Rückblick

Zwischenstand: Vor vier Jahren startete UMTS in Deutschland

T-Mobile schaltete als erster Netzbetreiber alle Kunden für 3G frei
Von

Heute vor vier Jahren startete der UMTS-Dienst in Deutschland - zumindest auf dem Papier, denn am 15. Januar 2004 schaltete T-Mobile als erster deutscher Mobilfunk-Netzbetreiber die SIM-Karten aller Kunden für das Handynetz der dritten Generation frei. Selbst Nutzer einer Xtra-Prepaidkarte können sich seitdem ins UMTS-Netz der Telekom-Mobilfunktochter einbuchen.

Diese Möglichkeit bestand zunächst allerdings nur in der Theorie, denn UMTS-Handys konnte man zu diesem Zeitpunkt in Deutschland noch nicht kaufen. Lediglich echte Fans, die sich ein Gerät aus dem Ausland besorgt hatten, konnten die selbst in Großstädten noch lückenhaften UMTS-Netze testen.

Handys gab es erst später

Knapp eine Woche nach der UMTS-Freischaltung bei T-Mobile gab es mit dem Nokia 7600 auch das erste 3G-Handy auf dem deutschen Markt. Das Telefon mit dem etwas eigenwilligen Design kostete ohne Vertrag stolze 609 Euro. Selbst mit Vertrag mussten die Kunden der ersten Stunde noch 299 Euro zahlen.

Am 16. Februar 2004, also gut einen Monat nach der Freischaltung bei T-Mobile, startete auch Vodafone ins UMTS-Zeitalter. Die Düsseldorfer waren schon Ende 2003 mit einem befristeten Feldversuch für ausgewählte Geschäftskunden dabei. Nun konnte eine PCMCIA-Modemkarte mit entsprechendem Datenvertrag auch ganz offiziell käuflich erworben werden.

Erste Privatkunden-Angebote ab Mai

Erst nach der CeBIT, am 4. Mai 2004, führten die beiden D-Netze dann auch UMTS-Angebote für Privatkunden ein. T-Mobile verkaufte das vom Hersteller schon im Januar auf den Markt gebrachte Nokia 7600 mit Vertrag für 279,95 Euro, bei Vodafone gab es das Samsung SGH-Z105 und kurze Zeit später auch das Sony Ericsson Z1010 für 299 Euro.

Die beiden von Vodafone angebotenen Modelle unterstützten auch die Videotelefonie, die eine der Killerapplikationen im 3G-Netz werden sollte, sich aber bis heute nicht durchgesetzt hat. So sind netzinterne Videotelefonate bei T-Mobile sogar nach wie vor kostenlos - ein diesbezügliches Einführungsangebot ist bis heute immer wieder verlängert worden.

Die beiden kleineren deutschen Netzbetreiber hatten es nicht ganz so eilig mit dem UMTS-Start. o2 startete im Frühjahr 2004, E-Plus sogar erst im Juni mit Datentarifen für Geschäftskunden. Für Privatkunden ging o2 am 1. Juli an den Start. Dabei führte der Münchner Netzbetreiber auch die Active-Minutenpakete und die Teilzeit-Telefonie-Flatrate Afterwork-Pack ein. Am 16. August 2004 startete auch E-Plus die ersten UMTS-Dienste für Privatkunden.