Strea­ming-Geschäfts und der TV-Sender neue wett­bewerbs­recht­liche Fragen stellen.

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