E90

Der neue Nokia E90 Communicator im Test

Smartphone-Flaggschiff zeigte Vorteile, aber auch Schwächen
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Die Mobilfunk-Schnittstelle des Nokia E90 überzeugt durch sehr guten Empfang insbesondere in der Betriebsart UMTS. Manchmal hört man bei Telefonaten allerdings ein leichtes Hintergrundrauschen und bei sehr lauter Lautsprecher-Einstellung klingen Gesprächspartner manchmal leicht verzerrt. Im GSM-Modus ist ab und zu ein leichtes Knacken beim Umbuchen zwischen verschiedenen Basisstationen zu hören. Über die im Gerät integrierte Freisprecheinrichtung ist die Sprachqualität sehr gut.

Nokia E90

Erfreulich: Neben reinem GSM und GSM/UMTS-Dualmode-Betrieb kann man reinen UMTS-Betrieb auswählen. Das ist bei vielen anderen Handys nicht möglich und dann sinnvoll, wenn der UMTS-Empfang gerade eben noch ausreichend ist, das Telefon sich aber bei automatischer Wahl der Betriebsart teilweise auf GSM umbuchen würde. Neben der Nutzung von Datendiensten kann reiner UMTS-Betrieb auch bei Telefonaten von Vorteil sein - beispielsweise wenn der GSM-Empfang nicht ganz einwandfrei ist, man über UMTS am gleichen Ort aber problemlos telefonieren kann. Auch auf dem Außendisplay sind alle Funktionen nutzbar
Foto: teltarif

E90 beherrscht VoIP und Videotelefonie

Neben der klassischen Telefonie über die Handynetze bietet das E90 die Nutzung der Internet-Telefonie. Ein SIP-Client ist bereits integriert. Dabei lassen sich mehrere VoIP-Provider parallel nutzen. Als Netzzugang lässt sich neben den WLAN-Hotspots auch UMTS einrichten. Im teltarif-Test gab es über UMTS jeweils einige Sekunden nach Verbindungsaufbau Verständigungsprobleme. Danach konnten die Gespräche in guter Qualität geführt werden.

Auch Videotelefonate sind möglich. Dafür besitzt das E90 neben der 3,2-Megapixel-Kamera für Fotos und Videos über eine zusätzliche QCIF-Kamera. Eine weitere Möglichkeit zur Kommunikation ist Push-to-Talk. Der Client ist Bestandteil des Betriebssystems und kann in Deutschland nur im T-Mobile-Netz genutzt werden. Die anderen deutschen Netzbetreiber bieten die Walkie-Talkie-Funktion bislang nicht an. Was gegenüber den bisherigen "Commis" fehlt ist die Fax-Funktion.

Endlich: Der Commi bietet Vibrationsalarm

Über eingehende Anrufe können sich Besitzer des E90 auch per Vibrationsalarm informieren lassen. Das war bei den früheren Communicator-Modellen nicht möglich. Als Klingeltöne lassen sich neben den bereits integrierten Klängen auch MP3-Dateien nutzen. Für MP3- oder Videodateien und Fotos bzw. Software und Dokumente stehen 150 MB interner Speicherplatz zur Verfügung. Eine 512 MB große MicroSD-Speicherkarte für weitere Daten wird mitgeliefert. Im Test konnte auch eine 2 GB große Karte problemlos verwendet werden.

Datenübertragungen vom PC zum Communicator können mit einem "echten" USB-Kabel erfolgen. Ein kleiner USB-Anschluss hat beim E90 den bisher bekannten Nokia-Port abgelöst. Damit sich die beiden Geräte verstehen, muss die im Lieferumfang auf CD-ROM mitgelieferte aktuelle Nokia-PC-Suite installiert werden. Danach lassen sich Daten recht zügig vom PC zum E90 und zurück übertragen. Ferner können über die PC-Suite Outlook-Daten synchronisiert werden und der Communicator kann als Modem für das Laptop dienen. Dies funktioniert - wenn die beiden Geräte verbunden sind - aus der PC-Suite heraus auf Knopfdruck.