Windows 8: Desktop wird zur App in der Metro-Oberfläche
Im Metro-Look: Der neue Windows-8-Desktop
Bild: Microsoft
Microsoft hat sein Betriebssystem mit Windows 8
komplett runderneuert und will sich damit fit machen für die
tiefgreifenden Veränderungen im Computermarkt. "Wir haben Windows neu
erfunden", sagte Microsoft-Manager Steve Sinofsky auf der
Entwicklerkonferenz Build in Anaheim bei der Vorstellung weiterer
Details des neuen Systems. "Vom Chipsatz bis hin zur
Benutzeroberfläche bietet Windows acht eine Reihe neuer Funktionen, die
ihresgleichen suchen." Insgesamt 1 500 Veränderungen hätten die
Entwickler gegenüber Windows sieben umgesetzt.
Im Metro-Look: Der neue Windows-8-Desktop
Bild: Microsoft
Einen Zeitpunkt, wann das neue Betriebssystem verfügbar sein wird,
nannte Sinofsky allerdings nicht. Allerdings stellt Microsoft ab sofort
für Entwickler von Anwendungen Beispiele, einen
Leitfaden und andere Inhalte für das Programmieren von Apps im Netz
bereit - hierzu zählt auch eine Pre-Beta-Version von Windows 8, die über die
Microsoft-Homepage erhältlich ist.
"Wir lassen uns von Qualität antreiben, nicht von einem
Datum", sagte Sinofsky. Branchenbeobachter gehen davon aus, dass
das finale Windows 8 nicht vor Anfang 2012 erscheinen wird.
Microsoft: Drastischste Veränderungen seit Windows 95
Windows 8 soll die drastischsten Änderungen in einer neuen Windows-Version seit Windows 95 mitbringen. Die neue Plattform hat sich radikal von der altbekannten Oberfläche verabschiedet und nimmt stattdessen kräftig Anleihen bei Microsofts Smartphone-Betriebssystem Windows Phone. Die bekannte Desktop-Umgebung wird es zwar weiterhin geben, berichtet das Magazin heise.de, allerdings kommt der Nutzer um die Verwendung der Metro-Oberfläche, die sich am neuen Microsoft-Smartphone-OS orientiert, nicht drumrum - die altbekannte Desktop-Umgebung wird via Kachel gestartet. Als solche Kachel können neben speziellen Apps für Metro auch klassische Windows-Programme angelegt werden. Alle Programme, die unter Windows 7 laufen, lassen sich auch auf Windows 8 nutzen, erklärte Sinofsky.
Auch von Windows Phone bekannte Features wie die "Live-Kacheln" halten hier Einzug, sie zeigen zum Beispiel Nachrichten aus sozialen Netzwerken oder E-Mail-Konten an. Bedient wird die Metro-Oberfläche wahlweise per Finger (mit Multitouch-Unterstützung), Maus, Tastatur und Stift.
App-Store für Windows
Wie Apples iOS erhält Windows 8 nun auch einen App-Store namens "Windows Store", der Entwicklern den Vertrieb ihrer Anwendungen erleichtern soll - sowohl für Metro-Apps als auch für altbekannte Anwendungen.
Metro-Apps sollen laut heise nach dem Wunsch Microsofts Daten automatisch speichern, und das am besten in der Cloud. Hierdurch könnten Nutzer einfach auf ein neues Gerät umziehen und hätten dann alle Daten automatisch zur Verfügung. Apps laufen übrigens offenbar fast immer im Vollbild-Modus, zumindest gibt es hier nicht die klassische Fenster-Architektur. In der Regel wird eine inaktive App in den Schlafmodus versetzt, bestimmte Multitasking-Features erlauben aber auch die Arbeit im Hintergrund.
Erstmals unterstützt das PC-Betriebssystem auch ARM-Chipsätze und eignet sich damit speziell auch für Geräte wie Tablets, die oftmals mit entsprechenden Prozessoren arbeiten. Gerade im Tablet-Markt, der derzeit klar von Apple und Google dominiert wird, hat Microsoft bisher Probleme, Fuß zu fassen. Wie heise.de berichtet, wird es aber offenbar keinen Emulationsmodus geben, so dass hier klassische Windows-Software, die für x86-Prozessoren entwickelt wurde, nicht laufen wird.