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Erster bekannter Händler verkauft Dual-SIM-Handy

Deutscher Händler, deutsches Garantieversprechen, aber noch (zu) teuer
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Als erster bekannter Telekommunikationshändler und -versender bietet Conrad ein Dual-SIM-Handy an. Beim Gerät, das Conrad auf den Namen Dual-Sim getauft hat, scheint es sich um eine Weiterentwicklung des von teltarif.de vorgestellten und bereits getesteten Modells Dubao 728+ zu handeln. Mit dem Handy lassen sich zwei SIM-Karten gleichzeitig nutzen, beispielsweise um sowohl über die geschäftliche Mobilfunknummer als auch die Privatnummer erreichbar zu sein. Gefunkt wird im Dualband rund um 900/1800 MHz, damit ist das Gerät beispielsweise in den USA nicht einsetzbar. Der Produktbeschreibung nach erfolgt die Bedienung über eine klassische Handy-Zifferntastatur als auch einen Touchscreen und den mitgelieferten Stift. Der Elektronik- und Telekommunikationshändler aus dem bayerischen Hirschau versandte mit dem Angebot gestern auch eine E-Mail an registrierte Kunden und Interessenten. Die erste Auflage von 100 Stück scheint aber bereits seit gestern abend vergriffen zu sein, denn wer auf den Bestell-Link der E-Mail klickt, wird auf der Conrad-Homepage bzw. im Warenkorb auf einen Liefertermin Mitte Mai 2007 vertröstet.

Umfangreiche Ausstattung: MMS, E-Mail, Mediaplayer und mehr

Erst ab Mitte Mai lieferbar: Das Smartphone Conrad Dual-SIM Im Gerät, das nur eine englische, aber keine deutsche Menüführung hat, sind eine Freisprechfunktion und Sprachspeicher enthalten. Es können Anrufergruppen und Benutzerprofile gebildet werden, der Empfangspegel wird getrennt für beide SIM-Karten angezeigt. Die eingebaute 1,3-Megapixel-Kamera soll nach Angaben von Conrad einen 2-fach Digital-Zoom haben. Das Gerät soll auch SMS und MMS sowie E-Mail, WAP 2.0 über GPRS unterstützen, wobei nicht gesagt wird, ob all diese Funktionen für beide SIM-Karten eingerichtet werden können, was die Konfiguration ein wenig knifflig machen kann. Passende Konfigurations-SMS der Netzbetreiber sind für dieses Gerät sicherlich vorerst nicht zu erwarten.

Auf dem Gerät sollen Java-Programme laufen, ein Wecker, Kalender nebst Weltzeituhr und Rechner gehören wie Spiele heutzutage zum Standard. Die Lieblingsmusik kann über einen Media-Player angehört werden, das Gerät verwendet zudem microSD-Speicherkarten.

Das TFT-Display wird mit einer Diagonale von 2,2 Zoll (5,58 Zentimeter) und 16 Millionen Farben angegeben, das 80 Gramm schwere Gerät soll die Abmessungen 106 x 47,8 x 13,8 mm haben. Die Akku-Kapazität gibt Conrad mit 550 mAh an, damit sollen bis zu 150 Stunden Stand-By-Leistung und eine Sprechzeit von bis zu vier Stunden möglich sein. Zum Vergleich: Das jüngst getestete Dubao 728+ verwendet einen deutlich stärkeren Akku (1 000 mAh) und erreicht die beim Conrad Dual-SIM angegebene Sprechzeit nicht.

Hat das Conrad-Angebot Signalwirkung für dieses Marktsegement?

Preislich liegt das Conrad-Angebot mit 399 Euro plus Versand deutlich über vergleichbaren Geräten aus Asien, die man bei Händlern in Fernost schon jetzt mit Direktversand nach Deutschland bestellen kann. Dafür hat man beim Conrad-Gerät einen deutschen Ansprechpartner, der ein 14-tägiges Rückgaberecht einräumt und bei Garantieproblemen weiterhelfen sollte. Ferner gehört ein 230-V-Ladegerät mit deutschen und nicht internationalen Steckern dazu, vielleicht auch eine deutschsprachige Anleitung. Das USB-Anschlusskabel, Stereo-Headset und der Touchscreen-Pen liegt auch den Fernost-Versionen bei.

Durch den Einstieg eines größeren, bekannten Händlers in dieses Marktsegment ist zu vermuten, dass weitere Anbieter diese Idee aufgreifen werden. Ob sich auch die großen Handy-Marken für ein solches Angebot erwärmen können, bleibt abzuwarten. Bei den Netzbetreibern dürften diese Geräte auf keine große Gegenliebe stoßen.

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