E90

Der neue Nokia E90 Communicator im Test

Smartphone-Flaggschiff zeigte Vorteile, aber auch Schwächen
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Neu für E-Mail-Fans ist die "Mail-for-Exchange"-Software, die Nokia zum kostenlosen Download anbietet. Damit ist eine echte Synchronisation mit einem Microsoft-Exchange-Konto möglich - ähnlich wie bei ActiveSync auf Windows-Mobile-Handhelds. Ebenfalls erfreulich ist, dass die konfigurierten E-Mail-Adressen nun automatisch und regelmäßig auf neu eingehende elektronische Post überprüft werden können.

Nokia E90

Empfangene E-Mails und SMS können sich die E90-Besitzer vorlesen lassen. Ein entsprechendes englisches Sprachpaket ist bereits vorinstalliert. Die deutsche Sprachversion kann kostenlos nachinstalliert werden. Allerdings zeigt sich die E-Mail-Software nicht nur positiv. So können HTML-Mails nicht direkt dargestellt werden. Stattdessen muss man den Mail-Inhalt als anhängende Datei im Browser öffnen, wo die Darstellung zumindest in einigen Fällen viel zu klein ist.

Texteingabe ungewohnt

Das Menü "Mitteilungen" erinnert an andere Serie60-Smartphones - Foto: teltarif Weiterer Nachteil: Am Satz-Anfang - also nach einem Punkt - geht es generell mit Großschreibung weiter. Wer dennoch die Shift-Taste drückt, wie er es vom PC oder früheren "Communicatoren" gewohnt war, hat verloren. Dann nämlich wird der Anfangsbuchstabe klein geschrieben. Diese Funktion, die es im Notizen- und Word-Programm auf dem E90 gibt, lässt sich nicht abschalten.

Beim Schreiben längerer Texte störte im teltarif-Test, dass sich das "ü" auf der Tastatur nicht rechts neben dem "p", sondern zwei Zeilen tiefer neben dem Punkt befindet. Wer eine normale QWERTZ-Tastatur gewohnt ist, verschreibt sich hier häufig. Das "ß" ist auf der gleichen Taste wie die "0" zu finden statt rechts daneben, wo sich beim Nokia E90 die Navigationstaste befindet, mit der man durch die Menüs scrollen kann und die im Browser quasi als Maus-Ersatz dient.

Dateitypen, die man als Anhang an einer Mail bekommt und die das Symbian-Betriebssystem des Communicators nicht kennt, lassen sich nicht abspeichern. Außerdem ist es nicht möglich, Mails aus POP3- oder IMAP4-Postfächern in Ordnern zu sortieren. Das macht die E-Mail-Verwaltung auf Dauer sehr unübersichtlich.

Daten aus alten Geräten lassen sich übernehmen

Kalender und Kontakte können vom "alten Commi" übernommen werden. Andere Einstellungen wie zum Beispiel die Einrichtung der E-Mail-Konten werden dagegen nicht übernommen. Somit muss die Konfiguration dieser Features neu vorgenommen werden.

Unproblematisch ist die Einrichtung des Internet-Zugangs. Wie bei den Communicator-Vorgängern und bei anderen Nokia-Smartphones wird das Netz der eingelegten SIM-Karte automatisch erkannt und das Gerät konfiguriert WAP- und Web-Zugang, SMS und MMS eigenständig. WLAN-Zugänge können über ein hierfür vorgesehenes Software-Tool gesucht und bei Bedarf eingerichtet werden. Bereits bekannte Hotspots lassen sich manuell konfigurieren.

Office-Dokumente (Texte, Tabellen) können im QuickOffice angelegt und bearbeitet werden. Dateien, die im Standard-Format des alten Communicators vorliegen, lassen sich mit dem neuen Modell nicht öffnen. Abhilfe Im Nokia 9300i oder 9500 neu als DOC- oder TXT-Datei abspeichern. Dann funktioniert es. Auch Tabellen sollten als XLS-Dateien gespeichert werden, damit sie im E90 geöffnet und bearbeitet werden können.

Bei der ausgiebigen Nutzung von QuickOffice zeigte sich, dass das Betriebssystem nicht in jedem Fall schneller als das der Vorgänger-Modelle ist. Beim Verfassen eines längeren Textes reagierte das E90 zum Teil sehr langsam.