Preise rauf

Telekom MagentaEINS 5.0: Kommt das Ende günstiger Mobilfunkpreise?

Wir zeigen auf, wie verschiedene Anbieter die Kosten für die Handy-Nutzung derzeit erhöhen. Auch bei der Deutschen Telekom gibt es Gerüchte um neue Tarife zu höheren Preisen als bisher.
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Preise für Handy-Nutzung könnten generell steigen Preise für Handy-Nutzung könnten generell steigen
Foto: Vodafone
In den vergangenen Jahren gingen die Preise auf dem deutschen Mobilfunkmarkt sukzessive nach unten. Nach den Prepaid-Discountern mit günstigen Minutenpreisen in alle Netze kamen die Allnet-Flatrates zu auch für Normalverbraucher attraktiven Konditionen. Doch nun könnte sich das Preisniveau im deutschen Mobilfunk wieder erhöhen.

Ein erstes Anzeichen dafür, dass man zu keinen weiteren Preissenkungen bereit ist, gab es bei der Deutschen Telekom bereits zur IFA im September vergangenen Jahres. Anstelle neuer Tarife mit niedrigeren Fixkosten für die Kunden behielt der Bonner Konzern seine Grundgebühren unverändert bei. Dafür packte das Unternehmen zusätzliche Features - etwa eine höhere Datenübertragungsgeschwindigkeit und zusätzliches monatliches Datenvolumen - in die Verträge.

Hinweise auf Preiserhöhungen bei der Telekom

Preise für Handy-Nutzung könnten generell steigen Preise für Handy-Nutzung könnten generell steigen
Foto: Vodafone
Nun gibt es Hinweise darauf, dass die Deutsche Telekom morgen erneut neue Mobilfunk-Tarife vorstellt, obwohl die für 10 Uhr angekündigte Online-Pressekonferenz eigentlich im Zeichen von MagentaEINS 5.0, also einer Weiterentwicklung des Festnetz/Mobilfunk-Kombiangebots der Telekom steht. Die neuen Handy-Tarife sollen den Angaben zufolge zwar ebenfalls mehr Inklusivleistungen bieten. Allerdings wird darüber spekuliert, dass die monatlichen Kosten dieses Mal nicht unverändert bleiben, sondern sich sogar erhöhen - und das, obwohl die Telekom schon jetzt nicht gerade Verträge zu Schnäppchenpreisen anbietet.

Mit höheren Kosten für die Kunden stünde die Telekom nicht alleine dar. Auch Drillisch hat beispielsweise bei seiner auch im stationären Handel vertretenen Marke yourfone erst vor wenigen Wochen nach oben angepasst. In immer mehr Tarifen diverser Drillisch-Marken gibt es keine Daten-Flatrate mehr, sondern eine vom Kunden nicht mehr deaktivierbare Daten-Automatik, mit der den Nutzern je nach Verbrauch zusätzliche Internet-Pakete aufgebucht werden, die mit Extra-Kosten im jeweiligen Monat verbunden sind.

Neue BASE-Tarife ebenfalls teurer

Telefónica hat die früheren BASE-Tarife für Neukunden abgeschafft, behält das BASE-Onlineportal aber bei, um hier o2-Tarife zu günstigeren Konditionen zu verkaufen. Gegenüber BASE gehen die Preise dennoch nach oben. Auf den ersten Blick ist der Tarif Blue All-in M für 16,99 Euro pro Monat sogar mit dem früheren BASE-All-in-Aktionstarif für 17 Euro im Monat vergleichbar. Allerdings fehlen den Kunden im neuen Tarif einige Inklusivleistungen.

Die bislang inkludierte Napster-Musik-Flatrate kostet bei Blue All-in M monatlich 7,99 Euro extra. Zudem werden für die EU Reise Flat nun 5 statt 3 Euro im Monat fällig und im Ausland ist nicht mehr das komplette 2-GB-Datenpaket inklusive, sondern - wie generell bei o2 üblich - nur maximal 1 GB.

Neue Discounter könnten Markt wieder aufmischen

Angesichts dieser Entwicklung in den vergangenen Wochen und Monaten steht zu befürchten, dass extrem günstige Mobilfunk-Angebote seltener werden als noch vor sechs oder zwölf Monaten. Allerdings ist es kaum zu befürchten, dass die Verbraucher nun generell wieder mit höheren Kosten für die Handy-Nutzung rechnen müssen.

In Österreich fand vor einigen Jahren ebenfalls eine Marktbereinigung statt. Die Folge waren auch in der Alpenrepublik zunächst steigende Preise. Mit Anbietern wie HoT haben sich dort inzwischen aber neue Discounter etabliert, die dafür sorgen, dass Netzbetreiber und Discounter erneut auch mit günstigen Angeboten um die Gunst der potenziellen Kunden buhlen.

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