E90

Der neue Nokia E90 Communicator im Test

Smartphone-Flaggschiff zeigte Vorteile, aber auch Schwächen
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Seit Ende Juni liefert Nokia sein neues Communicator-Modell E90 aus. Das Smartphone wurde auf dem 3GSM Weltkongress im Februar erstmals vorgestellt. Seinerzeit hatten wir Gelegenheit für einen ersten kurzen Test. Im März wurde das Telefon auf einigen CeBIT-Ständen in Hannover gezeigt. Nun also gibt es auch die ersten Seriengeräte. Nach Vodafone und o2 hat inzwischen auch T-Mobile das neue Flaggschiff des finnischen Herstellers in sein Produkt-Portfolio aufgenommen. Die Markteinführung bei E-Plus wird ebenfalls in Kürze erwartet.

Nokia E90

Der neue Communicator ist 132 mal 57 mal 20 Millimeter groß und wiegt 210 Gramm. Er ist damit ganz sicher kein Leichtgewicht, aber immerhin etwas handlicher als der bisherige "große" Communicator, das Nokia 9500. Das neue Modell bucht sich in nahezu alle GSM-Netze weltweit ein. Unterstützt werden die Frequenzbereiche um 850, 900, 1800 und 1900 MHz. Neu für einen Communicator ist die Möglichkeit, UMTS-Netze im Bereich von 2,1 GHz zu nutzen.

Verbindungsmöglichkeiten lassen keine Wünsche offen

Beherrschten die zuletzt aktuellen Communicator-Modelle 9300i und 9500 bereits GPRS und EDGE, so steht beim Nokia E90 nun neben "klassischem" UMTS mit 384 kBit/s im Downstream auch HSDPA zur Verfügung. Hier werden Download-Raten von bis zu 3,6 MBit/s unterstützt.

Im WLAN-Bereich werden die Standards 802.11b und g unterstützt. Darüber hinaus stehen für drahtlose Datenverbindungen Bluetooth 2.0 und eine Infrarot-Schnittstelle zur Verfügung. Für kabelgebundene Verbindungen gibt es außerdem noch einen USB-Anschluss.

Auch der Communicator basiert nun auf der Symbian Serie60

Das Nokia E90 liegt gut in der Hand
Foto: teltarif
Für den neuen Communicator hat Nokia die Symbian-Serie80-Plattform nicht weiterentwickelt. Stattdessen setzt der Hersteller auf Serie60, 3rd Edition. Das ist die Plattform, die auch für die anderen aktuellen Nokia-Smartphones genutzt wird. Als Betriebssystem dient die Symbian-Version 9.2. Neben Symbian-Software werden auch Java-Programme unterstützt.

Schon beim Einschalten bemerkt man, dass sich gegenüber bisherigen Communicator-Modellen einiges getan hat. Der Start-Vorgang ist innerhalb von 20 Sekunden erledigt. Beim Nokia 9500 konnte man erst nach etwa einer Minute und 35 Sekunden arbeiten. Auch die Navigation durch die Menüs funktioniert sehr schnell.

Display bietet brillante Darstellung

Das Haupt-Display bietet eine Auflösung von 800 mal 352 Pixel und stellt 16,7 Millionen Farben dar. Dafür rastet es im 90-Grad-Winkel zur Tastatur und dann erst wieder im 180-Grad-Winkel ein. Vor allem mit der 90-Grad-Variante ist kein sinnvolles Arbeiten möglich. Hier wäre die von früheren Geräten bekannte Einrast-Stellung bei etwa 130 Grad besser gewesen.

Neu ist, dass die Anwendungen auch auf dem Außendisplay genutzt werden können. Dieses wurde gegenüber den bisherigen Communicator-Geräten, bei denen das Außendisplay weitgehend nur der Steuerung der Telefon-Schnittstelle diente, deutlich verbessert. Es bietet eine Auflösung von 240 mal 320 Pixel und stellt ebenfalls 16,7 Millionen Farben dar.

Browser bietet gute Darstellung auch großer Web-Seiten

Der Browser stellt auch große Web-Seiten gut dar - Foto: teltarif Internet-Browser und E-Mail-Software, Kalender- und Kontakte-Verwaltung sind für einen Communicator nicht neu. Der Browser stellt jetzt aber neben PDA-optimierten Seiten auch große WWW-Seiten in guter Qualität dar. Außerdem ist der Seitenaufbau wesentlich schneller als bei den Vorgängern. Das gilt auch dann, wenn anstelle von UMTS oder HSDPA nur GPRS im GSM-Netz zur Verfügung steht. Ferner gibt es im Browser auch einen RSS-Reader.

Bei von den Anbietern speziell für die mobile Nutzung optimierten Inhalten zeigt der Browser bei Verwendung des Innen-Displays allerdings Schwächen. Oft werden diese nur sehr klein und am linken Bildschirm-Rand dargestellt. Hier sollte Nokia bei Firmware-Updates noch nachbessern, so dass das ansonsten sehr gute Display voll zur Geltung kommt. Zumindest sollte sich die Darstellung dynamisch an den Content anpassen lassen, was derzeit nicht möglich ist.