Smartphone-Betriebssystem

Android-Updates kommen spät: Dreivierteljahr Rückstand

Focus: Android zieht Apple iOS in Deutschland davon
Von Thorsten Neuhetzki / dpa

Android von Google ist auf dem Vormarsch Android von Google ist auf dem Vormarsch
Montage: teltarif.de
Wenn Google eine neue Version seines mobilen Betriebssystem Android herausbringt, dauert es im Schnitt ein Dreivierteljahr, bis erste Geräte ein Update bekommen. Das hat die Zeitschrift c't erhoben . Von 29 Android-Smartphones, die die fünf größten Hersteller 2009 und 2010 auf den Markt gebracht haben, erhielten am Ende sogar sieben Geräte überhaupt kein Update. 17 Smartphones bekamen ein verspätetes Update, und fünf wurden sogar zweimal aktualisiert.

Android von Google ist auf dem Vormarsch Android von Google ist auf dem Vormarsch
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Der Grund für die schleppenden Updates: Eine neue, von Google veröffentlichte Android-Version ist erst einmal Rohmaterial. Diesen Quellcode müssen die Hersteller an ihre Geräte und ihre Software anpassen. Und dabei vergeht viel Zeit - im Schnitt das besagte Dreivierteljahr. Das bringt einige Nachteile für die Nutzer mit sich. Sie müssen nicht nur auf neue Funktionen und Designs mit verbesserter Bedienung warten, sondern sich unter Umständen auch lange mit nervigen Fehlern herumschlagen und damit abfinden, das neueste Apps nicht laufen.

Das Problem ließe sich entschärfen, wenn Google statt vieler kleiner wenige große Updates brächte und Hersteller mit wenig Erfahrung in der Software-Entwicklung besser anleite, heißt es bei der c't.

Googles Android zieht Apple in Deutschland davon

Unterdessen zieht Android auf dem Smartphone-Markt in Deutschland laut einem Focus-Bericht der Konkurrenz davon. Wie das Nachrichtenmagazin unter Berufung auf Berechnungen der Marktforscher von Comscore meldet, wurden im Februar 37,5 Prozent aller bevorzugt genutzten Smartphones von einem Google-System angetrieben. Das waren gut fünf Prozent mehr als im Januar und 150 Prozent mehr als im Vorjahr.

Dagegen hat Apple den Anstieg, den das iPhone 4S seit Oktober ausgelöste, im Februar in Deutschland im Gegensatz zu den USA nicht weiter fortsetzen können. Weiter bergab ging es mit Nokia und Microsoft, die Hersteller konnten ihre Talfahrt trotz der gemeinsamen Lumia-Geräte nicht bremsen. Unter den Geräteherstellern schaffte Samsung erneut den größten Sprung nach oben: 22,3 Prozent aller Smartphone-Nutzer setzen inzwischen bevorzugt ein Gerät der Koreaner ein, berichtet der Focus.

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