Infineon

Handy lädt und öffnet Batterie-freies Schloss digital

Intel­ligente Schlösser sind schwierig zu öffnen, wenn deren Batterie leer ist. Infi­neon hat ein Schloss ganz ohne Batterie entwi­ckelt: Die Energie kommt per NFC vom Smart­phone.
Von dpa /

Ein NFC-Schloss mit Infineon NAC1080 Ein NFC-Schloss mit Infineon NAC1080
Bild: Infineon Technologies AG
Ein neuer Chip von Infi­neon soll digi­tale Schlösser ohne eigene Ener­gie­ver­sor­gung ermög­lichen.

Anstelle von Batte­rien oder Strom­anschluss liefert das Handy des Nutzers - das gleich­zeitig auch der Schlüssel ist - die Energie zum Aufsperren, wie der Chip­her­steller aus Neubi­berg bei München mitteilte. Sowohl Daten- als auch Ener­gie­aus­tausch laufen dabei über NFC - ein Verfahren das beispiels­weise bei Bezahl­vor­gängen per Smart­phone zum Einsatz kommt.

Energy-Harvesting: Energie aus dem Smart­phone

Ein NFC-Schloss mit Infineon NAC1080 Ein NFC-Schloss mit Infineon NAC1080
Bild: Infineon Technologies AG
Um zu öffnen, muss das Handy direkt an das mit dem Chip ausge­stat­tete Schloss gehalten werden. Optional ist dabei auch ein Pass­wort nötig. Das Schloss bezieht dann über die in gängigen aktu­ellen Handys verbaute NFC-Technik Energie durch soge­nanntes Energy-Harvesting. Im Schnitt verschie­dener Geräte sind um die 20 Mill­watt Über­tra­gung möglich, wie es bei Infi­neon heißt, bei manchen Modellen auch deut­lich mehr. Ein Konden­sator sammelt die Energie und nutzt sie, um zu prüfen, ob der Nutzer berech­tigt ist, aufzu­sperren und um mit einem kleinen Motor das Schloss zu öffnen.

Die Technik eignet sich vor allem für klei­nere Schlösser, an Büro­schränken, Spinden, Paket­boxen oder Brief­kästen. Bei ihnen soll die Dauer des Öffnungs­pro­zesses um zwei Sekunden liegen - je nach verwen­detem Handy. Bei größeren, schwerer zu bewe­genden Schlös­sern muss mehr Energie über­tragen werden, was länger dauert. Daher ist bei Haus- oder Hotel­türen eine Anwen­dung eher als Notfall­option denkbar, wenn die eigene Ener­gie­ver­sor­gung des Schlosses ausfällt. Man müsste dann zwar etwas länger auf die Öffnung warten, heißt es von Infi­neon, zumin­dest den teureren Schlüs­sel­dienst könne das aber ersparen.

Erste Produkte mit dem Chip könnten im kommenden Jahr auf dem Markt kommen.

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