Erinnerung

Verschwundene Marken: Das wurde aus AOL, TelMI, D2 Privat, Quam & Co.

Der Telekommuni­kations­markt hat in den vergangenen Jahren viele Marken kommen und gehen sehen. Wir werfen einen Blick zurück auf Marken, die nahezu jeder schon einmal gehört hat. Kommen Sie mit uns auf eine Reise in die vergangenen Jahre mit einigen "Ach-Ja-Effekten".
Von Thorsten Neuhetzki

TelMI

Mitte der 90er waren Handyverträge noch so teuer, dass kaum jemand mit einem Handy umherlief. Das Bedürfnis, unterwegs erreichbar zu sein, wuchs jedoch schon damals. Die Lösung lag damals im Funkruf, auch als Pager bekannt. Die kleinen Geräte arbeiteten wie ein Radio-Empfänger, sendeten also nicht und konnten mit wenigen Sendemasten im Bundesgebiet erreicht werden. TeLMI war ein Funkrufdienst der Deutschen Funkruf GmbH (DFR), einem Zusammenschluss von Mannesmann, Motorola und der Thyssen Telecom. Kosten fielen ausschließlich für den Anrufenden an, Grundkosten gab es nicht. Lediglich das Gerät musste gekauft werden.

TelMI wurde ersatzlos eingestellt

In Betrieb ging TelMI Dezember 1995. Doch dann kamen nach und nach die Handys auf, SMS wurden beliebt und die Pager somit zunehmend überflüssig. Auch schaffte es TelMI nie, flächendeckend ein Netz aufzubauen. Das führte dazu, dass Nachrichten verloren gingen. Bei SMS gibt es das Problem nicht. Ist ein Handy im Funkloch, wird die Nachricht ausgeliefert, sobald das Handy wieder im Empfangsgebiet ist. Diese Faktoren - zusammen mit hohen Kosten für den Anrufer - führte am Ende zu einer finanziellen Schieflage. Nach einem Insolvenzverfahren wurde das Funknetz am 3. Januar 2002 abgeschaltet, die Marke TelMI verschwand.

teltarif.de wirft immer wieder einen Blick zurück auf den Markt in den vergangenen Jahren. Vor einiger Zeit haben wir uns mit Diensten und Produkten beschäftigt, die früher einmal selbstverständlich waren und heute vergessen sind. Alle Artikel dieser Serie finden Sie unter der Rubrik "Was ist eigentlich mit...?".

TelMI TelMI
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