1&1-Drillisch: o2 bekommt nicht mehr Geld für Netz-Nutzung
Muss 1&1-Drillisch mehr für die Nutzung des o2-Netzes zahlen? Ein Schiedsgutachter hat entschieden.
Foto/Montage: teltarif.de, Logo: Drillisch
1&1 Drillisch hat sich gegen
Preiserhöhungsforderungen von Telefónica eigenen Angaben zufolge
erneut durchgesetzt.
Laut dem neuen Entwurf des Gutachtens habe der Schiedsgutachter ein Nachzahlungsansinnen von 64 Millionen Euro in voller Höhe als unberechtigt festgestellt, teilte die United-Internet-Tochter am Donnerstagabend in Maintal mit. Telefónica habe Vorleistungspreise des sogenannten MBA-MVNO-Vertrags im Dezember 2018 unter Bezugnahme auf die Frequenzauktion 2015 rückwirkend um rund 64 Millionen erhöht, hieß es weiter zum Hintergrund.
Finales Schiedsgutachten Ende des Jahres
Muss 1&1-Drillisch mehr für die Nutzung des o2-Netzes zahlen? Ein Schiedsgutachter hat entschieden.
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1&1 Drillisch hatte diese Preiserhöhung als unberechtigt
zurückgewiesen und nun erneut Recht bekommen. Dementsprechend sei die
Preiserhöhung wirkungslos und führe nicht zu Zahlungen von 1&1
Drillisch.
Die Tochter des spanischen Konzerns Telefónica wiederum sieht ebenfalls einen Punktsieg. So habe der unabhängige Gutachter festgestellt, dass Telefónica Deutschland ab 2021 berechtigt sei, bei entsprechenden Nachweisen Ansprüche geltend zu machen und Überprüfungen einer Kostenbeteiligung auf Basis des Gutachtens zu beantragen, teilte das Unternehmen am späten Donnerstagabend mit. Die Beteiligung von 1&1 Drillisch an den Kosten sei lediglich für den Zeitraum 2016 bis 2020 zurückgewiesen worden.
Die Parteien können der Mitteilung zufolge zum Entwurf des Schiedsgutachtens Stellung nehmen. Die Ausfertigung des finalen Schiedsgutachtens werde Ende des Jahres erwartet. Damit werde das Verfahren beendet und es seien keine von Telefónica angestrengten Gutachterverfahren mehr anhängig.
An der Börse sorgten die Neuigkeiten für einen Kurssprung bei den Papieren von 1&1-Drillisch. Sie legten auf der Handelsplattform Tradegate in einer ersten Reaktion um drei Prozent zu. United Internet gewann eineinhalb Prozent.
1&1 vermarktet einige seiner im o2-Netz realisierten Allnet-Flatrate-Tarife jetzt als "5G ready". Ganz neu ist der neue Netzstandard bei 1&1-Tarifen aber nicht.