Telekom: Zweistelliges Ergebnisplus im ersten Quartal
Telekom Chef Höttges dankte seinem Kundenservice und insbesondere seinen Service-Technikern die in der Krise großartiges geleistet haben.
Foto: Picture Alliance / dpa
Trotz unruhiger Zeiten ist die Deutsche Telekom "mit starken Zahlen ins Geschäftsjahr 2020" gestartet. Der Umsatz stieg im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 2,3 Prozent auf 19,9 Milliarden Euro. Das bereinigte EBITDA AL (Gewinn vor Abschreibungen und Steuern nach Leasing-Raten) legte um 10,2 Prozent zu und erreichte 6,5 Milliarden Euro.
Digitaler Ackergaul
„Die Deutsche Telekom ist ein Anker der Stabilität in einer globalen Krise“, betonte ein gut gelaunter Vorstandsvorsitzender Tim Höttges. „Unsere Netze arbeiten zuverlässig als die digitalen Lebensadern der Gesellschaft und unser Netz ist der digitale Ackergaul.“
Der Konzern erwartet durch die Pandemie "begrenzte Auswirkungen auf den Umsatz". Die kommen beispielsweise von der Schließung von Telekom-Shops, durch geringere Roamingumsätze (um 80 Prozent weniger) und die Verschiebung oder den Wegfall von bestimmten IT-Projekten in Unternehmen. Andererseits steigen beispielsweise die Umsätze in der Sprachtelefonie. Die Wechslerquote im Mobilfunk ist deutlich gesunken.
Prognose wird beibehalten
Telekom Chef Höttges dankte seinem Kundenservice und insbesondere seinen Service-Technikern die in der Krise großartiges geleistet haben.
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Der Konzern bestätigt deshalb "unter Berücksichtigung aller absehbaren Pandemie-Folgen" seine Prognose
für das laufende Geschäftsjahr. Durch den Abbau von Forderungsverkäufen (sogenanntes Factoring) reduzierte sich der Free Cashflow AL (nach Leasing) um rund 0,7 Milliarden Euro. Diese Entscheidung war der Grund für den Rückgang auf 1,3 Milliarden Euro. Der sogenannte "bereinigte Konzernüberschuss" stieg um 8,5 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro. Unbereinigt war es ein Plus von 1,8 Prozent auf 916 Millionen Euro.
Deutschland stark in Festnetz und Mobilfunk
83.000 neue Breitbandkunden kamen zur Telekom, "der beste Wert seit zwei Jahren". Auch die TV-Kundenzahl legte mit 60.000 neuen Nutzern von MagentaTV deutlich zu. Bei den "Glasfaseranschlüssen" (die Telekom versteht darunter auch Anschlüsse über VDSL/Vectoring oder SuperVectoring und "echte" Glasfaser bis ins Haus (FTTH) gab es zwischen Januar und März 2020 einen Zuwachs von 389.000 Anschlüssen. Somit belief sich der "Glasfaserbestand" bis zum Ende des ersten Quartals auf rund 14,8 Millionen, das waren 1,9 Millionen Glasfaseranschlüsse mehr als ein Jahr zuvor.
Mobilfunk wächst
Beim Mobilfunk sind die Serviceumsätze (monatliche Grundgebühren, vertelefonierte Minuten die nicht in Paketen oder Flatrates enthalten sind, Anruf oder Buchung von Sonderdiensten etc.) interessant: Hier kann die Telekom ein Plus von 1,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal melden und "behauptet ihre Marktführerschaft." Konkret: Die Zahl der Mobilfunk-Vertragskunden unter den eigenen Marken ("Original Telekom") wuchs im ersten Quartal um 141.000.
USA – Zahlen steigen weiter
Nach der Fusion von T-Mobile USA und dem Wettbewerber Sprint werden die Ergebnisse in den Zahlen zum zweiten Quartal erstmals sichtbar sein. In den ersten drei Monaten des Jahres wuchs das bereinigte EBITDA AL bei T-Mobile-US (noch ohne Sprint) um 14,5 Prozent auf 3,5 Milliarden US-Dollar, während der Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 0,7 Prozent auf 11,2 Milliarden US-Dollar zulegte. Dabei erhöhten sich die Mobilfunk-Serviceumsätze um 5,5 Prozent.
Die Zahl der Vertragskunden unter eigener Marke "T-Mobile" stieg in den ersten drei Monaten um 777.000 auf 47,8 Millionen. T-Mobile US hat nun insgesamt 68,5 Millionen Kunden unter eigenen Marken. Dabei sind - gemäß einem Agreement aller amerikanischen Anbieter - keine Wholesale-Kunden mehr berücksichtigt, sonst wären die Zahlen noch besser.
Europa – bleibt auf Kurs
Das Segment Europa startet damit in sein "drittes Jahr mit ununterbrochenem Wachstum in jedem Quartal". Zwischen Januar und März gewannen die europäischen Landesgesellschaften 110.000 neue Mobilfunk-Vertragskunden, 65.000 neue Breitbandkunden und 238.000 neue Nutzer von Bündelprodukten aus Festnetz und Mobilfunk hinzu. Mehr als die Hälfte aller Breitband-Haushalte nutzt inzwischen solche konvergenten Angebote die unter dem Begriff "Magenta Eins" bekannt sind.
Kundenplus in den Niederlanden
T-Mobile NL konnte in den ersten drei Monaten des Jahres 67.000 neue Mobilfunkvertragskunden begrüßen.
Systemgeschäft – Ergebnisplus
Bei T-Systems gelang es, die erwarteten schwächeren Umsätze im klassischen IT-Geschäft durch neue Aufträge in "Wachstumsfeldern" zu kompensieren, etwa Public-Cloud und Security. Mit 1,6 Milliarden Euro lag der Umsatz auf Vorjahresniveau.
1800 neue Sender-Standorte
Im Vergleich zu 2019 wurden bei der Telekom bis Ende März 1.800 neue Senderstandorte in Betrieb genommen. Für dieses Jahr waren 2000 neue Stationen geplant, diese Zahl wird sich aufgrund von Verzögerungen durch Corona nicht ganz halten lassen.
Über weitere Details der telefonischen Quartalszahlen-Konferenz werden wir noch berichten.