Eigenproduktion

3D-Drucker von Pearl im Test: Eiffelturm zuhause selbst gemacht

Wie schlägt sich der 800-Euro-Drucker bei Handhabung und Genauigkeit?
Von Jochen Kleucker

Die Vorfreude ist groß: Endlich einmal einen 3D-Drucker nicht nur im Fernsehen oder im Internet zu sehen, sondern direkt in der Redaktion zu haben und ihm bei der Arbeit quasi über die Schulter schauen zu können. In Gedanken und Diskussionen werden phantastische Objekte entworfen, grandiose Ideen gesponnen, was wir alles drucken könnten.

Das herausragende Feature des "FreeSculpt 3D-Drucker EX1-Basic" von Pearl ist der günstige Preis, der erstmals bei einem 3D-Drucker deutlich unter 1 000 Euro liegt. Pearl verkauft den Drucker alleine für 800 Euro, allerdings ist bei diesem Kampfpreis keine 3D-Software enthalten. Zusammen mit der 3D-Software "TriModo 3D" kostet der Drucker 900 Euro, bei der Modellvariante für 1 100 Euro ist noch die Scan-Software "TriScatch 3D" enthalten, die laut Pearl mit jeder beliebigen Kamera funktionieren soll. Für den ersten Test stand uns der Pearl FreeSculpt 3D-Drucker EX1-Basic mit einer Vorversion der 3D-Software zur Verfügung. 3D-Drucker von Pearl im Test 3D-Drucker von Pearl im Test.
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Bild: teltarif.de / Marleen Frontzeck

Eine unserer Ideen weist dem Drucker auch gleich einen Platz zu: Neben der Kaffeemaschine zum Drucken eines Kaffeebechers vor dem ersten Kaffee des Tages? Andere Ideen sind da weniger auf praktische Dinge, mehr auf Nippes ausgelegt: Die Freiheitsstatue, der Eiffelturm und andere Objekte zum Staub sammeln. Aber auch Ersatzteile für Brettspiele wie Würfel und Spielfiguren sind im Rennen und - natürlich - Schutzhüllen für Smartphones oder auch Ersatzdeckel für Akkufächer.

Die Hardware - eine große Kiste steht im Raum

Display, Typenschild, SD-Kartenslot und Bedientasten Display, Typenschild, SD-Kartenslot und Bedientasten
Foto: teltarif.de / Marleen Frontzeck
Dann ist der Tag der Lieferung gekommen. Der Paketbote kommt gleich mit Wagen, aber wirklich schwer ist das Paket nicht, nur sehr groß. Stellt sich die Frage, wo der Drucker nun aufgestellt werden soll. Direkt in der Redaktion neben dem Schreibtisch oder doch besser in einem anderen Raum?

Wir stellen den Pearl FreeSculpt 3D-Drucker EX1-Basic einmal besser in einem Raum auf, der sonst als Lager dient - wer kann schon sagen, wie laut der Drucker ist? Hier kommt uns ein Feature des Druckers zur Hilfe: Er kann zwar per USB direkt an einen Rechner angeschlossen werden, aber er kann seine Druckaufträge auch per MicroSD-Karte bekommen. Wir sind also nur auf einen Platz mit Steckdose angewiesen.

Der Aufbau geht schnell: Transportsicherung abnehmen - der Druckkopf ist mit einem Draht fixiert -, Stecker in die Steckdose und noch schnell mit "Tinte" füllen. Bei dieser "Tinte" handelt es sich um einen Plastikfaden, der auf einer Rolle aufgewickelt ist. Nun kann es losgehen - aber was drucken wir nun? Und wie geht das überhaupt?

Alles beginnt mit der 3D-Software

Am Beginn steht die Gestaltung oder Anpassung eines Objekts in der 3D-Software Am Beginn steht die Gestaltung oder Anpassung eines Objekts in der 3D-Software
Screenshot: teltarif.de / Jochen Kleucker
Erst einmal die mitgelieferte Software installieren. Dies gelingt fast problemlos. Nach dem Starten der Software die Ernüchterung: Sie braucht fertige 3D-Objekte im STL-Format - selbst Objekte designen geht mit dieser Software nicht. Doch wo bekommen wir STL-Dateien her, bzw. welches Programm erzeugt diese?

Im Netz gibt es einige Seiten mit Bauteilen und Modellen in 3D, auf denen diese Teilweise auch als STL-Datei zur Verfügung gestellt werden. Zum anderen kann z.B. die CAD-Software SolidEdge selbst erstellte Bauteile als STL abspeichern. Allerdings können STL-Dateien damit nicht weiter bearbeitet werden und es handelt sich um eine Profi-Software - die Bedienung ist nicht ganz einfach. Steuerungstechnik im 3D-Drucker von Pearl Steuerungstechnik im 3D-Drucker von Pearl
Foto: teltarif.de / Marleen Frontzeck

Also suchen wir erst einmal ein fertiges Objekt, schon damit es überhaupt los geht. Die Wahl fällt auf den Eiffelturm. Also die Datei mit der Druckersoftware öffnen und das Objekt erscheint gelb in einer blauen "Kiste", dem Druckbereich.

Hier kann das Objekt jetzt skaliert, gedreht und verschoben werden. Also erst einmal verkleinern, so dass es im Druckbereich liegt, dann noch verschieben. Aber das Freihand-Rotieren ist mehr als nur ein Geduldsspiel, schließlich soll der Turm ja mit seinen Füßen auf der Druckerplatte stehen. Immerhin gibt es einen Button, der das Objekt mittig auf dem Boden ausrichtet. Doch die Drehung bleibt ein Problem.

Der 3D-Drucker von Pearl im Einsatz im Video

Auf der folgenden Seite erläutern wir, wie die Datei-Konvertierung von einer STL-Datei in G-Code funktioniert und wie lange der Drucker fürs Vorheizen benötigt. Außerdem verraten wir, wie lange der Druck dauert und wie viel Material und Strom der 3D-Drucker verbraucht.

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