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Apple: Zugpferd iPhone sorgt für Umsatz-Boost

Zu Jahres­beginn läuft Apples Geschäft meist unauf­geregt, doch diesmal gab es ein Quartal mit spek­taku­lären Zuwächsen quer durch die Bank. Zugleich wird der Konzern auch von der globalen Halb­leiter-Knapp­heit getroffen - die nega­tiven Effekte halten sich aber in Grenzen.
Von dpa /

Apple ist in dieses Jahr mit starken Zahlen gestartet, wie sie früher nur im Weih­nachts­geschäft erreicht wurden. Der iPhone-Konzern stei­gerte den Umsatz im vergan­genen Quartal um 54 Prozent auf 89,6 Milli­arden Dollar.

Der Gewinn fiel mit 23,6 Milli­arden Dollar (19,5 Milli­arden Euro) gut doppelt so hoch aus wie ein Jahr zuvor. Übli­cher­weise waren Jahres­anfänge für Apple nach fulmi­nanten Weih­nachts­quar­talen eher eine ruhige Zeit. Doch diesmal gab es kräf­tige Zuwächse in allen Produkt­berei­chen.

Zugpferd: iPhone

Smartphones wie das iPhone 12 Pro Max sorgen bei Apple für ordentlich Wachstum Smartphones wie das iPhone 12 Pro Max sorgen bei Apple für ordentlich Wachstum
Bild: teltarif.de
Das iPhone spielte dabei wieder einmal die Haupt­rolle und brachte knapp 48 Milli­arden Dollar Umsatz ein - fast zwei Drittel mehr als vor einem Jahr. Aber auch bei den Mac-Compu­tern gab es ein sattes Plus von 70 Prozent auf 9,1 Milli­arden Dollar Umsatz. Das war der höchste Wert im Geschäft mit Mac-Compu­tern über­haupt. Konzern­chef Tim Cook hob hervor, dass die jüngsten drei Quar­tale auch die besten für den Mac waren.

Apple machte einige Modelle seiner Computer im vergan­genen Jahr effi­zienter mit dem Umstieg von Intel-Prozes­soren auf Chips aus eigener Produk­tion. Seit Beginn der Corona-Pandemie sind die Macs stärker gefragt, weil die Menschen mehr zuhause arbeiten und lernen.

Das trug auch bei den iPad-Tablets zu einem Umsatz­plus von 79 Prozent auf 7,8 Milli­arden Dollar bei. Apple nennt seit einigen Jahren keine Absatz­zahlen zu den Geräten mehr.

Apple Watch, Zubehör und Abo-Dienste

Genauso viel Umsatz wie die iPads brachte im vergan­genen Quartal die Sparte ein, in der Geräte wie die Computer-Uhr Apple Watch, die AirPods-Ohrhörer und diverses Zubehör zusam­men­gefasst sind. Drei Viertel der Watch-Käufer schafften sich dabei ihre erste Apple-Uhr an. Das Geschäft mit Abo-Diensten und Erlösen aus dem App Store wuchs um rund 27 Prozent auf 16,9 Milli­arden Dollar. Apple hat jetzt 660 Millionen Kunden von Abo-Diensten - 145 Millionen mehr als vor einem Jahr.

Apple been­dete das Quartal mit Reserven von 204 Milli­arden Dollar. Dem standen lang­fris­tige Verbind­lich­keiten von knapp 122 Milli­arden Dollar gegen­über.

Europa wird dabei zu einem immer wich­tigeren Markt für Apple. Die Erlöse hier stiegen im Jahres­ver­gleich um 56 Prozent auf knapp 22,3 Milli­arden Dollar. Das Geschäft in China erholte sich weiter von dem Corona-Einbruch vor einem Jahr und wuchs um 87 Prozent auf 17,7 Milli­arden Dollar. In keiner Region habe das Wachstum unter 35 Prozent gelegen, betonte Finanz­chef Luca Maestri.

Probleme durch Halb­leiter-Knapp­heit

Apple gab ange­sichts der Pandemie keine konkrete Prognose für das laufende Quartal ab, rechnet aber mit deut­lichem Wachstum im Jahres­ver­gleich.

Zugleich bekommt auch Apple die globale Halb­leiter-Knapp­heit zu spüren. Die Liefer­eng­pässe würden vor allem Macs und iPads treffen und den Quar­tals­umsatz um drei bis vier Milli­arden Dollar drücken, sagte Finanz­chef Maestri.

Anleger ließen die Apple-Aktie nach den deut­lich über den Erwar­tungen ausge­fal­lenen Zahlen im nach­börs­lichen Handel um 2,3 Prozent steigen. Apple ist an der Börse bereits mehr als 2,2 Billionen Dollar wert.

Für iPhones und iPads stehen Updates auf iOS 14.5 bezie­hungs­weise iPadOS 14.5 zur Verfü­gung. Diese sollen Sicher­heits­lücken schließen. Mehr dazu lesen Sie in einer weiteren News.

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