iPhone Fold: Apple testet farbige E-Ink-Screens
Foldables sind eine tolle Sache: Auf dem großen Hauptscreen können wir komfortabel Games zocken, im Internet surfen oder Filme ansehen; auf dem kleineren Außendisplay checken wir Benachrichtigungen oder bedienen den Music-Player. Der Haken: Displays verbrauchen viel Energie - hintergrundbeleuchtete LCDs sogar noch mehr als OLED-Panels, bei denen jeweils nur die Bildpunkte leuchten, die gerade gebraucht werden.
Ein Grund, warum Hersteller wie Samsung, Motorola oder Oppo bei ihren aktuellen faltbaren Geräten auf OLED-Displays setzen und LCDs außen vor lassen.
E-Ink als Alternative zum OLED-Display?
Farbiges E-Ink-Display
Bild: Hisense
Dabei ginge es beim Außendisplay sogar noch ökonomischer, nämlich mit E-Ink. Die E-Ink-Technologie ist stromsparend, weil sie zumindest in heller Umgebung keine Beleuchtung benötigt.
Ebenso wie gedruckte Schrift auf Papier sind die Displays auch bei Sonnenlicht ablesbar. Energie verbrauchen sie nur in dem Moment, in dem sich die Anzeige ändert - ein großer Vorteil gegenüber LCD- oder OLED-Panels.
Apple testet farbige E-Ink-Screens
Apple springt bei technischen Neuerungen bekanntlich selten als erster auf den Zug auf, sondern wartet ab, bis ein Konzept so ausgereift ist, dass es in Masse an den Kunden gebracht werden kann.
So hat Samsung mit dem Galaxy Z Fold 3 und Z Flip 3 bereits die dritte Foldable-Generation am Start und arbeitet derzeit an der vierten, während wir aus Cupertino bis dato lediglich das eine oder andere Gerücht über einen kommenden Falter hörten, aber noch keine Resultate sahen.
Einem Tweet des Technik-Analysten Ming-Chi Kuo nach arbeitet der Hersteller nun jedoch an einem E-Ink-Panel für Außendisplays.
E-Ink-Panels in Graustufen kennen wir bereits von E-Book-Readern oder einigen wenigen Handys wie beispielsweise dem YotaPhone, einem Hybriden mit einem E-Ink-Display auf der Rückseite und einem AMOLED-Bildschirm auf der Front, oder einigen Smartphones des chinesischen Elektronikkonzerns Hisense, die sich bisher jedoch kaum durchsetzen konnten.Wer möchte bei einem Smartphone mit nur einem Panel schon auf einen schwarz-weißen Bildschirm schauen?
Farbige E-Ink-Displays: Bisher wenig überzeugend
Dass die stromsparenden Screens nicht farblos sein müssen, bewies Hisense jedoch inzwischen mit einem Smartphone namens "A7 CC", das über ein 6.7-Zoll-Farb-E-Ink-Display verfügt. Die darauf dargestellten Farben wirken allerdings recht blass und können mit der Brillanz von OLED-Panels nicht mithalten.
Hisense A7 CC mit einem farbigen E-Ink-Screen
Bild: Hisense
Für den Einsatz als Hauptdisplay sicherlich nicht jedermanns Sache, für Frontscreens von Foldables aber durchaus geeignet, da diese, wie bereits erwähnt, hauptsächlich der Benachrichtigungsanzeige oder Mediensteuerung dienen.
Inhalte, die toll aussehen sollen, schauen wir uns in der Regel sowieso auf dem großen aufgeklappten Bildschirm an. Bleibt abzuwarten, ob und wann Apple sein erstes Foldable herausbringt, das dann eventuell sogar über ein solches EPD (Electronic Paper Display) verfügt.
Angeblich hat Apple auch ein für Foldables geeignetes Display ohne Polarisationsfilter in der Mache. Mehr darüber erfahren Sie in einem weiteren Artikel.