Messaging-App

yuilop-Chef: Technik hinter Messaging-Apps wird irrelevant

Netzbetreiber werden auf reine "Datenpumpstation" reduziert
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Doppelhammers Ziel ist so klar wie einfach: "Irgendwann werden wir gar keine Telefonnummern mehr brauchen. Wir kommunizieren einfach mit einem Freund. Welcher Transport-Dienst darunter verwendet wird, spielt dann keine Rolle mehr. Das könnte eine klassische GSM-Verbindung sein, eine 3G oder 4G Datenleitung oder ein örtliches WLAN. Dienste wie 'WLAN Offload' werden eines Tages die Datenverbindungen von örtlich überlasteten Mobilfunkverbindungen auf das eigene WLAN automatisch umlagern", der Kunde soll davon am besten gar nichts mehr mitbekommen.

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Grafik: yuilop/VATM
Nun steckt, bei aller Begeisterung über das Internet-Telefonie-Protokoll (VoIP) die internetbasierte Sprachübertragung über Mobilfunk noch in den Kinderschuhen. Doppelhammer hat den Eindruck, dass die spanischen Mobilfunknetze schon weiter entwickelt sind als hierzulande in Deutschland. Doch "wir arbeiten daran, dass es immer besser wird". Doppelhammer kann sich vorstellen, dass man in einer Social Community künftig auch per Sprache kommuniziert, ohne sich lange Gedanken über die dahinter liegende Technik machen zu müssen. Dabei legt er Wert auf eine grenzüberschreitende Kommunikation: Anwender verschiedener Social-Media-Dienste oder Kommunikations-Apps sollen sich immer erreichen und verständigen können.

Beim Verkauf neuer Mobiltelefone sind Smartphones von 2010 auf 2011 von 9 auf 11,8 Millionen Stück gestiegen, bei "herkömmlichen" Handys (meist ohne Internet) sank die Anzahl von 19,3 auf 15,6 Millionen. Mit kostenpflichtigen Apps stiegen die Umsätze von 24 Millionen im Jahr 2009 auf 2010 Millionen Euro im letzten Jahr (Grafik 5). Das übertragene Datenvolumen stieg zur gleichen Zeit von 35 auf 120 Millionen Gigabyte (Grafik 4).

Was ist ein Over-The-Top-Player?

yuilop ist ein Over-The-Top-Player, das heißt der Dienst setzt auf eine bestehende Internet-Verbindung auf. Es bleibt aber dem Kunden überlassen, bei welchem Netzbetreiber oder Service-Provider er diese Internet-Verbindung bezieht. Die klassischen Netzbetreiber haben sich lange gegen diese neuen Geschäftsmodelle gesträubt, weil sie die Aufgabe des Netzbetreibers auf eine reine "Datenpumpstation" reduzieren. Inzwischen hat sich aber die Welt gewandelt und viele etablierte unternehmen schauen sich auch auf diesen neuen Märkten um oder werden selbst aktiv. Eines Tages könnten Over-The-Top-Player so normal wie heute SIM-Karten-Discounter sein.