IoT

Vodafone macht National Roaming - für Internet of Things

IoT steht im Mittelpunkt des Vodafone-CeBIT-Auftritts. Für bestimmte Anwendungen setzt Vodafone dabei National Roaming ein, so dass sie auch im Fall eines Netzausfalls funktionieren.
Von der CeBIT in Hannover berichtet Thorsten Neuhetzki

Abdou Naby Diaw, Chief Security Officer von Vodafone Deutschland Abdou Naby Diaw, Chief Security Officer von Vodafone Deutschland
Foto: teltarif.de / Thorsten Neuhetzki
Mit Narrowband-IoT will Vodafone Millionen Sensoren und Aktoren miteinander vernetzen. Schon heute machen die Anbieter die ersten Schritte in diesem Gebiet - teltarif.de hatte im Februar einen Blick in das IoT-Entwicklungslabor in Düsseldorf geworfen. Doch was, wenn demnächst kritische Anwendungen über diese Netze laufen, und das Netz ist gestört?

Abdou Naby Diaw, Chief Security Officer von Vodafone Deutschland Abdou Naby Diaw, Chief Security Officer von Vodafone Deutschland
Foto: teltarif.de / Thorsten Neuhetzki
Vodafone begegnet dem mit einem National-Roaming-Verfahren. Im Fall eines Netzausfalls sollen solche kritischen Anwendungen dann über das Netz von Telekom oder Telefónica realisiert werden, bis der Netzausfall behoben ist. Das sagte Abdou-Naby Diaw, Chief Security Officer bei Vodafone, heute auf einer Presseveranstaltung auf der CeBIT. Das Verfahren werde schon länger eingesetzt und sei ein Alleinstellungsmerkmal von Vodafone, ergänzte ein Sprecher. Künftig wird das Verfahren jedoch noch wichtiger.

Diaw betonte, dass die bei vielen IoT-Anwendungen wichtige Sicherheit auch im Roaming garantiert sei. Das National Roaming betreffe dabei nicht nur die derzeitigen Narrowband-IoT-Anwendungen im LTE-Netz, sondern auch Anwendungen im GSM- oder UMTS-Netz. Allerdings wird nicht jede Anwendung und jeder Kunde diesen National-Roaming-Service bekommen. Das sei eine Frage des Service Levels und des Agreements mit dem jeweiligen Kunden. So sind beispielsweise komplette per NB-IoT oder später 5G realisierte Industrieanwendungen deutlich wichtiger als Sensoren in Mülleimern, die ihren Füllstand melden. "Die Kunden vertrauen uns quasi ihre Unternehmen an", so Diaw.

"Das National Roaming bezieht sich auf unsere bestehenden IoT-Lösungen und funktioniert dann, wenn Kunden einen entsprechenden Vertrag abschließen. Es ist nicht bezogen auf NB-IoT", erläuterte ein Sprecher des Unternehmens im Nachgang. Schließlich sei Vodafone der erste Anbieter, der NB-IoT testen und daran arbeite, es in den Alltag zu bringen. "Wie es dann mit national Roaming ist, können wir erst sagen, wenn auch andere Netzbetreiber NB-IoT anbieten", hieß es in einem kurzen Statement.

So realisiert Vodafone das National Roaming

Streng genommen ist das National Roaming von Vodafone jedoch keines. Denn realisiert wird der Dienst mittels eines "Tricks" bzw. Workarounds: Vodafone gibt an die Kunden keine deutschen Vodafone-SIM-Karten aus, sondern die eines anderen Vodafone-Netzes im Ausland. So gelten die SIM-Karten gegenüber den anderen Netzbetreibern als normale Roaming-SIM-Karten, die sich auch in deren Netze einbuchen können. Ein Kostenfaktor dürfte das Verfahren für Vodafone nicht sein, da der Anbieter sich konzernintern entsprechende Rabatte einräumen dürfte.

Im klassischen Mobilfunknetz wird es National Roaming weiterhin nicht geben, betonte Vodafone auf Nachfrage. Weitere News zum Vodafone-Mobilfunknetz hatte das Unternehmen bereits am Sonntag bekanntgegeben.

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