iPad-Test

Ausführlicher Test: Eine Woche mit dem neuen iPad von Apple

Sehr gutes Display, beeindruckende Grafik, 50 Gramm schwerer
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Eine Verbesserung gegenüber dem iPad 2 ist die im neuen iPad integrierte 5-Megapixel-Kamera. Laut Medienberichten soll es sich dabei um das gleiche Modell handeln, das Apple beim iPhone 4 verwendet hat. Hier stellt sich die Frage, warum der Hersteller nicht gleich die 8-Megapixel-Kamera verbaut hat, die man vom seit Oktober vergangenen Jahres verfügbaren iPhone 4S kennt. Facetime nur über WLAN nutzbar Facetime nur über WLAN nutzbar
Foto: teltarif

Apple iPad 3 4G

Fotos und Videos, die mit dem neuen iPad aufgenommen wurden, sind recht gut, aber keineswegs sehr gut, wie unser schon vor einer Woche zum Download bereitgestelltes Test-Foto zeigt. Allerdings stellt sich ohnehin die Frage, wie oft man die Kamera im Tablet überhaupt verwendet, zumal das Gerät zum Fotografieren oder Filmen im Vergleich zu einem Smartphone oder einer nativen Digitalkamera viel zu unhandlich ist. So gesehen könnte man auf dieses Feature fast verzichten. Deutlich sinnvoller ist da schon die Front-Kamera für Video-Chats - entweder mit der zum iOS-Betriebssystem gehörenden Facetime-App, mit der sich jedoch nur andere iOS-Nutzer erreichen lassen, oder aber über Skype.

Facetime weiterhin nur über WLAN nutzbar

Facetime ist auch mit dem neuen iPad nur über eine WLAN-Internet-Verbindung nutzbar. Wird die Online-Verbindung über das Mobilfunknetz hergestellt, so wird ein Hinweis eingeblendet, nach dem der Dienst nur über WLAN genutzt werden kann. Über Skype kann man dagegen auch dann die Videotelefonie nutzen, wenn der Internet-Zugang über UMTS erfolgt. Die Bandbreite von GPRS oder EDGE reicht dagegen für die Bild-Übertragung nicht aus.

Die Diktierfunktion ist recht praktisch und funktioniert bei kurzen Texten in ruhiger Umgebung auch tadellos, wie sich im Test gezeigt hat. Dennoch stellt sich die Frage, warum Apple seinem neuen Tablet nicht gleich alle vom iPhone 4S bekannten Siri-Features spendiert hat.

Mobiles Internet oft nur theoretisch schneller als beim iPad 2

Kurzer Test der Diktierfunktion Kurzer Test der Diktierfunktion
Foto: teltarif
Der mobile Internet-Zugang des neuen iPad in der Version "WiFi+4G" soll eigentlich für schnelleren Datenfluss sorgen. Zwar ist die LTE-Schnittstelle in Deutschland nicht nutzbar, sehr wohl aber HSPA mit bis zu 42 MBit/s. Diese Performance wird auch von den deutschen Mobilfunknetzen zum Teil unterstützt. So hat die Telekom beispielsweise mitgeteilt, im gesamten UMTS-Netz bis zu 42 MBit/s anzubieten. Die "Bremse" sind hier eher die Verträge, die oft auf 7,2 oder gar 3,6 MBit/s limitiert sind. Eine echte Verbesserung gegenüber dem iPad 2 gibt es demnach nur in Ausnahmefällen.

LTE wäre dagegen durchaus eine Bereicherung gewesen. Insbesondere in ländlichen Gegenden ist es keine Seltenheit, dass ein Netz zwar LTE-Versorgung bietet, während an gleicher Stelle keine UMTS-Abdeckung gegeben ist. Hier bleibt zu hoffen, dass Apple bei der nächsten iPad-Generation im kommenden Jahr auch die in Europa üblichen LTE-Frequenzen berücksichtigt.

"Ausbaufähig" ist derzeit auch noch die Möglichkeit, das neue iPad als Modem für andere Smartphones, Tablets oder Laptops zu nutzen. Wie in einer separaten Meldung berichtet, lässt sich der "Persönliche Hotspot", wie Apple das Feature nennt, mit den meisten deutschen SIM-Karten derzeit nicht nutzen. Apple schiebt die Schuld auf die Mobilfunk-Netzbetreiber. Die Telekom erklärte dagegen, Apple müsse noch ein Software-Update liefern, während uns die Vodafone-Pressestelle bislang nicht sagen konnte, warum sich Tethering nicht aktivieren lässt.

Verwendet man beispielsweise eine Prepaidkarte von simyo, dann klappt die WLAN-Hotspot-Funktion ohne Probleme. Dann zeigt sich auch, dass sich der im iPad verbaute Akku sehr gut für Tethering eignet. So haben wir bei vier Stunden Dauerbetrieb - verbunden waren hier ein Windows-Notebook und ein MacBook Air - trotz paralleler Nutzung des iPad für andere Zwecke nur rund knapp ein Viertel der Akku-Kapazität eingebüßt.

Ansonsten zeigte sich bei den bisherigen Tests, dass die Akku-Leistung des iPad der dritten Generation mit der des Vorgänger-Modells vergleichbar ist. Der stärkere Akku kompensiert demnach - wie von Apple angekündigt - das bessere Display und den neuen Prozessor.

Auf der vierten und letzten Seite lesen Sie, welchen Nachteil das neue iPad aufweist, welche in der Presse diskutierten Probleme wir jedoch nicht nachvollziehen konnten.

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