Tablet-Linux

Ubuntu on Tablet: Neues Linux startet zum Mobile World Congress

Ubuntu künftig auf Tablet, Smartphone, Fernseher und PC
Von Steffen Herget

Ubuntu on Tablet Ubuntu on Tablet
Bild: Canonical
Die Linux-Schmiede Canonical wird zum Mobile World Congress 2013 (MWC) ihre neue Ubuntu-Version für Tablets vorstellen. Schon seit geraumer Zeit wurde über eine Tablet-Version der beliebten Linux-Distribution spekuliert, da die aktuelle Oberfläche sich in Sachen Optik durchaus für die Finger-Bedienung eignen könnte. Nun wurde "Ubuntu on Tablet" offiziell angekündigt, die neue Software soll kommende Woche auf dem MWC in Barcelona der Öffentlichkeit präsentiert werden.

Wie schon bei der Smartphone-Variante von Ubuntu haben sich die Entwickler bei der Bedienung ein paar neue Dinge einfallen lassen. So können von allen vier Rändern des Touchscreens durch einfaches Wischen Menüs oder Funktionen aufgerufen werden. Neu ist die Funktion "Sidestage". Damit lassen sich Telefon-Funktionen rechts im Bildschirm einblenden und mit dem Daumen bedienen. Ubuntu zeigt auch ein Gerät, bei dem - ähnlich wie beim Asus Padfone - ein Smartphone mit dem Tablet verbunden wird. Der Handy-Bildschirm wird rechts gezeigt, der restliche Screen ist für die Tablet-Oberfläche reserviert. Zudem lassen sich Anwendungen wie bei Windows 8 nebeneinander auf einem Bildschirm ausführen.

Ubuntu on Tablet Ubuntu on Tablet
Bild: Canonical
Wichtig ist für Ubuntu die Verbindung verschiedener Geräteklassen. So soll sich ein Ubuntu-Tablet durch die Verbindung mit einer Maus und Tastatur zu einem vollwertigen Desktop-Rechner umwandeln lassen. Mit dem "normalen" Ubuntu, Ubuntu on Tablet, Ubuntu for Phone und der TV-Version der Linux-Distribution wollen die Entwickler rund um Canonical-Chef Marc Shuttleworth alle wichtigen Geräte­klassen abdecken.

Hardware-Vorgaben in zwei Kategorien

Canonical hat für das neue Tablet-Linux bereits Hardware-Vorgaben verlauten lassen. Diese sind in zwei Kategorien unterteilt. Ein Einsteiger-Tablet mit Ubuntu muss dabei einen Dual-Core-Prozessor vom Cortex-A15-Architektur von ARM sowie 2 GB Arbeitsspeicher aufweisen. Zudem werden 8 GB Speicherplatz und ein 7 bis 10 Zoll großes Touchscreen-Display mit 4-Finger-Unterstützung gefordert. High-End-Modelle sollen entweder von einem Quad-Core-A15 oder einem Intel-Prozessor angetrieben werden und sogar 4 GB Arbeitsspeicher haben. Der Touchscreen soll vier bis zehn Finger unterstützen und zwischen 10 und 12 Zoll groß sein. Nur bei den High-End-Modellen wird die volle Flexibilität, das Tablet mit Hilfe von Tastatur und Maus zu einem "echten" Ubuntu-PC machen zu können, gegeben sein.

Noch keine Partner bekannt

So schick das Betriebssystem auch erst einmal aussieht, noch hat Canonical ein Problem: Kein Hardware-Hersteller hat sich bisher zu Ubuntu on Tablet bekannt. Ähnlich erging es bereits der ebenfalls interessanten, aber noch immer nicht im Markt angekommenen Smart-TV-Version von Ubuntu. Mark Shuttleworth betont zwar gerne die Hardware-Partnerschaften mit Dell, HP und Lenovo - diese beziehen sich aber derzeit nur auf Ubuntu-Notebooks. Es gibt also auf diesem Bereich noch eine Menge zu tun, bis man ein Ubuntu-Tablet tatsächlich kaufen kann. Ein kleiner Lichtblick für Canonical: Für Ubuntu for Phone immerhin gibt es durchaus Interesse aus Kreisen der Hardware-Hersteller, auf dem MWC wird etwa ein Ubuntu-Handy von ZTE erwartet.

Ubuntu on Tablet im Video

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