Für den Notfall: Günstige Kurbelradios erfüllen ihren Zweck
Die Kurbel am Radio drehen, um Nachrichten zu hören? Das mag anachronistisch klingen. Macht aber Sinn, wenn Stromversorgung und Mobilfunk zusammenbrechen. Die "c't" hat in ihrer Ausgabe (13/2022) sechs Kurbelradios getestet. Das Urteil: "Das Billigste ist gut genug."
Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe rät Bürgern, Kurbelradios für den Notfall vorzuhalten. Teuer muss das nicht sein: Im Versandhandel gibt es die Geräte bereits für 20 bis 50 Euro, wie die "c't" berichtet.
Mit einem geladenen Akku laufen die sechs getesteten Radios dabei allesamt mehrere Tage lang. Ist dieser leer, muss rund eine Minute gekurbelt werden, um fünf bis zehn Minuten Radio hören zu können.
Solarzellen für den Notfall
Das Renkforce RF-CR-200 von Conrad
Bild: Renkforce / Conrad Electronic SE
Komfortabler ist da das Laden mithilfe eingebauter Solarzellen. Alle
getesteten Geräte haben diese. Die wenigen Quadratzentimeter reichten
den Testern zufolge aber selbst bei praller Sonne nur aus, um Radio
zu hören - und nicht um den Akku vollzuladen.
Ihr Tipp: Das Notfallradio nicht in die dunkle Schublade legen, sondern auf eine Fensterbank stellen. So könne auch der bescheidene Ladeeffekt genutzt werden, um die übliche, schleichende Entladung zu kompensieren - und das Notfallradio jahrelang betriebsbereit zu halten.
Ein gutes Notfallradio verfügt den Testern zufolge zudem über Funktionen wie eine Notfallsirene, eine Notfallleuchte oder ein Notfallleselicht. Bei allen getesteten Kurbelradios sind diese vorhanden.
Weniger überzeugend: die Einstellungsmöglichkeiten des Senders. Mitunter brauche es chirurgische Präzision, um die Frequenz eines bestimmten Senders einzustellen, urteilen die Tester. Lediglich das Modell "Renkforce RF-CR-200" habe eine Digitalanzeige, mit der man Sender gezielt ansteuern kann. Die beste Klangqualität bescheinigen die Tester dem Modell "Degen DE13".
Cell Broadcast ermöglicht das Versenden von Informationen an Handy-Nutzer in einer Mobilfunk-Zelle. Nachdem der Dienst in Deutschland lange tot war, kommt nun die Neuauflage für Katastrophen-Warnungen.