Apple iPhone: Sperre per Software aufgehoben?

Laut dem Internet-Portal engadget.com ist zum ersten Mal das iPhone von Apple per Software entsperrt worden. Die Lösung sei von einer Gruppe entwickelt worden, die sich seit dem Tag der Veröffentlichung mit der Sperre befasst habe. Wann die Software der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werde, sei nicht bekannt. Mittlerweile versuche eine Anwaltskanzlei, die Veröffentlichung zu unterbinden.

Bisher kann das Handy ausschließlich im Netz des US-amerikanischen Telekommunikationskonzerns AT&T verwendet werden. Durch das Entsperren sei es indes möglich, das iPhone auch außerhalb der USA mit nahezu komplettem Funktionsumfang zu nutzen.

Bei einem Test von engagdet habe der Entsperr-Vorgang nur wenige Minuten gedauert und sei problemlos verlaufen. Nach Einlegen der "fremden" SIM-Karte, in diesem Fall von T-Mobile, folge der normale Aktivierungsprozess, der sich über bestimmte Lösungen bewerkstelligen ließe. Danach sei das Handy mit dem Logo des Netzbetreibers im Display betriebsbereit gewesen.

Die Benutzeroberfläche verändere sich nicht, lediglich das Menü zeige einige zusätzliche Optionen, über die zum Beispiel spezifische Daten des Netzbetreibers in Bezug auf die Internet-Verbindung hinterlegt werden könnten. In einem Test habe diese sich dann problemlos herstellen lassen.

Lediglich einige AT&T-spezifische Funktionen des iPhones könnten nicht genutzt werden. Die Entsperr-Methode soll auch resistent gegenüber einem Software-Upgrade oder einem Zurücksetzen des Systems sein, wobei sich letzteres bei einem Test auch bestätigt habe.

17-Jähriger will Apples iPhone entsperrt haben

An der Entsperrung des iPhone versucht sich indes eine ganze Reihe von Akteuren: So habe jetzt auch ein 17-jähriger US-Bürger auf seiner Internetseite enthüllt, wie man das neue iPhone entsperrt könne. Seit Verkaufsbeginn habe eine Gruppe, die unter dem Namen "Dev Wiki" auftrat, versucht, diese Sperre zu umgehen. Zu dieser Gruppe zählte auch Hotz, der auf seiner Internetseite eine Reihe komplizierter Schritte beschreibt, für die Ungeübte mehrere Stunden benötigen.

Hotz, der in Glen Rock im US-Bundesstaat New Jersey lebt, hatte sich in den vergangenen Wochen fast ausschließlich mit dem iPhone beschäftigt. "Ich habe seit zwei Monaten mit dem Telefon gelebt und geatmet", sagte er der Zeitung The Record. Er schätze seinen Arbeitsaufwand auf rund 500 Stunden.

Hotz erklärte, dass es bereits andere Systeme zum Entsperren des Handys gebe, für die man aber zusätzliche Teile kaufen müsse. Dies sei bei seiner Technik nicht der Fall. Hotz' Internetseite, auf der er in einem Video sein entsperrtes iPhone zeigt, wurde bis Freitag bereits über 130 000 Mal aufgerufen. Von AT&T und Apple gab es zunächst keinen Kommentar.