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Im Test: E-Book-Reader Onyx Boox 60 mit WLAN

Gerät bietet Internetzugriff unterwegs über die Google-Suche
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Um Musik und Lesestoff auf den Boox zu übertragen, wird er beispielsweise per USB-Kabel an den PC angeschlossen und fungiert auf diese Weise als Wechseldatenträger. Nach Belieben können die Dokumente dann im 512 MB großen internen Speicher oder auf SD/SDHC-Speicherkarte (bis zu 32 GB) abgelegt werden. Besondere Software ist dazu nicht nötig. Eine Ausnahme besteht bei DRM-geschützten ePUB-Dateien. Sie müssen mithilfe des Programms Adobe Digital Editons auf das Gerät kopiert werden. Danach funktioniert auch ihre Anzeige auf dem E-Book-Reader einwandfrei.

Der Download von neuen Texten von Online-Portalen, beispielsweise vom Project Gutenberg, ist auch ohne den Umweg über den PC möglich. Die Texte werden auf der SD-Karte automatisch im Download-Ordner gespeichert. Diese Funktion dürfte vor allem dann interessant werden, wenn das künftige UMTS-fähige Gerät ähnlich wie der Amazon Kindle an ein Shopsystem angebunden werden sollte.

Unterstützte Text-Formate

Onyx Boox 60 Textgröße und Schriftart
Foto: teltarif.de
Die Unterstützung von Textdokumenten ist groß. Sie lassen sich in den Formaten PDF, TXT, HTML, Mobipocket, ePUB, CHM und PDB anzeigen. JPEG-, GIF-, BMP-, GIF-, TIFF- und PNG-Bilddateien kann der Reader auch darstellen. Weitere Dateitypen wie Word- und Excel-Dokumente sollen in Zukunft dazukommen. Über eine 3,5-Millimeter-Klinkenbuchse gibt der Boox 60 außerdem WAV- und MP3-Dateien wieder.

Für eine optimale Darstellung von ePUB-Dateien lassen sich Textgröße und Schriftart festlegen. Dank des schnellen Seitenwechsels macht so auch das Lesen von spannenden Romanen auf dem Reader Spaß. Ebenso bereitet der Umgang mit PDF-Dateien dem Boox keine größeren Schwierigkeiten. Ohne lange Verzögerung öffnet er selbst aufwändigere Dokumente wie beispielsweise das ePaper des Nachrichten-Magazins "Der Spiegel". Auf dem 6-Zoll-Display fällt die Anzeige der Zeitschrift allerdings etwas klein aus. Das ist aber kein Problem: In das Dokument kann reingezoomt und mithilfe des Stylus durch die Seite gescrollt werden. Praktisch ist dabei die Option "Selection-Zoom". Sie ermöglicht das Vergrößern eines bestimmten Dokumentabschnitts, der zuvor mit dem Stylus ausgewählt wurde.

Die Ausstattung des Onyx Boox 60:
  • Abmessungen: 196 x 121 x 10,6 mm
  • Gewicht: 298 Gramm
  • Prozessor: Freescale i.MX31 mit 532 MHz
    und 128 MB RAM
  • Bildschirm: 800 x 600 Pixel bei 15,24 cm
    Diagonale, 16 Graustufen
  • Einband: Kunstleder
  • Darstellung: eInk-Techn., 8 Graustufen
  • Speicherplatz: 512 MB
  • Akku: Li-Polymer-Akku, 1600 mAh
    (ca. 8 000 x blättern)
  • Karten-Slots: SD und MMS
  • Schnittstellen: WLAN, USB 2.0
  • Audio-Anschluss: 3,5-mm-Klinke
  • Textformate: PDF, TXT, HTML, Mobipocket,
    ePUB, CHM, PDB
  • Audioformate: MP3, WAV
  • Bildformate: JPG, PNG, GIF, BMP, TIFF
  • Zubehör: USB-Kabel, USB-Netzadapter
  • Preis: ab 299 Euro

Alternativ zum Zoomen bietet es sich bei Zeitschriften an, in den Landscape-Modus zu wechseln. So können die Seiten in voller Breite angezeigt werden. Sie müssen dann beim Betrachten nur noch nach unten verschoben werden. Neben den Zoom-Optionen bietet der Boox für PDF-Dateien auch eine Reflow-Funktion. Die Schriftgröße kann so unabhängig vom ursprünglichen Layout an die Anzeige des 6-Zoll-Display anpasst werden. Entsprechende Zeilenumbrüche generiert der Reader automatisch. Das klappt vor allem bei einspaltigen Textdokumenten erstaunlich gut. Anwender können außerdem Textpassagen unterstreichen und mit Anmerkungen versehen. Allerdings ist ein wenig Übung nötig, bis die ersten Aufzeichnungen richtig gelingen, da die Strichzüge mit Verzögerung auf das Display gebannt werden.

Das Betriebssystem des Readers basiert wie das der meisten anderen E-Book-Reader auf einem Linux-Kernel. Mithilfe des Onyx-SDK-Tools sollen Programmierer deshalb ohne größere Schwierigkeiten eigene Anwendungen für den E-Book-Reader schreiben können. Ambitionierte Entwickler arbeiten bereits am Boox Power Pack, einer umfangreichen Softwaresammlung. Zum Umfang des Paktes sollen ein RSS-Feed-Reader, E-Mail-Client, Internetradio-Player, Notizbuch, Adressbuch und ein wissenschaftlicher Taschenrechner gehören.

Fazit: Interessante Alternative zum Sony Reader Touch

Der Boox 60 des chinesischen Herstellers ist nicht nur ein leistungsfähiger, sondern auch ein schicker E-Book-Reader, der den Vergleich mit Geräten der namhaften Konkurrenz nicht scheuen muss. Schließlich zeigt er Dokumente zuverlässig an und bietet deutlich mehr Funktion als andere E-Book-Reader in seiner Preiskategorie. Für alle, die sich einen E-Book-Reader mit berührungsempfindlichem Display anschaffen möchten, ist der Boox 60 mit Sicherheit eine interessante Alternative zum Sony Reader PRS-600 Touch Edition. Wer sich den E-Book-Reader kauft, sollte sich allerdings bewusst sein, dass er kein Internet-Tablet erwirbt. Als Zusatzoption ist die Internetanbindung aber durchaus interessant.

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