Mammut-Aufgabe: Android-Anpassung an flexible Displays
Android-Apps befinden sich noch in der Anpassungsphase für flexible Displays wie das Samsung Galaxy Fold
Bild: Samsung, Screenshot: teltarif.de
Google wird sein Mobil-Betriebssystem Android
stärker an den Einsatz in den neuartigen Auffalt-Smartphones
anpassen. Die Gerätekategorie bringe neue Wege, wie Nutzer mit den
Geräten interagieren können, sagte Android-Chef Hiroshi Lockheimer
der dpa auf dem Mobile World Congress in Barcelona. Die Funktionen
dafür würden zunächst gemeinsam mit den Herstellern entwickelt und
dann in das Betriebssystem integriert.
Samsung zum Beispiel arbeitete bei seinem Smartphone Galaxy Fold zusammen mit Google daran, dass Apps auf dem kleineren Smartphone-Bildschirm auf der Außenseite und dem Tablet-Display, das sich wie ein Buch auffalten lässt, synchron laufen. Auch Huawei kooperierte mit Google bei der Entwicklung seines Falt-Telefons Mate X, bei dem das Tablet-Display im Gegensatz mit Galaxy Fold auf der Außenseite bleibt.
Mehrjähriger Lernprozess
Android-Apps befinden sich noch in der Anpassungsphase für flexible Displays wie das Samsung Galaxy Fold
Bild: Samsung, Screenshot: teltarif.de
"Wir werden mit diesen ersten Geräten sehr viel darüber lernen, wie
die Menschen sie nutzen" - und auch welche Lösungen App-Entwickler
dafür finden, sagte Lockheimer. Es rechnet mit einem mehrjährigen
Lernprozess wie zuvor zum Beispiel bei der Einführung von
Touchscreens. Solange die Geräte-Kategorie der Falt-Smartphones so
neu sei, werden Geräte-Hersteller noch direkt mit Google daran
arbeiten müssen, um Lösungen für ihre konkreten Telefone zu finden.
Google steht in diesem Jahr vor der Herausforderung, für den Namen der nächsten Android-Version ein Dessert zu finden, das mit dem Buchstaben "Q" anfängt. Der Konzern gab den Weiterentwicklungen traditionell Namen von Süßspeisen in alphabetischer Reihenfolge. "Ich erinnere mich, wie wir am Anfang - so in der Cupcake und Donut-Ära - sagten: "Oh, wenn es zu Q oder Z kommt, das wird dann nicht so einfach. Aber damals schien das noch so viele Jahre entfernt", sagte Lockheimer. Noch nicht entschieden sei, wie es mit der Namensgebung der Android-Versionen weitergehen wird, wenn das Alphabet durch ist.
Lockheimer bekräftigte, dass Google nicht vorhabe, seine beiden Betriebssysteme Android und Chrome zusammenzuführen. "Wir haben das Glück, zwei erfolgreiche Betriebssysteme zu haben", sagte er. "Aber diese Technologien sind unterschiedlich - und der Grund dafür ist, dass die Einsatz-Szenarien unterschiedlich sind."
Mit der stärkeren Integration des von Googles Sprachassistenten habe die Smartphone-Nutzung in Regionen zugenommen, in denen Analphabetismus weit verbreitet sei. "Zuvor hatten die Leute vielleicht Angst, sich ein Smartphone zu holen, weil sie nicht lesen oder schreiben können."
In Europa sei es noch zu früh, geschäftliche Folgen der Änderungen des Android-Lizenzmodells nach dem Wettbewerbsverfahren der EU-Kommission zu sehen, sagte Lockheimer. Google hatte für in Europa verkaufte Geräte kostenpflichtige Android-Lizenzen eingeführt, während das Betriebssystem für anderswo auf der Welt abgesetzte Geräte weiterhin kostenlos bleibt.
Nicht faltbar, aber nicht minder interessant und von Samsung im gleichen Zyklus vorgestellt wurde das Galaxy S10+. Wir konnten das Gerät bereits testen. Details lesen Sie in einem ausführlichen Test-Bericht.