Angriff

Aktionär fordert erneut Zerschlagung von freenet

Eckhard Spoerr muss sein Unternehmen wieder verteidigen
Von ddp / Marie-Anne Winter

Die britische Fondsgesellschaft Hermes setzt den Telekommunikationsanbieter freenet unter Druck. Der Vorstand sollte einen kompletten oder teilweisen Verkauf des Konzerns an industrielle Partner prüfen, sagte Stephan Howaldt, Vorstandsvorsitzender der Hermes Focus Asset Management Europe, der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ). freenet-Vorstandsvorsitzender Eckhard Spoerr lehnt dies entschieden ab. Doch die Übergriffe gegen sein Unternehmen häufen sich.

Hermes ist den Angaben zufolge mit 5,2 Prozent an Freenet beteiligt. Die Fondsgesellschaft, die sich in der Vergangenheit auch schon bei TUI und VW als bissiger Kritiker hervorgetan habe, verwalte ein Vermögen von rund 100 Milliarden Euro.

Die freenet AG ist aus der Fusion des Mobilfunkdienstleisters mobilcom mit dem Internet-Unternehmen freenet.de hervorgegangen. Der Konzern hat im vergangenen Jahr rund zwei Milliarden Euro umgesetzt. "Der Vorstand muss die Augen öffnen und andere strategische Optionen prüfen", sagte Howaldt. Er ließ durchblicken, dass er eine Zerschlagung der Freenet AG für erwägenswert hält: Es sei nötig, über den Verkauf sowohl der Mobilfunksparte als auch des Internet-Geschäfts nachzudenken.

Erst Anfang dieses Monats machten Meldungen die Runde, dass Finanzinvestors Florian Homm eine Zerschlagung des Konzerns fordere: "Die Einzelteile sind mehr wert als die Summe. Die Bereitschaft, für DSL-Kunden einen guten Preis zu zahlen, hat sich zuletzt deutlich erhöht", sagte Homm damals. Wer freenet übernehme, werde in diesem Bereich zur Nummer zwei hinter der Telekom - dieses verspreche einen attraktiven Verkaufspreis.