Telekom stellt Liga total! in 3D ein
Die Telekom stellt ihr 3D-Signal bei Liga total! ein
Foto: Deutsche Telekom
Im Januar 2011 sprang die Telekom auf einen Hype auf, der damals die Medienwelt
aufrührte: 3D. Die Produktionsgesellschaft für die Spiele der Fußball-Bundesliga, Sportcast,
begann damals, ein Spiel pro Wochenende auch in 3D auszustrahlen. Die Telekom nahm dieses
Angebot dankbar an, stattete die Übertragung mit einem eigenen Kommentator aus und
übertrug das Spiel an die Liga-total!-Kunden. Doch damit ist Schluss - und zwar ein Jahr, bevor
das komplette Projekt Liga total! mangels der nicht erworbenen Rechte eingestellt werden wird.
Die Telekom stellt ihr 3D-Signal bei Liga total! ein
Foto: Deutsche Telekom
Wie ein Sprecher der Telekom auf Nachfrage von teltarif.de bestätigte, wird das 3D-Spiel
schon ab der kommenden Saison nicht mehr angeboten. Er dementierte jedoch ausdrücklich,
dass die Telekom ob der zu erwartenden Einstellung des Liga-total!-Angebotes Ende der
Saison 2012/2013 schon jetzt auf die Kostenbremse tritt und entsprechend spart. "Wir werden
beispielsweise Entwicklungsprojekte, die bereits angelaufen sind, weiter fortführen", hieß
es auf Nachfrage. Im Falle von 3D handele es sich um eine
"Kosten-Nutzen-Kalkulation, die sich nicht mehr gerechnet hat".
Zu wenig Zuschauer für zu viel Aufwand
Liga total! wurde nach zuletzt kursierenden Zahlen von 160 000 Abonnenten gebucht. Um das 3D-Signal zu sehen brauchten die Kunden bis vor kurzem einen VDSL-Anschluss (heute reicht ein DSL-Anschluss mit 16 MBit/s) sowie einen HD-Fernseher, der 3D-tauglich ist. Zudem musste sie auch noch das Spiel, das von Sportcast in 3D produziert wurde, interessieren. Es ist also relativ leicht zu rechnen, dass die Anzahl der Zuschauer pro Spiel überschaubar gewesen sein dürfte.
Die neu eingeführten interaktiven Features bei Liga total! sollen auch in der kommenden Saison angeboten und ausgebaut werden. Sie würden von den Kunden gut angenommen, hieß es. Ab der Saison 2013/2014 wird die Telekom sie aber wohl nicht mehr anbieten können, wenn sie sich nicht mit Sky entsprechend einig. Am wahrscheinlichsten ist aktuell, dass die Telekom eine Art Großkundenvertrag dem künftigen Rechte-Inhaber Sky schließen wird und so das Signal von Sky an die eigenen Entertain-Kunden verkauft. Auf die eigenen Inhalte - also auch die Internaktiv-Features - müssten die Telekom und die Zuschauer dann verzichten.