Themenspecial Telefonieren zuhause Überblick

Außergewöhnliches: Telefonanschlüsse jenseits der Doppel-Flat

Flatrate für Mobilfunk und Ausland, Anschluss per Satellit und mehr
Von Thorsten Neuhetzki

Mit einem reinen Telefonanschluss wäre das Kabelnetz in Deutschland auch deutlich unterfordert. Durch den verwendeten technischen Standard sind die Anschlüsse nach Angaben der Netzbetreiber schon heute in der Lage, Datenraten von 400 MBit/s im Downstream zu liefern. Angeboten wird das jedoch nicht. Die höchste Datenrate per Kabel gibt es von Unitymedia. Bis zu 150 MBit/s können die Kunden hier buchen - je nach Wunsch mit oder ohne Telefon-Flatrate. Etwa 8 Million Haushalte können auf diese Produktkategorie zugreifen.

50 Euro im Monat müssen die Kunden hinlegen, wenn sie einen 150-MBit/s-Anschluss buchen wollen. Dafür haben sie auch eine Doppel-Flatrate und 5 MBit/s im Upstream. In den ersten Vertragsmonaten kann es zudem Rabatte geben. Die reine Internet-Variante ist für 35 Euro monatlich zu haben, hier gibt es dann jedoch gar keinen Telefonanschluss dazu. Mit 150 MBit/s ist Unitymedia derzeit der zweitschnellste Anbieter in Deutschland. Nur die Deutsche Telekom (und einige lokale Anbieter) haben Glasfaser-Anschlüsse im Sortiment. Die Telekom erreicht damit aktuell jedoch nur etwa 160 000 Haushalte. Diese können immerhin bis zu 200 MBit/s im Downstream bekommen.

Fernsehen über die Telefonleitung

Die Deutsche Telekom bringt auch Fernsehen über die Telefonleitung nach Hause Die Deutsche Telekom bringt auch Fernsehen über die Telefonleitung nach Hause
Foto: Deutsche Telekom
Das Kabelnetz kann natürlich auch Fernsehbilder liefern. Doch so wie das Kabelnetz neben dem ehemaligen Kernprodukt Fernsehen inzwischen auch Telefon und Internet zu den Kunden bringt, so bietet die Deutsche Telekom über die Telefon-Kupferleitung inzwischen auch Fernsehen an - sogar in HD.

Die Produktschiene der Telekom heißt Entertain. Das Produkt ist nicht neu, Fernsehen über die Telefonleitung ist dennoch nichts Gewöhnliches. Zwar hat die Telekom nach eigenen Angaben bislang 1,9 Millionen Kunden von diesem Produkt überzeugen können, doch andere Anbieter haben ein solches Produkt nicht im Angebot. Enterweder die Tarife wurden wieder eingestellt oder die Anbieter konnten das Produkt nicht wirklich an den Mann bringen. So gibt es zwar Vodafone TV, das jedoch nicht intensiv vermarktet wird.

Um Fernsehen über die Kupferleitung zu bekommen, muss der Kunde einen Anschluss buchen, der mindestens 44,95 Euro kostet. Auch hier gibt es in den ersten zwei Jahren einen monatlichen 5-Euro-Rabatt sowie einen zehn-Prozent-Rabatt bei Online-Buchung. Inklusive sind bei diesem Preis etwa 100 Fernsehsender, ein DSL-Anschluss mit bis zu 16 MBit/s und eine Festnetz-Flatrate. Mehr Bandbreite ist in vielen Regionen verfügbar, kostet jedoch extra. Dennoch kann die Investition sinnvoll sein, da die TV-Signale von der Bandbreite des Internet-Signals abgehen. Bei HDTV ist das Surfen im Internet also deutlich langsamer. Mehrere Sender in HD an verschiedenen Fernsehern lassen sich zudem nur mit dem schnelleren VDSL sehen. Diese Anschlüsse der Telekom bringen es derzeit auf maximal 50 MBit/s im Downstream.

Kompletter Telefonanschluss per Satellit

Egal wo: Satellitenempfang gibt es überall. Sogar ein Telefonanschluss ist darüber möglich Egal wo: Satellitenempfang gibt es überall. Sogar ein Telefonanschluss ist darüber möglich
Foto: Schott
Bei allem "Bandbreiten-Wahnsinn", der in Deutschland vor allem in Großstädten vorherrscht: Es gibt nach wie vor Regionen, in denen kein DSL, Kabel oder LTE verfügbar ist. Hier gilt Internet via Satellit als Alternative. Was nur wenige wissen: Die Satellitenschüssel im Garten oder auf dem Dach kann nicht nur Internet, sondern auch ein Telefonanschluss sein. Das spart den reinen Telekom-Anschluss für die Telefonie, der mit mindestens 18,95 Euro pro Monat ins Gewicht fällt.

Einer der bekanntesten Anbieter für diese Telefon- und Internetanschlüsse ist die Internetagentur Schott. Der Anbieter hat die verschiedensten Tarife im Angebot, die in Einzelfällen sogar über die Kupferleitung zum Kunden kommen können und an zentraler Stelle im Ort zum Satelliten geschickt werden. Die Regel ist die eigene Sat-Schüssel beim Kunden. Im Tarif Basis mit 24 Monaten Laufzeit sind die Sat-Schüssel und das Modem als Miete kostenlos zu haben. Gekauft werden kann die Hardware alternativ für 399 Euro.

Unser Beispiel-Tarif kostet monatlich 39,90 Euro, bietet 18 MBit/s im Downstream und 6 MBit/s im Upstream. Inklusive sind 10 GB Datentraffic pro Monat, jedes weitere Gigabyte wird automatisch mit 4,50 Euro berechnet. Der Telefonanschluss mit Flatrate ist bereits inklusive. Allerdings wird dafür ein spezieller Router benötigt, den sich der Anbieter mit einmalig 119 Euro bezahlen lässt. Für eine Festnetzrufnummer kommen weitere 19,90 Euro hinzu, die komplette Freischaltung kostet einmalig 59,90 Euro. Unterm Strich ist der Tarif mit einmalig 198,90 Euro und monatlichen 39,90 Euro (bei 10 GB Datentraffic) also kein Schnäppchen, der Nutzer kann jedoch Highspeed-Internet und einen Telefonanschluss unabhängig von der Telekom bekommen.

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