Handy-Chipsatz

Snapdragon 8s Gen 3 treibt günstigere Flaggschiffe an

Viel Leis­tung bei Prozessor, Grafik­berech­nung und KI verspricht Qual­comm mit dem Snap­dragon 8s Gen 3. Güns­tigere Smart­phone-Spit­zen­modelle sind damit möglich.
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Mit dem Snap­dragon 8s Gen 3 hat Qual­comm quasi eine Lite-Fassung seines aktu­ellen Ober­klasse-Smart­phone-Chip­satzes vorge­stellt. Dank dieser Platt­form lassen sich güns­tigere High-End-Handys produ­zieren, die dennoch über aktu­elle CPU-, GPU- und NPU-Features verfügen. So wartet auch der Snap­dragon 8s Gen 3 mit einem beson­ders flotten Cortex-X4-Kern auf. Der Grafik­chip Adreno 735 stemmt selbst aufwen­dige Mobile-Games. Die Unter­stüt­zung für gene­rative Künst­liche Intel­ligenz mit bis zu zehn Milli­arden Para­metern ist ein weiteres High­light. Unter anderem Xiaomi und Honor werden das SoC verbauen.

Snap­dragon 8s Gen 3 für erschwing­lichere High-End-Handys

Der Snapdragon 8s Gen 3 ist offiziell Der Snapdragon 8s Gen 3 ist offiziell
Qualcomm
Qual­comms Nomen­klatur für seine Mobil­geräte-Platt­formen ist eingängig. Je höher die Ziffer hinter der Bezeich­nung Snap­dragon, desto perfor­manter der Chip­satz. Das Kürzel Gen gefolgt von einer Ziffer beschreibt wiederum die Gene­ration des SoC. Hier gilt, je höher die Ziffer, desto aktu­eller das Produkt. Mit dem Anhängsel s macht der kali­for­nische Halb­lei­ter­fer­tiger hingegen abge­speckte Vari­anten kennt­lich. Entspre­chend handelt es sich beim neuen Snap­dragon 8s Gen 3 um den kleinen Bruder des Zugpferds Snap­dragon 8 Gen 3. Qual­comm stellt die Platt­form via Pres­semit­tei­lung vor.

Da Künst­liche Intel­ligenz (KI) in der Branche ein beson­ders wich­tiges Thema ist, werden zuerst die entspre­chenden Stärken des Chip­satzes genannt. Es gibt Unter­stüt­zung für leis­tungs­fähige, direkt auf dem Mobil­gerät berech­nete gene­rative KI-Features, einen kogni­tiven Bild­signal­pro­zessor (ISP) und Support für zahl­reiche große Sprach­modelle (LLM). Darunter Baichuan-7B, Llama 2, Gemini Nano und Zhipu ChatGLM. Es werden Sprach­modelle mit bis zu zehn Milli­arden Para­metern unter­stützt. Für aufwen­dige Berech­nungen kommt der bis zu 3 GHz taktende Cortex-X4-Kern zum Einsatz.

Weitere Spezi­fika­tionen des Snap­dragon 8s Gen 3

Der Prime-Kern taktet also um 400 MHz nied­riger als jener des Snap­dragon 8 Gen 3. Die größte CPU-Ände­rung dürfte aller­dings die Cluster-Auftei­lung sein. Anstatt von fünf Perfor­mance-Kernen und zwei Effi­zienz-Kernen wird der Cortex-X4 von vier Perfor­mance-Kernen und drei Effi­zienz-Kernen unter­stützt. Die Takt­raten dieser Einheiten fallen mit 2,8 anstatt 3,2 GHz respek­tive 2 anstatt 2,3 GHz eben­falls nied­riger aus. Mit der GPU Adreno 735 dürften grafisch inten­sive Anwen­dungen kaum auf Probleme stoßen. Es sind aber nur 4K- anstatt 8K-Videos möglich.

Der Snap­dragon 8s Gen 3 kommt mit dem Modem Snap­dragon X70 5G daher. Jenes Funk­modul kann bis zu 5 GBit/s im Down­load und maximal 3,5 GBit/s im Upload beim 5G-Mobil­funk stemmen. Via Wi-Fi 7 sind im heimi­schen Draht­los­netz­werk 5,8 GBit/s in der Spitze möglich. Mit LTE, Edge, GSM sowie Blue­tooth 5.4 kann der Chip­satz eben­falls umgehen. Außerdem sind Stand­ort­dienste unter anderem via GPS nutzbar. Die ersten Smart­phones mit dem im 4-nm-Prozess gefer­tigten Snap­dragon 8s Gen 3 werden im März vorge­stellt. Zu den Unter­stüt­zern zählen die Marken Xiaomi, Honor, Redmi, Realme und iQOO.

Nicht nur Qual­comm setzt auf KI, even­tuell kommt Google Gemini auf das iPhone.

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