CES-Trends

OLED im Fokus: Notebook-Trends von der CES 2023

Klapp auf, klapp zu - Note­books sind alle gleich? Mitnichten. Denn in diesem Jahr gibt es auf der Tech­nik­messe CES Note­books mit frischen Ideen und viel Leis­tung zu sehen.
Von dpa /

3D-Bild ohne schwere 3D-Brille? Und neueste Video­spiele in voller opti­scher Qualität am Note­book? Wer sich auf der Tech­nik­messe CES (5. bis 8. Januar) die Note­book-Neuerschei­nungen ansieht, stellt noch weitere Trends fest. So mancher könnte bald einen größeren Ruck­sack brau­chen. Ein Über­blick.

Mehr Power

Der Unter­schied am Messe­stand ist auffällig. Die neue Gene­ration von Gaming-Note­books mit Nvidias neuen Geforce GTX der 40er Reihe braucht deut­lich weniger Strom bei mehr Bilden pro Sekunde und besserer Darstel­lung.

Zwei Dinge machen das laut Nvidia möglich: einmal die neue Chipar­chi­tektur namens Ada Lovelace. Und zum anderen Deep Lear­ning Super Sampling (DLSS 3). Das steht einfach gesagt für Leis­tungs­stei­gerung und mehr Bilder pro Sekunde mit Hilfe künst­licher Intel­ligenz.

Und weil die neuen Note­book-Grafik­chips im Vergleich zur Vorgän­ger­genera­tion weniger Strom verbrau­chen, passen nun auch leis­tungs­stär­kere Chips in schlan­kere Rechner. Acer Predator Helios 18 Acer Predator Helios 18
Bild: Acer

Neue alte Größen

18 Zoll war einmal bei Gaming-Note­books ange­sagt, dann vom Markt - und nun wieder da. 17 Zoll sind irgendwie 2022. Alien­ware und Acer zeigen jeweils ein 18-Zoll-Modell mit Geforce RTX. Im Gegen­satz zu früher sind die großen Note­books mitt­ler­weile etwas leichter, auch wenn das Acer Predator Helios 18 mit knapp 3,25 Kilo kein Leicht­gewicht ist.

Rück­kehr zu alten Größen auch bei den Bild­schirmen: Das Format 16:9 weicht immer häufiger 16:10 - damit gibt es wieder mehr Platz in der Höhe. Und warum die neuen Größen? Eindeu­tige Antworten gibt es auf der Messe nicht. Die einen sagen: Zu kleine Note­books sind für viele im Home­office unprak­tisch. Die anderen sagen: Inzwi­schen sind eben auch größere Displays in guter Qualität oder mit OLED-Technik bezahlbar.

Immer mehr OLED

Die Vorteile von selbst­leuch­tenden OLED-Displays für Note­books sind eigent­lich klar. Mehr Farbe, bessere Kontraste, tiefere Schwarz­dar­stel­lung und - je nach Anwen­dung - auch weniger Strom­ver­brauch. Das Problem bislang: "Das muss sich erstmal in bezahl­bare Bereiche entwi­ckeln" sagt ein Indus­trie­ver­treter. Das ist jetzt wohl soweit.

Ob Lenovo, Acer, LG oder Asus und auch die Gaming-Marken - alle haben ein oder mehrere Modelle mit OLED-Display im Messe­angebot.

Mehr Bild­schirme

Ein Note­book mit zwei Bild­schirmen gibt es bei Lenovo gleich zweimal zu sehen. Das Yoga Book 9i besteht aus zwei Displays verbunden durch ein 360-Grad-Schar­nier mit einge­bautem Laut­spre­cher. So kann das Gerät wahl­weise als Doppel­bild­schirm, als Note­book mit virtu­eller Tastatur und einein­halb Bild­schirmen benutzt werden.

Das Think­book Plus Twist geht einen anderen Weg. Das Note­book hat einen Doppel­bild­schirm - innen ein 4K-OLED- und außen ein farbiges E-Ink-Display. Damit kann dann zum Beispiel unter­wegs sehr strom­spa­rend getippt oder gelesen werden. Über ein verti­kales Dreh­schar­nier lässt sich zwischen beiden Display­seiten wech­seln. Lenovo Yoga Book 9i Lenovo Yoga Book 9i
Bild: Lenovo

3D ohne Brille

Räum­liche Tiefe auf einem flachen Bild­schirm - das kennen manche noch von der mobilen Konsole Nintendo 3DS. Beim Acer Predator Helios 300 verfolgen zwei Kameras über dem Bild­schirm die Augen der Nutzer und der Bild­schirm erzeugt mittels Schnitt­bil­dern ein 3D-Bild. Das sieht zwar nur, wer direkt vor dem Rechner sitzt, dafür ist der Effekt ziem­lich beein­dru­ckend. Eine lästige 3D-Brille muss man auch nicht tragen.

Auch das ProArt Studio­book von Asus benutzt diese 3D-Technik mit Eye-Tracking. Hier stehen in einer Messe­vor­füh­rung des Profi-Note­books aber eher die Wissens­ver­mitt­lung oder virtu­elle Einkaufs­anwen­dungen im Mittel­punkt.

Nach­hal­tig­keit

Nach­hal­tig­keit ist ein großes Wort, aber es gibt auch konkrete Erfolgs­bei­spiele für Recy­cling oder scho­nen­deren Ressour­cen­ein­satz. Etwa Acers Vero-Reihe, bestehend aus einem Windows-Note­book Aspire Vero und Chrome­book Vero. Das Chassis besteht zu einem Drittel aus recy­celtem Kunst­stoff - und zwar Post Consumer Plastik, also von benutzten und entsorgten Kunst­stoff­gegen­ständen. Das Ergebnis ist ein schlicht-elegantes graues Chassis, das sich griffig anfühlt.

Zukünf­tige Modelle sollen laut Acer etwa auch noch Keyboard-Tasten aus Meeres­plastik erhalten. Weiteres Plus: Das Gehäuse lässt sich mit einem normalen Kreuz­schrau­ben­dreher öffnen, wenn man den SSD-Spei­cher oder Arbeits­spei­cher tauschen möchte. Auch Lenovo und Asus setzen offensiv auf recy­celte Mate­ria­lien - sowohl in den Geräten - Lenovo verwendet etwa recy­celtes Magne­sium und Alumi­nium - als auch bei den Verpa­ckungen. Hier kommen nach­wach­sende und kompos­tier­bare Rohstoffe zum Einsatz.

Laut einer Bran­chen­ver­band Bitkom werden Sprach­assis­tenten im Auto immer wich­tiger. Hersteller BMW sorgte auf der CES indes für eine große Show.

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