Themenspezial: Verbraucher & Service Homeoffice

Druckerpapier sparen im Homeoffice: So gehts

Papier sparen, das geht nicht nur im Büro, sondern auch zu Hause am Schreib­tisch. Und dort sogar besser als gedacht, wenn man einige Tricks kennt und einige Tipps beher­zigt.
Von dpa /

Viele Prozesse sind digitalisiert, längst muss nicht mehr alles gedruckt werden Viele Prozesse sind digitalisiert, längst muss nicht mehr alles gedruckt werden
Bild: picture alliance / dpa | Stephan Jansen
Viel mehr Menschen als früher sitzen im Home­office. Zeit für neue Gewohn­heiten - auch beim umwelt­freund­lichen Verhalten. Wie sieht es etwa mit Papier sparen aus? Papier ist ein ressour­cen­inten­sives Produkt, verdeut­licht Almut Reichart vom Umwelt­bun­desamt. Man benö­tigt zur Herstel­lung viel Wasser, Holz, Chemi­kalien und Energie.

Der Papier­ver­brauch hier­zulande sei zwar in den vergan­genen zwei Jahren gesunken, weil weniger graphi­sches Papier, etwa zum Drucken, verbraucht werde, sagt Frie­derike Farsen von der Verbrau­cher­zen­trale Nord­rhein-West­falen.

"Das war jahre­lang die Haupt­menge beim deut­schen Papier­ver­brauch." Nun seien Verpa­ckungen die Papier­müll­treiber, weil immer mehr online gekauft und in Papier statt Plastik verpackt wird. Welt­weit betrachtet habe Deutsch­land aber immer noch einen zu hohen Papier­ver­brauch pro Kopf.

Nur das Nötigste drucken

Viele Prozesse sind digitalisiert, längst muss nicht mehr alles gedruckt werden Viele Prozesse sind digitalisiert, längst muss nicht mehr alles gedruckt werden
Bild: picture alliance / dpa | Stephan Jansen
Wer im Home­office Papier sparen möchte, für den sollte dieselbe goldene Regel wie im Firmen-Office gelten: Nur das drucken, was unbe­dingt auf Papier gebraucht wird. Und sich mehr lesen am Rechner, auf dem Handy oder Tablet zur Gewohn­heit machen, rät Farsen.

Ohnehin seien mitt­ler­weile so viele Prozesse digi­tali­siert, dass längst nicht mehr alles ausge­druckt werden muss. E-Mails werden zur Kenntnis an große Verteiler geschickt, Rech­nungen gibt es elek­tro­nisch, die meisten Doku­mente lassen sich lokal oder auf Fest­platten archi­vieren. Und die kleine Zettel­wirt­schaft haben viele längst durch digi­tale Post-its, Notiz- und Listen-Apps ersetzt.

Recy­cling­papier mit Blauem Engel

Wenn dann doch Privates oder Beruf­liches im Home­office gedruckt werden muss, sei das höchst­wahr­schein­lich weniger umwelt­freund­lich als in modernen Büros, glaubt Reichart. Denn der heimi­sche Drucker kann viel­leicht nicht auto­matisch doppel­seitig drucken - falls doch, sollte man den Duplex­druckak­tivieren und nutzen.

Zudem sei das daheim genutzte Papier viel­leicht nicht das umwelt­freund­lichste. Genau das wäre aber den Exper­tinnen zufolge ein guter Ansatz­punkt. Man sollte Recy­cling­papier kaufen, sich dabei aber nicht von der großen Viel­falt an Labeln beein­dru­cken lassen.

Reichart und Farsen empfehlen schlicht Papier mit dem Blauen Engel. Es sei das anspruchs­vollste Umwelt­zei­chen für den Papier­bereich, erklärt Reichart. Es garan­tiere, dass die Papier­fasern voll­ständig aus Altpa­pier gewonnen und keine gesund­heits­schäd­lichen Chemi­kalien oder proble­mati­schen Farb­mittel verwendet wurden.

Nicht mehr grau und staubig

"Außerdem sind Anteile von unteren und mitt­leren Altpa­pier­sorten enthalten, die in Deutsch­land in großen Mengen anfallen", sagt Farsen. Dazu gehörten auch die Altpa­piere, die in den Haus­halten gesam­melt werden. Untere und mitt­lere Altpa­pier­sorten bedeute, dass diese Vari­anten zwar durchaus verwertbar sind, dafür aber ein höherer Aufwand bei der Sortie­rung und Aufbe­rei­tung betrieben werden muss.

Zudem könne Papier mit dem Blauen Engel nach Gebrauch erneut recy­celt werden. Es sei übri­gens längst nicht mehr grau, steif und staubig wie früher - im Gegen­teil. Papiere mit dem Blauen Engel müssten eine bestimmte Norm einhalten. Damit seien opti­male Lauf­eigen­schaften auf Kopie­rern und Druckern garan­tiert.

Papier mehr­mals verwenden

Wer der Umwelt Gutes tun möchte, verwendet auch leere Rück­seiten von Papier, egal in welcher Form, rät Reichart. Sei es als Schmier­papier oder eben zum erneuten Drucken. Wer Kinder hat, kann ihnen einseitig bedrucktes Papier auch zum Malen geben. Oder das Papier taugt eben noch als Einkaufs­zettel, wenn man dafür nicht schon eine Listen-App nutzt. Papier­schnipsel ließen sich auch als Lese­zei­chen verwenden.

Wird etwas aus dem Netz ausge­druckt, sollte man möglichst darauf achten, Bilder zu entfernen, wenn diese gar nicht benö­tigt werden, um Papier zu sparen. Außerdem gilt: Abstände verrin­gern und eine möglichst kleine, wenn­gleich noch lesbare Schrift­größe verwenden. Das alles gilt auch für E-Mails, bei denen man sich oft den Druck der Signa­turen sparen kann.

Was in die Blaue Tonne kommt

Gebrauchtes Büro­papier gehört übri­gens ins Altpa­pier bezie­hungs­weise in die Blaue Tonne. Andere Papier­pro­dukte wie Küchen- oder Taschen­tücher, Servi­etten sowie feuchte Tücher kommen dagegen in den Rest­müll, erklärt Verbrau­cher­schüt­zerin Farsen.

Und wenn jemand daheim zugunsten von Apps & Co doch nicht ganz auf Post-it-Zettel verzichte mag, ist viel­leicht Folgendes gut zu wissen: Die Klebe­zettel gibt es mitt­ler­weile eben­falls aus Recy­cling-Papier.

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