Chef des Drohnen-Projekts bei Google-Mutter Alphabet geht
Der Chef der Entwicklung von Lieferdrohnen, Dave Vos, hat Alphabet verlassen. (Symbolfoto)
Foto: dpa
Die Welle der Abgänge von Top-Managern in
Zukunftsprojekten der Google-Mutter Alphabet geht weiter. Im Oktober
verließ auch der Chef der Entwicklung von Lieferdrohnen, Dave Vos,
das Unternehmen, wie ein Sprecher dem Wall Street Journal
bestätigte. Ein Streitpunkt seien Pläne für mehr kommerzielle Tests
der Technik gewesen, schrieb die Zeitung unter Berufung auf
informierte Personen in der Nacht zum Mittwoch. Techniker des
Projekts hätten sich für ein langsameres Tempo eingesetzt. Schon die
Tests mit Essenslieferungen auf dem Gelände der Hochschule Virginia
Tech im September seien umstritten gewesen.
Das Wall Street Journal und der Finanzdienst Bloomberg berichteten zudem, Gespräche mit der Kaffeehauskette Starbucks über Drohnen-Lieferungen seien gescheitert. Es habe Differenzen über den Zugang von Alphabet zu Kundendaten gegeben.
Mehrere Abgänge in den letzten Monaten
Der Chef der Entwicklung von Lieferdrohnen, Dave Vos, hat Alphabet verlassen. (Symbolfoto)
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In den vergangenen Monaten hatten bereits der Gründer und Chef des
für drei Milliarden Dollar gekauften Heimvernetzers Nest, Tony
Fadell, und der Entwicklungschef und frühere Leiter des
Roboterwagen-Projekts, Chris Urmson, Alphabet verlassen.
Google hatte Drohnen aus seinem "Project Wing" zunächst 2014 an einer abgelegenen Farm in Australien getestet. Seitdem wurden die Fluggeräte und die Software für autonome Steuerung bei Flügen auf privatem Gelände in Kalifornien weiterentwickelt.
Die bisher bekanntgewordenen Google-Drohnen haben Flügel wie Mini-Flugzeuge und können ihre Ladung an einem Seil herunterlassen. Der aktuelle Prototyp solle die Basis für künftige "Wing"-Drohnen sein.
Drohnen zur Warenlieferung bei Amazon zunächst für Werbegag gehalten
Als Amazon-Chef Jeff Bezos Ende 2013 in einem TV-Interview einen Prototyp von Drohnen zur Warenlieferung vorstellte, hielten das viele zunächst für einen Werbe-Gag. Doch Amazon meint es ernst und hat mit "Prime Air" schon einen Namen für den Service. Nach aktuellem Stand sollen die Amazon-Drohnen Päckchen mit einem Gewicht von bis zu 2,3 Kilogramm binnen 30 Minuten transportieren. Auch Logistiker testen die Drohnen-Zustellung. So hat die Deutsche Post den automatischen "Paketcopter", der 2014 testweise die Nordseeinsel Juist unter anderem mit Medikamenten versorgte.