Alternativen

Auch ohne DSL: So kommt man schnell ins Internet

Es gibt mehr Alternativen, als man denkt
Von Marie-Anne Winter

Das Internet wird immer wichtiger: Es ist Informationsquelle, Kontaktplattform, Vertriebskanal und nicht zuletzt Unterhaltungsmedium. Für viele ist ein schneller Internetzugang unverzichtbar, insbesondere DSL-Anschlüsse sind gefragt: Ende vergangenen Jahres wurden in Deutschland knapp 19 Millionen DSL-Anschlüsse verzeichnet. Für die starke Verbreitung von DSL sorgte vor allem der harte Wettbewerb auf dem Markt zwischen der Deutschen Telekom, alternativen Vollanschluss-Anbietern und DSL-Wiederverkäufern. Durch diese Konkurrenzsituation sind die Preise für DSL in der Vergangenheit stark gesunken und es ist zu erwarten, dass dieser Trend noch weiter anhält. Für das Jahr 2008 erwartet die Bundesnetzagentur fast 25 Millionen DSL-Anschlüsse in Deutschland. Breitbandinternet für alle?
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Doch DSL ist keineswegs die einzige Möglichkeit, einen schnellen Internetanschluss zu bekommen. Der Anteil der deutschen Haushalte mit einem Breitbandzugang, der nicht per DSL abgewickelt wird, schwankt zwischen acht und 25 Prozent - je nach Studie. Gerade in Gebieten, in denen DSL nicht verfügbar ist, müssen Internetnutzer auf alternative Zugangsarten ausweichen. Hier ist insbesondere das Fernsehkabel interessant, zum einen, weil es sehr hohe Bandbreiten bietet und zum anderen, weil die Kabelnetze seit den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts in vielen Gegenden bereits flächendeckend ausgebaut wurden - zum Teil auch in Regionen, in denen derzeit keine DSL-Anbindung möglich ist.

Breitband per Fernsehkabel

Dazu kommt, dass die Kabelgesellschaften inzwischen dazu übergegangen sind, preislich attraktive Pakete aus Internet, TV und Telefon zu schnüren, die es durchaus mit den aktuellen DSL-Angeboten aufnehmen können. Gerade Kunden, die bereits Fernseh-Angebote per Kabel nutzen, können mit den neuen Kombiangeboten der Kabelgesellschaften sparen. Eine Übersicht über die Triple-Play-Angebote im Vergleich hatten wir schon vor einiger Zeit zusammengestellt. Doch selbst wenn man sein Fernsehkabel bisher nicht genutzt hat und nur Breitband-Internet und Telefonie darüber abwickeln möchte, kann sich ein Anbieter-Wechsel lohnen. Einige Kabelnetz-Betreiber bieten ihre Internet- und Telefonprodukte inzwischen auch ohne Fernsehanschluss an - wodurch man noch einmal ein paar Euro pro Monat sparen kann.

So gibt es zum Beispiel bei Kabel Deutschland einen Breitbandzugang mit 1 MBit/s für die unbegrenzte Internetnutzung samt VoIP-Anschluss für die Telefonie für 19,90 Euro monatlich. Beim Comfort-Paket für 29,90 Euro monatlich bekommt man Übertragungsgeschwindigkeiten bis zu 20 MBit/s und neben der Internet-Flatrate auch eine Flatrate für die Telefonie. Natürlich gibt es noch eine Reihe weiterer günstiger Doppelflatrate-Angebote, die aber, genau wie das Angebot von Kabel Deutschland, nicht überall verfügbar sind. Unser Doppelflatrate-Rechner kann Ihnen weiterhelfen, indem Sie Ihre Vorwahl mit angeben.

Doch wenn gerade in ländlichen Gegenden weder eine DSL-Leitung, noch ein Fernsehkabel in der Nähe liegt, muss man unter Umständen noch andere Möglichkeiten ins Auge fassen. Hier können Satelliten-Verbindungen oder andere Funklösungen sinnvoll sein. Vor einigen Jahren wurde auch der Breitbandzugang per Stromleitung, also per Powerline, propagiert, weil hierzulande in nahezu jedem Haus ein Stromanschluss vorhanden ist. Offenbar wurden in der ersten Euphorie die technischen Probleme stark unterschätzt, denn die hochfrequente Datenübertragung macht die Überlandleitungen zu Antennen, die zahlreiche anderen Funkdienste stören. Daher ist Powerline trotz der theoretisch bereits vorhandenen Infrastruktur eine derzeit kaum genutzte Nischentechnologie.