Open Source

CES 2012: Canonical stellt Ubuntu TV vor

Noch fehlt es an Partnern unter den Herstellern
Von Steffen Herget

Canonical stelle Ubuntu TV vor Canonical stelle Ubuntu TV vor
Bild: Canonical
Die Linux-Schmiede Canonical hat auf der CES 2012 in Las Vegas ein neues Produkt vorgestellt. Bei Ubuntu TV handelt es sich um eine speziell angepasste Variante des Open-Source-Betriebssystems Ubuntu, die auf Fernsehgeräten zum Einsatz kommen soll. Ubuntu TV verspricht, viele Funktionen auf dem heimischen Fernseher unterzubringen und gleichzeitig mit nur einer Fernbedienung, dem Handy oder via Sprachsteuerung bedient werden zu können. Auch andere Geräte wie Tablets oder Smartphones sollen sich einfach integrieren lassen.

Canonical stelle Ubuntu TV vor Canonical stelle Ubuntu TV vor
Bild: Canonical
Bei der Gestaltung der Benutzeroberfläche ist Ubuntu TV stark an das normale Ubuntu-Betriebssystem angelehnt. Die Optik wird bestimmt durch die seit einigen Versionen verwendete Unity-Oberfläche von Ubuntu. Die zentralen Bereiche wie Video-On-Demand, Fernsehen, Musik und weitere lassen sich über Icons am linken Rand des Displays ansteuern. In der oberen rechten Ecke werden Uhrzeit, Lautstärke und Netzwerksignal angezeigt. Die Oberfläche ist allgemein recht schlicht gehalten. Ubuntu TV bietet die Möglichkeit, neben der eigenen Medienbibliothek auch auf Inhalte kommerzieller Anbieter zugreifen zu können.

Noch fehlen wichtige Partner

Bei den Fernseh-Funktionen setzt Ubuntu TV ganz auf Komfort. So lässt sich ein Film anhalten und fortsetzen, Aufnahmen durch einfachen Knopfdruck starten oder zwischen den Sprachen mittels Kontext-Menü hin- und herwechseln. Auch eine elektronische Sender-Ansicht (EPG, Electronic Program Guide) wurde selbstverständlich integriert. Über das Ubuntu Software Center lassen sich auch Apps für zusätzliche Funktionen nachinstallieren.

So weit, so gut. Allerdings fehlt es Canonical noch an zwei elementaren Dingen: Einem Hersteller und Inhalten. Zwar laufen derzeit Verhandlungen mit mehreren potenziellen Partnern, noch aber konnte das Ubuntu-Team keinen davon für das neue System gewinnen. Somit bleibt Ubuntu TV, das im November vergangenen Jahres bereits Gegenstand einiger Gerüchte war, vorerst ein Muster ohne Wert. Noch vor Endes dieses Jahres sollen allerdings erste Geräte auf den Markt kommen, wenn es nach Canonical-Gründer Mark Shuttleworth geht. Im Video von Canonical sieht die Software bereits recht gut aus.

Ubuntu TV im Video von Canonical

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