Online-Musik

Apple macht Musik ohne Kopierschutz billiger (aktualisiert)

Auch die Franzosen erhalten ihr iPhone vor Weihnachten
Von dpa / AFP / Björn Brodersen

Nach hartem Ringen zwischen dem Computerkonzern Apple und dem Mobilfunkanbieter Orange bekommen auch die Franzosen das iPhone noch vor Weihnachten. Das Gerät werde ab dem 29. November im Verkauf sein, wie beide Unternehmen am Dienstagabend in Paris mitteilten. Der Preis für die Version mit acht Gigabyte Speicher liegt demnach zusammen mit einem Mobilfunkvertrag bei 399 Euro. Apple und Orange hatten wochenlang über die Beteiligung des US-Konzerns an den Abonnementeinnahmen gestritten.

Apple iPhone 8GB

Das französische Wirtschaftsmagazin Challenges berichtet, die France-Télécom-Tochter werde nun 30 Prozent der Abo-Gebühren an Apple abführen. Laut weiteren Medienberichten könnte in Frankreich auch ein iPhone ohne SIM-Lock angeboten werden, wie dies das französische Verbrauchergesetz erfordere. In Deutschland bringt T-Mobile das Handy am 9. November auf den Markt.

iTunes: Apple spürt Preisdruck von Musikshops

Unter dem Preisdruck der Konkurrenz macht Apple Musik ohne Kopierschutz in seinem Online-Shop iTunes erheblich billiger. Statt bisher 1,29 Dollar werden kopierschutzfreie Songs künftig wie alle anderen 99 US-Cent kosten, sagte Apple-Chef Steve Jobs jetzt dem Wall Street Journal. Die Preise würden heute umgestellt. Es war zunächst unklar, ob die Preissenkung nur in den USA oder auch in anderen Regionen gelten soll. In Europa kosten Songs ohne Kopierschutz bei iTunes 1,29 Euro.

Apple ist unangefochtener Marktführer bei legalen Musik-Downloads in den USA mit einem Anteil von mehr als 70 Prozent. Zuletzt erschienen jedoch neue aggressive Wettbewerber: Der Online-Einzelhändler Amazon.com verkauft Musik ohne Kopierschutz ab 89 US-Cent pro Song, beim Einzelhandelsriesen Wal-Mart gibt es die meisten MP3-Dateien für 94 Cent. Beobachter vermuten, dass Musikkonzerne den iTunes-Konkurrenten günstige Konditionen bei kopierschutzfreien Songs gewährt haben, um die Marktmacht von Apple einzudämmen. Jüngsten Medienberichten zufolge würde Branchenprimus Universal Music als Gegenpol zu iTunes gern einen eigenen Internet-Shop zusammen mit den Konkurrenten Sony BMG und Warner Music aufbauen.

Apples Weg zur kopierschutzfreien Musik

Verbraucher schätzen kopierschutzfreie Musik, weil sie auf allen Musikplayern abgespielt werden - und eben beliebig oft kopiert werden kann. Die Musikindustrie versuchte lange, so genannte DRM-Software durchzusetzen (Digital Rights Management), die die Weiterverbreitung von digitaler Musik unter Kontrolle bringen sollte. Die Flut illegaler Kopien konnte sie damit jedoch nicht stoppen.

Als Apple vor einigen Jahren den iTunes Store aufbaute, bekamen die Songs eine restriktive DRM verpasst: Sie können beispielsweise normalerweise nur auf den firmeneigenen iPod-Musikplayern abgespielt werden. Im Februar appellierte Jobs an die Musikindustrie, den Kopierschutz aufzugeben. Im Mai startete Apple unter der Marke iTunes Plus den Verkauf von kopierschutzfreier Musik zunächst aus dem Katalog des EMI-Konzerns.

Neues Mac-Betriebssystem kommt am 26. Oktober

Apple bringt zudem sein neues Mac-Betriebssystem Leopard mit rund vier Monaten Verspätung am 26. Oktober in den Handel. Der ursprünglich für Juni geplante Verkaufsstart war verschoben worden, damit sich die Entwickler auf das erste Apple-Handy iPhone konzentrieren konnten. Das Mac OS X 10.5 Leopard, wie das Betriebssystem komplett heißt, soll für einen Anwender 129 Euro kosten und im "Family Pack" mit einer Lizenz für fünf Anwender 199 Euro, wie Apple mitteilte.

Apple kündigte für das Leopard-System mehr als 300 neue Funktionen an. Besonders bekannt wurde in den vergangenen Monaten die neuartige Lösung zur Datensicherung ("TimeMachine"), die selbstständig geänderte Dateien archiviert. Außerdem soll "TimeMachine" ermöglichen, dass versehentlich gelöschte Dateien leicht wiederhergestellt werden können.

Weitere Meldungen zum Apple iPhone