Verschwundene Marken: Das wurde aus AOL, TelMI, D2 Privat, Quam & Co.
Compuserve/AOL
Erinnern Sie sich an die CDs, die ihnen in schöner Regelmäßigkeit in die Briefkästen flatterten oder in Zeitschriften eingeklebt waren? Sie stammten wahlweise von Compuserve und AOL und stammten aus der Pre-DSL-Zeit. Wer in Datennetze wollte, kam an einem Onlinedienst nicht vorbei - die Einwahl erfolgte über die Telefonleitung und per Modem und ISDN. Das Verfahren gibt es bis heute als Internet by Call, heute aber nicht mehr als Zugang zu einem Onlinedienst, sondern als Internet-Zugang.
Die CDs von Compuserve und AOL beinhalteten ein Programm mit einer Einwahlsoftware. Lange Zeit war diese Voraussetzung für die Einwahl ins Netz. Anfangs wurden neben den Minutengebühren für den Provider auch noch Telefonkosten fällig, später aber wurden diese CDs für viele immer interessanter. Geworben wurde mit 100 Freistunden, zeitweise fand man sogar Flatrates für 20 D-Mark. So wurden viele, die bis dato nicht viel von AOL hielten, dann doch zu AOL-Nutzern - zumindest für eine Weile. Mehr zu AOL lesen Sie in einem Rückblick auf die Marke im Rahmen einer Serie "Was ist eigentlich mit...". Im Rahmen dieser Serie haben wir auch auf Compuserve zurückgeblickt.
AOL-Nutzer surfen heute bei o2
Der Markenname Compuserve verschwand übrigens nach einer Übernahme durch AOL. Die CDs von AOL sind heute auch Geschichte. Denn zum Einen würde sie kaum noch jemand nutzen, schließlich gibt es kein DSL by Call durch das Einlegen einer CD (mal abgesehen davon, dass beispielsweise Ultrabooks heute oft kein CD-Laufwerk mehr haben). Zum anderen aber wurde das AOL-Zugangsgeschäft 2007 an HanseNet verkauft. HanseNet kennen Sie nicht? Doch: Der Markenname Alice war überregional bekannt. Am eigentlichen Zugangsgeschäft per Modem hatte Alice jedoch kein Interesse, viel mehr wollte man die DSL-Kunden für sich begeistern. Doch wie heißt ein Sprichwort: "Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt."