Weltmarkt

Nokia kann Marktanteile ausbauen, Motorola verliert

Auch Samsung und Sony Ericsson können Position verbessern
Von Marie-Anne Winter

Der größte Handyhersteller der Welt konnte seinen Marktanteil mit 100 Millionen ausgelieferten Geräten allein im vergangenen Quartal wieder ausbauen - von 33,7 Prozent im Vorjahresquartal steigerte sich Nokia auf nun 36,9 Prozent. Das berichtet Bloomberg.com unter Berufung von Zahlen des Marktforschungsunternehmens Gartner. Vor allem neue, teurere Modelle wie das N95 sollen zum aktuellen Wachstum bei Nokia beitragen. Laut Gartner-Expertin Carolina Milanesi scheinen die Finnen im Augenblick einfach alles richtig zu machen.

Dem ewigen Zweiten, Motorola, geht es im Augenblick genau umgekehrt - wieder gelang es dem Unternehmen nicht, den RAZR-Erfolg von vor drei Jahren zu wiederholen. Der Hersteller hat gegenüber dem Vorjahr kräftig verloren - Motorola kommt laut Gartner nur noch auf einen Marktanteil von 14,6 Prozent, nach immerhin noch 18,5 Prozent zweiten Quartal 2006. Ohne deutliche Verbesserungen in der Produkt-Palette wird Motorola kaum an alte Erfolge anknüpfen können. Der US-Hersteller wird jetzt von Samsung bedrängt, die Koreaner rücken mit einem Marktanteil von 13,4 Prozent bedenklich nah an Motorola heran. Im Jahr zuvor lag die Nummer 3 mit 12,5 Prozent noch deutlich hinter der US-Konkurrenz. Interessant ist dabei vor allem, dass Motorola mit 50,5 Millionen Einheiten fast doppelt so viele Geräte ausgeliefert hat wie Samsung mit nur 25,8 Millionen Einheiten. Vielleicht hat sich Motorola mit der Produktion von Ultra-Billig-Geräten für die Märkte in den Entwicklungsländern etwas verhoben - große Gewinne scheinen in diesem Segment nicht drin zu sein.

An vierter Stelle folgt Sony Ericsson mit einem Marktanteil von 9 Prozent bei 24,3 Millionen ausgelieferten Geräten. Auch Sony Ericsson konnte seinen Marktanteil verbessern und sich deutlich von LG absetzen. Offenbar kommen die qualitativ hochwertigen Kamera-Handys der Cyber-shot-Reihe sowie die Walkman-Handys weiterhin gut an. LG liegt mit einem Marktanteil von 6,8 Prozent auf dem 5. Platz. Die restlichen Hersteller teilen sich die übrigen 19,3 Prozent des Weltmarktes. Für einen Analyse des iPhone-Effekts auf den Weltmarkt sei es laut Milanesi noch etwas zu früh. Nachdem das iPhone einen guten Start hingelegt hatte, wurden in den letzten 30 Stunden des abgelaufenen Quartals allein 270 000 Apfelhandys verkauft. In diesem Quartal peilt Apple einen Million verkaufter iPhones an. Für ein einzelnes Gerät ist das nicht schlecht, schließlich setzen sich die 100 Millionen Nokia-Geräte, die im vergangenen Quartal ausgeliefert wurden, aus zahlreichen Modellen zusammen, vom einfachsten Einsteiger-Handy über verschiedenste Modelle im mittleren Segment bis hin zu den Business-Geräten der E-Reihe und den Multimedia-Smartphones der N-Serie.