Erinnerung

Verschwundene Marken: Das wurde aus AOL, TelMI, D2 Privat, Quam & Co.

Der Telekommuni­kations­markt hat in den vergangenen Jahren viele Marken kommen und gehen sehen. Wir werfen einen Blick zurück auf Marken, die nahezu jeder schon einmal gehört hat. Kommen Sie mit uns auf eine Reise in die vergangenen Jahre mit einigen "Ach-Ja-Effekten".
Von Thorsten Neuhetzki

Quam

Group 3G. Das war die Bezeichnung des sechsten deutschen Mobilfunkanbieters in Deutschland. Er hatte sich 2000 eine UMTS-Lizenz ersteigert und ging ein Jahr später als virtueller Netzbetreiber im E-Plus-GSM-Netz an den Start. Bekannt wurde der Anbieter unter dem Markennamen Quam, der vor allem im Wintersport durch damalige Stars wie Sven Hannawald bekannt gemacht wurde. Quam war ein Konsortium aus der spanischen Telefónica und der finnischen Sonera.

Im März 2002 wurden die Marke von etwa 75 000 Kunden erreicht, was sich im Juni auf 200 000 geschaltete Karten steigerte. Doch Quam übernahm sich bei der Vermarktung und hatte auch Probleme mit der Erreichbarkeit aus anderen Netzen, weil sich die Mitbewerber querstellten. Im Sommer 2002 stellte der Anbieter seine Vermarktung ein. Man mutmaßte, dass es zu einem späteren Zeitpunkt, vielleicht dann schon mit dem eigenen UMTS-Netz, weitergehen sollte. Doch Fehlanzeige: Im November wurde der Stecker gezogen, das virtuelle Quam-Netz abgeschaltet.

Quam ist heute bei o2 zu finden

Die Firma Quam existiert bis heute, ist aber vermutlich nicht vielmehr als ein Schreibtisch mit Ablage im o2-Tower in München. Damit hält man aber auch die Namensrechte - immerhin etwas, was von den vielen Milliarden Euro übrig geblieben ist, die der kurze Ausflug der Spanier nach Deutschland gekostet haben dürfte. Sonnera, in Finnland so etwas wie die Deutsche Telekom hierzulande, geriet mehr in Schieflage und wurde von der schwedischen Telia übernommen. Vielleicht sieht man Quam eines Tages wieder?

Nicht nur im Mobilfunkmarkt sind über die Jahre Marken verschwunden. Ein weltweit agierender Provider, den Ende der 90er nahezu jeder Deutsche namentlich kannte, existiert heute nur noch als Domain im Netz. Und auch hier hat wieder o2 seine Finger im Spiel.

Quam Quam
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